Duisburg geht baden – PPP solls richten
PPP die Geißel bundesdeutscher Kommunen ist auch für Duisburg erneut im Gespräch. Deshalb auch der zweideutige Titel des Artikels. Worum gehts? Ganz aktuell ist wieder das neue Spaßbad im Duisburger Süden im Gespräch, welches dann die Hallen-Bäder in Wanheim und Grossenbaum im XXL-Format ersetzen soll, u.a. auch für den schulischen Sportunterricht.
Naja, ev. gar keine so schlechte Idee, wenn denn die Zahlen stimmen, was die Besucher und den Renovierungsstau in beiden Altbädern angeht(Thema Wirtschaftlichkeit). Schon vor Jahren gab es deshalb mit dem in Hüttenheim benachbarten Sportcenterbetreiber, der das neue Spaßbad betreiben will, eine grobe Finanzierungsidee: 600.000 Euro pro Jahr an Pauschalmiete.
Inzwischen ist man angeblich bei der Formulierung „Anmietung von Schwimmzeiten“ angekommen.
Wie dem auch sei, der besagte Sportcenterbetreiber will mit Hilfe eines Düsseldorfer Investors die Summe stemmen und kriegt natürlich dafür nur grünes Licht und Geld von seinen Geldgebern, ich vermute mal den Banken, wenn ein solventer Mieter vorhanden ist.
So muß die Stadt den Betrag nicht auf einmal stemmen, sondern mit ZinsundZinseszins plus Gewinnzulagen über viele Jahre. Die Mercatorhalle lässt grüssen. Und warum muß es auch immer XXL sein, geht’s nicht `ne Nummer kleiner?
Wenn dann aber im Kleingedruckten von Verträgen ev. Reparaturen gedeckelt sind oder Nachschüsse zu leisten sind, dann kann das arg teuer werden. Von Spaß kann dann keine Rede mehr sein.
Das Ganze nennt man PPP – Public Private Partnership. Rein objektiv betrachtet eigentlich eine gute Sache, wenn nicht in der jüngeren Geschichte die deutschen Kommunen ziemlich oft reingefallen wären mit dem Modell.
Tja, das sagt natürlich nichts über die geplante Sache in Hüttenheim, doch man sollte ein Auge drauf haben, besonders dann wenn unerfahrene Feierabend-PolitikerInnen und angebliche Fach-Leute Verträge gutheissen und unterzeichnen lassen (=Stadträte und deren graue Fraktionshinterzimmer-Eminenzen) deren Sinn sie nicht verstehen, was sie aber natürlich nicht zugeben wollen. Es ist ja auch nicht ihr Geld.
Wer sich noch bei den werten Kollegen von der schreibenden Zunft informieren will, bitte schön:
https://www.waz.de/staedte/duisburg/sued/xxl-bad-auf-der-zielgeraden-id10162312.html
Zum Abschluß von mir noch ein Querverweis auf die ähnlich gelagerten Probleme mit einem Spaßbad in Würselen. Genau, richtig geraten, die Geburtsstadt des lieben Martin Schulz von der SPD. Und wer hat in Duisburg das Sagen?
Omen ick hör dir trappsen. Deshalb hier etwas zum Martin aus Würselen und „seinem“ Spaßbad: