GRÜNE Duisburg stellen Ergänzungsanträge zur Regenwasserversickerung
Am Montag, 30.09.19, soll der Rat über eine wichtige Vorlage zur Regenwasserbewirtschaftung entscheiden. Dieser Beschluss kann ca. 260.000 Haushalte und zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe in Duisburg betreffen. Der knappe Titel lautet: „Zukunftsinitiative Wasser in der Stadt von morgen“.
„Eine wirksame Strategie zur Anpassung an die heute schon spürbaren Auswirkungen des Klimawandels ist für eine nachhaltige Stadtentwicklung unerlässlich. Die Vorlage ‚Zukunftsinitiative Wasser in der Stadt von morgen‘ könnte sich erneut als Luftnummer entpuppen. Sie ist das beste Beispiel dafür, dass Papier geduldig ist. Schon in der Vergangenheit hat es vergleichbare Drucksachen gegeben, die bisher nicht umgesetzt wurde. Auch in der jetzt vorliegenden Beschlussvorlage fehlen konkrete Zielangaben und Zeitangaben, wann diese genau umgesetzt werden sollen. Man versucht uns diesen alten Wein erneut einzuschenken um in Zeiten hitziger Klimadiskussion zu suggerieren, man würde genug unternehmen. Dabei haben die Erfahrungen der Vergangenheit gezeigt, dass eine erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen damit steht und fällt, wieviel die Stadtverwaltung bereits ist dafür an Personalmitteln zur Verfügung zu stellen. “
Im Kern geht es um die Möglichkeit, Niederschlagswasser nicht endgeldlich in einen Kanal einzuleiten, sondern versickern oder ortsnah in ein Gewässer einzuleiten zu lassen.
Die Stadt will eine „Verpflichtungserklärung zu Umsetzung der klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft“ umsetzen, so der Wortlaut der Anlage zur Drucksache 19-0811.„Der Inhalt der Vorlage ist zu dürftig. Sie erinnert außerdem daran, dass wir eine vergleichbare Drucksache schon 2017 (als Ergebnis der Zukunftsinitiative Wasser in der Stadt von morgen- 2014) vorgelegt bekommen haben. Seitdem ist nichts passiert. Auch in der aktuellen Beschlussvorlage sind weder Kosten, Fristen, Termine noch Zuständigkeiten genannt. Das Anliegen ist äußerst ambitionslos gestaltet“ , kommentiert Dietmar Beckmann, sachkundiger Bürger im Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr.
„Wir wollen nun Taten sehen und verlangen von den Wirtschaftsbetrieben klare Vorgaben zu eigenen Projekten. Wir wollen eine jährliche Berichterstattung zum Stand der Umsetzung. Ankündigungspapiere und Mitteilungsvorlagen haben wir genug gesehen“, so Beckmann weiter. „Wir wollen realisierte Projekte sehen. Nur so kann eine Anpassung an den Klimawandel mit seinen zunehmenden Extremwetterereignissen gelingen.“