Duisburg: Jüdische Gemeinde Duisburg lud ein zum Neujahrsempfang
Am heutigen Abend ludt die Jüdische Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen zum Neujahrsempfang. Denn am 30. September feierten sie Rosch ha-Schana. Das Neujahrsfest- so heißt es auf Hebräisch. Nach jüdischer Zählung handelt es sich nun um das Jahr 5780 nach Erschaffung der Welt.
Zunächst übernahm Dmitrij Yegudin, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, das einleitende Grußwort. Danach hielt Margarete Wietelmann, Bürgermeisterin der Stadt Mülheim/Ruhr eine Rede. Leider sind Hass, Gewalt und Antisemitismus immer noch ein Thema in der Gemeinde, was nach wie vor beschämend für unsere Gesellschaft sei.
Musikalisch begleitet wurde der Empfang vom international renommierten Pianisten Albert Mamriew und Elina Nussbaum (Gesang).
Als Festredner konnte man erneut den Spiegel-Journalisten Jan Fleischhauer gewinnen. Der Autor der Spiegel-Kolumne „Der schwarze Kanal“ ging dabei auf seine erschreckenden Erfahrungen auf die Meinungsfreiheit in den digitalen Medien ein und welchen erschreckenden Einfluß soziale Netzwerke Facebook auf die eigene Meinung haben kann. Er machte deutlich, wie gefährlich digitale Manipulation rechtes Gedankengut verstärkt. Er sprach von einer „düsteren Welt, die keinen Platz mehr für Sonnenlicht habe“, als er sich unter einem gefakten Profil in einem rechten Spektrum der Netzgemeinde bewegte. Er mahnte, das es gesünder sei, sich auch mal konträre Meinungen anzuhören, damit man auch mal zum Nachdenken komme.
Das Schlußwort übernahm Oberrabbiner David Geballe. Er hielt sich wie angekündigt kurz in seiner Rede. Er wollte nicht an die negativen Dinge des vergangenen Jahres erinnern, sondern an die positiven. Hierzu gehörte seiner Meinung nach ganz besonders die Eröffnung des Jüdischen Friedhofes in Duisburg.