Freiheit und Populismus
‚Freiheit‘ ist lediglich ein emotionales Wort, philosophisch überhaupt nicht zu gebrauchen. Die Absolutheit, mit der die Lautkombination i. d. R. geäußert wird, vor allem in sozialen bzw. politischen Kontexten, ist unangemessen: es sind jeweils konkrete Möglichkeiten, die relational geschaffen oder verringert werden.
Ein traditionelles Beispiel: Die Freiheit des Willens wurde philosophisch postuliert als auch bestritten. Würde man die Formulierung wörtlich nehmen, dann kann bereits fraglich werden, über was gesprochen wird bzw. zu sprechen sei. Etwas zu wollen, setzt Entscheidungen voraus, ob emotional oder rational. Ein Wille ist stets auf etwas gerichtet, intensional, ein freier Wille wäre hingegen ungerichtet, gar nicht mehr als Wille erkennbar (vgl. Matern, R., 2018). Die traditionelle Frage nach einem freien Willen ist allenfalls populistisch.
Messbar wird Freiheit (Freiheitsgrade) hingegen, in dem man die konkrete Anzahl von Entscheidungsmöglichkeiten ermittelt. Davon unabhängig bliebe jedoch, wofür sich jemand entscheidet, ob aus artikulierbaren Gründen, emotional oder durch Manipulation.
Auswahlmöglichkeiten zu haben, ist durchaus vereinbar mir einem durch Manipulation regulierten Leben.
Literatur
Matern, R., 2018, Kulturlos, würdelos, aber bis an die Zähne bewaffnet. 25 Anekdoten mit Bildern (eBook).