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Home›Allgemein›‚Kultur‘ konkret

‚Kultur‘ konkret

Von Reinhard Matern
10. September 2021
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Das gesellschaftliche Wort ‚Kultur‘ ist ein Sammelbegriff, das kein gemeinsames Merkmal der bezeichneten Sachverhalte hat. Es bezieht sich auf viele unterscheidbare Bereiche, z.B. auf Kunst oder Hygiene, die Wasserspülung gehört z.B. zur entwickelten Hygiene. Allerdings sind auch zwischenmenschliche Auseinandersetzungen, sogar wenn sie in Gewalt und Tod enden mögen, ‚kulturelle‘ Ereignisse, die Menschen z.B. mit Schimpansen gemeinsam haben.

Man könnte nun ‚Kultur‘ idealisieren, z.B. zwischenmenschliche Vorkommnisse ausschließen, die zu Gewalt und Tod führen. Dann ließe sich jedoch nicht ‚Kultur‘ auf von Menschen Gemachtes beziehen, wozu auch Gewalt, Krieg und Tod gehören, sogar dann, falls sie bewusst ausgeübt werden. Der Holocaust in Deutschland wurde bewusst von Menschen ausgeübt, sonst wäre eine systematische Vernichtung von Juden und anderen Gruppierungen der damaligen deutschen Gesellschaft nicht möglich gewesen.

Sobald man jedoch ‚Kultur‘ menschlichen als auch anderen Tieren zugesteht, wird es sprachlich nicht leichter, ein Merkmal zu finden. Eine Ausweitung auf die übrige Tierwelt wäre zwar eine Reaktion auf Grundlage des gesellschaftlichen menschlichen Gebrauchs, mehr jedoch nicht. Ein gemeinsames Merkmal fände man noch lange nicht.

Das Wort ‚Kultur‘ ist nebulös, im Gebrauch scheint es jedoch äußerst beliebt zu sein, vermutlich weil es kein Merkmal hat. Denken lässt sich mit ‚Kultur‘ nicht, aber fühlen, von Gegenstandsbereich zu Gegenstandsbereich, und am leichtesten durch jeweilige Ausblendung von Sachverhalten, die stören könnten. ‚Denken‘, ein kognitiver Vorgang, ist im Unterschied zu ‚fühlen‘ an Argumente gebunden, nicht allein an logisch widerspuchsfreie, sondern auch, falls es eine Rolle spielt, an empirisch zutreffende. Zu denken ist durchaus nicht leicht, sich vorzumachen zu denken bzw. sich denkend zu fühlen, allerdings schon.

Worum geht es jetzt speziell in diesem Essay? Es sollen konkrete Alternativen zu ‚Kultur‘ vorgestellt werden, Alternativen, die weniger emotional vorbelastet sind, jedoch aufgrund ihrer relativen Konkretheit tatsächlich über etwas sprechen lassen, z.B. über die jeweilige Gesellschaft bzw. Gruppe oder Gruppierung. Eine Gesellschaft kann über spezielle Eigenheiten verfügen, sogar solche, die relativ traditionell sind. Über ‚Kultur‘ bräuchte man in diesem Kontext gar nicht zu sprechen, über spezielle Eigenheiten allerdings schon, und diese ließen sich eventuell auflisten und beschreiben. ‚Kultur‘ wäre nicht mehr als ein Klischee.

Eine Gesellschaft ist gegeben, sobald eine abgrenzbare Menge aus Lebewesen besteht, die überwiegend aufeinander sozial bezogen sind. Die Formulierung ist recht allgemein und abstrakt, umfasst menschliche als auch andere Tiere, fördert jedoch ein menschliches Selbstverständnis, das Menschen empirisch den irdischen Tieren zuordnet, auch falls sie intellektuell herausragen.

Weshalb ‚überwiegend‘ aufeinander bezogen? Kontakte zu anderen Gesellschaften lassen sich kaum vermeiden, ob freundlich oder feindlich motiviert, aber eine sachliche Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft entscheidet sich durch Parameter, die etwas mit der jeweiligen Gesellschaft zu tun haben. Bei diesen Parametern muss es sich keineswegs um spezielle Eigenheiten handeln, diese können auch zu freundlichen Hinwendungen zu anderen Gesellschaften beitragen, aber die Parameter ausfindig zu machen, die innergesellschaftlich von Relevanz sind, wäre in Bezug auf menschliche Gesellschaften z.B. eine Aufgabe der Soziologie, auch der Wirtschaftswissenschaften und anderer Wissenschaften.

‚Gesellschaften‘ ist ein Oberbegriff in Bezug auf Gruppen von Lebewesen. Konkreter lassen speziellere Verhalten oder Handlungen beobachten. Sie alle wären soziale Aktivitäten. Die modernen Wirtschaftswissenschaften scheren in westlichen Gesellschaften allerdings häufig aus. Sind Märkte allgegenwärtig geworden und die Wirtschaftswissenschaften primär Ratgeber, zumindest überwiegend, lässt sich auf die soziale Relevanz leicht verzichten, obwohl es zentral um Arbeitgeber und Arbeitnehmer geht, ebenso um Produzenten und Kunden. Ihre wirtschaftlichen Verhalten sind soziale, ob man sie positiv oder negativ beurteilt. Nur mittels einer Abstraktion ließe sich von der jeweiligen sozialen Relevanz absehen. Es wäre eine wichtige Aufgabe, die Wirtschaften zurück in die Gesellschaften zu führen, ohne mathematische Wahrscheinlichkeiten von kausalen Folgen zu vernachlässigen, mit diesen die empirische Relevanz.

Die Vernachlässigung von empirischen Wahrscheinlichkeiten hat in den Wirtschaftswissenschaften zur Formung von Absonderlichkeiten beigetragen. Ohne eine empirische Relevanz zu prüfen, hat man Annahmen darüber getroffen, wie sich Menschen verhalten (sollen): z.B. hinsichtlich eines Gewinns. Es gäbe keine ‚Sozialwirtschaft‘, würden (fast) alle Anbieter erlangbaren Gewinn als wichtigen, wichtigsten Parameter erachten. Bereits die Sprache stellt den Wirtschaftswissenschaften ein Bein: sie ist weiterhin an gesellschaftlichen Idealen ausgerichtet, anstatt wissenschaftlich. Jede Wirtschaft ist grundsätzlich sozial, doch ob positiv oder negativ ist damit nicht gesagt. Die verwendete Sprache entstammt der gesellschaftlichen Umgangssprache, mit dieser lässt sich vieles betreiben, jedoch keine Wissenschaft.

Weiterer Bereiche der ‚Kultur‘ wären Sprache, primär die Umgangssprache, Politik, die technische Entwicklung, die Alltagsgegenstände, -dienstleistungen und ihre Formung u.a. Herausragen würden aber Künste und Wissenschaften. Weshalb? Es gibt keine anderen gesellschaftlichen Bereiche, in denen eine umfassendere Autonomie möglich ist, als in diesen. Zwar wäre es ein Erfordernis, über relativ großes Wissen zu verfügen, um geltende Regeln argumentativ verändern zu können, doch in Künsten und Wissenschaften, einschließlich einer wissenschaftlichen Philosophie, wäre eine Akzeptanz vermutlich am wahrscheinlichsten ‑ bürokratisierte und ideologisierte Bereiche ausgenommen.

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Reinhard Matern

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