Kann man Hörverlust vorbeugen?
Übermäßiger Lärm und fortschreitendes Alter gehören zu den häufigsten Ursachen für Hörverlust. Unser Gehörsinn ist Lärm hilflos ausgesetzt, wenn wir nicht aktiv Schutzvorkehrungen treffen. Der altersbedingte Verschleiß des Gehörs ist mal mehr und mal weniger ausgeprägt. Dies hängt auch davon ab, wie pfleglich man im Leben mit seinem Gehör umgegangen ist. Was genau pfleglich sein kann und welchen Einfluss man selbst auf den Erhalt des Gehörsinns hat, wollen wir in diesem Artikel klären.
Wann benötigt man ein Hörgerät?
Wer abends im Bett liegt und beim Einschlafen vom leisen Summen einer Mücke gestört wird, dessen Gehör ist noch gesund. Verschwinden Insektensummen, Uhrenticken oder menschliche Atemgeräusche aus der hörbaren Wahrnehmung, ist das ein Warnsignal für ein nachlassendes Gehör. Diese feinen Geräusche haben eine maximale Lautstärke von 20 Dezibel. Ab einem Hörverlust von 26 Dezibel beginnt die medizinisch bedeutsame Schwerhörigkeit. Ob eine solche vorliegt, überprüft der HNO-Arzt oder ein Hörgeräteakustiker.
Ist ein Hörgerät attestiert, tragen die gesetzlichen Krankenkassen mit einem Festbetrag (784,94 Euro) die Kosten für ein Hörgerät. Wer ein teureres Gerät wählt, muss die Differenzsumme selber zahlen. Aber auch die zuzahlungsfreien Geräte sind auf dem neuesten Stand der Technik und lassen sich individuell auf den Träger anpassen. Einige Hörgeräteakustiker, wie zum Beispiel GEERS, helfen sogar bei der Abwicklung der Anträge bei den Krankenkassen, nachdem ein passendes Gerät gefunden wurde. Umso eher ein Hörgerät getragen wird, umso schneller kann unter Umständen das Fortschreiten der Symptome vermindert oder sogar aufgehalten werden.
Gesunder Gehörsinn: Schäden vorbeugen und vermeiden
Es ist wichtig zu wissen, welche Einflüsse dem Ohr schaden. Denn echte Schmerz empfindet das Ohr erst ab 110 bis 120 Dezibel Lärmbelastung – das entspricht der Lautstärke von Presslufthammer und Düsenjet. Ein einziger Silvesterknaller kann genügen, um das Gehör nachhaltig zu schädigen und voranschreitenden Hörverlust auszulösen. In den meisten Fällen entsteht Schwerhörigkeit allerdings schleichend und fast unbemerkt, meist durch altersbedingten Verschleiß. Denn Hörschäden entstehen schon ab 80 – 85 Dezibel. Dieser Geräuschpegel wird beispielsweise von Rasenmähern erreicht. Viele Alltagssituationen überschreiten diesen Grenzwert.
Lkws erzeugen eine Geräuschkulisse von 85 – 90 Dezibel, Kreissäge und Winkelschleifer liegen bei 100 Dezibel und der MP3-Player lässt Musik mit einer Lautstärke von 80 bis 110 Dezifbel im Ohr erklingen. Für das gesunde Gehör sind vor allem Häufigkeit und Dauer der Lärmeinwirkungen entscheidend. Dabei können auch weniger beachtete Alltagsphänomene eine Rolle spielen. Obwohl das nächtliche Schnarchen durchschnittlich bei 60 Dezibel liegt, kann es in Ausnahmefällen das Lärmniveau eines Düsenjets annehmen. Was zunächst lustig klingt, führt bei nächtlicher Dauerbeschallung jedoch zum Gehörschaden. Aber auch der durch die eben genannten Situationen ausgelöste Stress, ist ein weiterer Verstärker der Symptome. Dazu kommen noch fehlende Ruhepausen, wie beispielsweise regelmäßige Spaziergänge in der Natur oder ein Abend mit einem Buch, anstatt mit dem Fernseher. Wer sich für relativ wenig Geld einen kleinen Schallpegelmesser zulegt oder eine passende App auf sein Smartphone lädt, kann die Lautstärke von Schnarchgeräuschen, Straßenlärm oder Rasenmäher unkompliziert selbst prüfen. So gelingt eine recht gute Einschätzung über die Lärmbelastung im eigenen Lebensumfeld.
Lärm am Arbeitsplatz ist weit verbreitet. Hier sind Arbeitgeber zur Sorgfalt verpflichtet und müssen Gehörschutz bei hohem Lautstärkepegel zur Verfügung stellen. Im Privatleben sollte man zu Silvester, bei Rockkonzerten, Diskothekbesuchen und handwerklichen Tätigkeiten mit Bohr- und Schleifmaschine unbedingt einen Gehörschutz zu tragen. Das gilt auch im Umgang mit Motorlärm von Auto und Motorrad. Einfache Ohrenstöpsel gibt es in jeder Drogerie und Apotheke. Sie senken die Lautstärke im Ohr um immerhin 20 – 30 Dezibel. Dennoch lassen die einfachen Schaumstoff-Stöpsel einige Mittel- und Hochfrequenzen durch, die das Ohr trotzdem schädigen können. Optimal sind deshalb professionelle Modelle aus Kunststoff oder Gummi oder sogar maßgefertigter Gehörschutz, wie ihn ebenfalls GEERS anbietet. Ein sehr wichtiger Punkt ist zudem die Lautstärkeregelung von Smartphones und MP3-Playern. Denn auch die Schwerhörigkeit bei Jugendlichen steigt seit Jahren an.
Hörschäden können aber auch gänzlich andere Ursachen haben. Das Ohr reinigt sich selbst, indem es einen antibakteriellen Schutzfilm produziert, der Ohrenschmalz genannt wird. Er sorgt dafür, dass schädliche Partikel auf natürliche Weise aus dem Ohr abtransportiert werden. Man sollte deshalb darauf verzichten, Wattestäbchen in das Ohr einzuführen. Ohrenschmalz ist zur Gesunderhaltung des Ohres wichtig und darf auf keinen Fall in den Gehörgang gedrückt werden. Dort kann er verklumpen und Ohrenschmerzen, Hörprobleme oder sogar Tinnitus auslösen. Generell sind Bakterien eine große Gefahr für das Ohr. Sie dringen oft über Wasser ein – beispielsweise in Schwimmbädern oder über das Badewasser. Wer gerne mit dem Kopf unter Wasser taucht, sollte also am besten auch Ohrenstöpsel tragen.