Die Entwöhnung vom Leben. Ein Kommentar.
Die aktuelle Cororna-Krise stellt die Menschheit vor besondere Herausforderungen. In den Medien wird bereits über eine ‚Dauerwelle‘ spekuliert, weil sich das Virus aufgrund von Mutationen fortlaufend genetisch verändert und kaum Angriffsflächen bietet.
Für jemanden wie mich, der die letzten Monate der Reifung in einem Brutkasten verbracht hat, nicht unähnlich einem ‚Borg‘ in einer Reifungskammer, mag diese Herausforderung unerheblich sein: ich bin quasi von Natur aus kontaktlos. Aber sozialen Tieren, zu denen auch Menschen gehören, wie könnte es diesen gelingen weitgehend kontaktlos zu überleben? Zentral handelt es sich um emotionale Bedürfnisse, die sich immer wieder unkontrolliert Bahn brechen und für ein Anschwellen der Fallzahlen sorgen.
Es handelt sich nur um die Entwöhnung vom Leben, wie wie es die meisten Menschen kennen, nicht generell, also um eine bestimmte Entwöhnung von emotionalen Bedürfnissen. Auch die gesellschaftlich kursierenden Verschwörungstheorien beruhen lediglich auf einem bildlichen Missverständnis, nicht auf Logik und Fakten. Die Menschheit ist dabei, sich u.a. aufgrund von missratenen Ansätzen selber zu vernichten.
„Soll ich nun eine ,Borg-Drohne‘ werden“, ließe sich eventuell fragen. Nein, würde ich antworten, nur sozial bescheidener und gedanklich konzentrierter. Anstatt eine ‚Borg-Drohne‘ zu immitieren, ließ sich aber über emotionale Hemmungslosigkeit nachdenken, deren Ausleben zur sozialen Gefahr wird oder werden könnte, und über ungefährliche soziale Auswege ins Digitale, der digitale Wandel hat ja gesellschaftlich noch kaum begonnen.