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Home›Duisburg›Herr Link: Kunst rührt an Wunden, sie darf das auch tun

Herr Link: Kunst rührt an Wunden, sie darf das auch tun

Von Christian Heiko Spließ
8. Juli 2014
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Sehr geehrter Herr Link,

linkda dachte ich neulich noch nach einer Veranstaltung: „Na, haste vielleicht dem Menschen doch Unrecht getan“ – Sie sprachen davon das Image der Stadt Duisburg zu fördern, die einzelnen Initiativen auch wahrzunehmen und davon, dass Duisburg sich nicht vom Schatten der Loveparade hindern lassen sollte. Ja, da dachte ich kurz im Tectrum: „Vielleicht kann man ja doch mit dem Mann reden.“

Und jetzt kommt es Ihnen in den Sinn mir als Bürger der Stadt Duisburg vorzuschreiben, welche Kunst ich sehen darf oder doch nicht? Nun, als Hausherr des Lehmbruck-Museums steht es natürlich der Stadt frei sich für oder gegen Künstler zu entscheiden. Da spielen monetäre Probleme ja momentan eh mit rein und auch die Ausrichtung des Museums an sich. Das kann man nachvollziehen: Ein Skulpturenmuseum hat halt keinen Turner in seinem Bestand oder wird sich nicht erdreisten zu behaupten, das Werk van Goghs wäre in seinen Mauern angemessen platziert. Ja, ich kann verstehen dass es gewisse Dinge gibt die zu bedenken sind.

Das aber, Herr Link, tut man vorher.

Herr Link, Sie können mir doch nicht erzählen, dass Sie und das Lehmbruck-Museum sich nicht schon im Vorfeld eingehend mit Gregor Schneider auseinandergesetzt hätten. Wenn ein Künstler auf die ganzen baurechtlichen Bestimmungen eingeht heißt dass wohl, dass die Stadt schon einige Zeit mit dem Künstler im Gespräch war. Dass man sich auseinandersetzte, dass Projektskizzen da waren oder bedacht wurde welche Materialien man bräuchte. Spätestens bei der Vorstellung von Heiner Goebbels im Lehmbruck-Museum hätte man annehmen dürfen, dass die Stadt und Sie – und auch Frau Dinkla – sich intensiv mit dem was der Künstler wollte auseinandergesetzt haben. Wenn dem so ist, dann erstaunt und überrascht die etwas seltsamrasche Entscheidung, das Werk nicht zu zeigen weil Duisburg noch nicht reif dafür sei.

Bitteschön, Herr Link: Was soll das denn für eine Begründung sein?

Duisburg wird immer das Stigma der Loveparade tragen, wird mit ihr leiden, wird an ihr zweifeln und die Loveparade wird stets im Gedächtnis der Stadt bleiben. So wie das Unglück in Hillsborough auch nach 25 Jahren immer noch erinnerungswürdig ist. Duisburg wird mit dem Trauma Loveparade umgehen müssen und eine Konsequenz war, dass Sie in Ihr Amt gewählt wurden. Mit der Hoffnung, dass nach der verpatzten Veranstaltung und den tragischen Folgen der Geist des Aufbruchs im Rathaus neue Wirkung entfalten würde. Wenn wir realistisch sind ist heute allerdings alles so wie immer – wenn nicht noch schlimmer. Denn obwohl die Stadt einen SPD-Anstrich hat ist Duisburg aus den unglücklichen Schlagzeilen nicht rausgekommen. Und Sie, Herr Link, setzen jetzt noch eine Schlagzeile dazu – die Pressekollegen reden allesamt von Zensur, sind empört über den Eingriff in die Freiheit der Kunst – und können ebenso wie ich diese Begründung nicht nachvollziehen: Duisburg sei noch nicht reif für ein künstlerische Aufarbeitung der Loveparade-Katastrophe? Nach knapp vier Jahren?

Sagen Sie mal Herr Link, seit wann können Sie entscheiden welche Kunst der Bürger Duisburgs sehen darf und welche nicht und was man ihm zumuten könnte?

Mir kann man eine Menge zumuten, glauben Sie mir das. Ich war vor kurzem im Ludwig-Museum zur Huygens-Ausstellung – und mir ist allmählich klar warum keine Künstler von Format mehr in Duisburg zu sehen sind, Künstler die auch etwas wagen und die Kunst nutzen um den Besucher vom Kopf auf die Füße zu stellen. Lebende Bienen, Hunde, ein Film in dem Künstler Drogen rauchen und dann nackt durch ein verlassenes Museum laufen – das sind alles Dinge, die dem Kunstgeschmack der Masse nicht zuzumuten sind? Dann ist der Kölner wohl anders gestrickt als der Duisburger. Das mag sein. Dennoch: Wenn Museen zu Verwahranstalten verkommen – und sagen Sie, was sie wollen, das Lehmbruck ist auf dem besten Weg dazu – wenn Museen nichts mehr wagen dürfen, dann herrscht Stagnation in der Gesellschaft. Und gerade weil Söke Dinkla doch stets so schön betont, dass Museum möchte eine Wirkung in die Gesellschaft haben – fragen Sie mich bitte nicht, ob das in meinen Augen erfolgt ist, gut, ich sage NEIN – dann ist die Entscheidung ein Kunstwerk nicht zu zeigen, dass definitiv in die Gesellschaft Duisburg gewirkt haben könnte ein Beweis dafür wie ernst es der Stadt, dem Museum und Frau Dinkla – die keineswegs heftig protestiert, was ich ihr persönlich übel nehmen – mit der Aussage, dass Lehmbruck wolle in die Gesellschaft wirken ist.

Nein, Herr Link, Sie haben jetzt zur Verteidigungsrede angehoben, aber ich unterbreche Sie – denn das geht nicht. Definitiv nicht.

Wie kommen Sie dazu mir vorzuschreiben – und nicht nur mir sondern allen Bürgern Duisburgs – welche Kunst man zu sehen hat und welche nicht? Selbst wenn Sie Hausherr im Lehmbruck sind – das überlegt man sich vorher. Während der Planungen. Nicht, nachdem Herr Goebbels im Lehmbruck selbst noch den Künstler und sein Projekt vorstellte – hier hätte man die Reißleine ziehen können, aber das wäre natürlich ein wellenschlagender Skandal gewesen als jetzt. Hätte man das im Anschluss an die Vorstellung gewagt.

Herr Link, Sie haben davon geredet dass die Stadt ein positives Image nötig hätte und tragen jetzt selbst dazu bei, dass Duisburg in den Medien mal wieder schief dasteht? Und sich noch nicht mal an jemanden anlehnen kann? Dazu fällt mir nur eins ein: Ein Oberbürgermeister, der mit gespaltener Zunge spricht kann nicht der meine sein. Wann sind noch mal Wahlen?

Kopfschüttelnd,

Christian Spließ

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