Duisburger DGB-Senioren: Rentenpläne der Regierung bleiben Stückwerk
Duisburg – Die Senioren der DGB-Region Niederrhein kritisieren die neuesten Überlegungen der Bundesregierung zur Rente als unzureichend. „Es ist bezeichnend, dass die Debatte sich nur darum dreht, wie viel Ältere mehr hinzuverdienen dürfen. Wichtiger wäre aber die Frage, wie die Rente so gestaltet wird, dass sie zum Leben reicht und ein Zubrot nicht mehr nötig ist“, stellte der Vorsitzende der DGB-Senioren Günter Niel fest. „Viele schaffen es nicht, im Alter noch zu arbeiten. Die nachgebesserten Rentenpläne aus dem Arbeitsministerium gehen darüber hinweg. Sie haben nur Ältere im Blick, die fit sind“, sagte Niel. „Wir dürfen Beschäftigte, die sich kaputt gearbeitet haben, nicht im Stich lassen. Für sie fehlen Lösungen. Gleichzeitig muss die Regierung dringend die Hürden für den Zugang zur Erwerbsminderungsrente senken.“
Viele Beschäftigte mit körperlich anstrengender Arbeit oder in Schichtarbeit werden oft so krank, dass sie nicht mehr arbeiten können. Die Quote derjenigen, die durch Verschleiß aus dem Arbeitsleben gedrängt werden, steigt. „Stattdessen lässt die Politik viele erwerbsgeminderte Rentner mit ihren Problemen alleine. Neben ihrer Erkrankung müssen sie sich auch noch um ihre Existenz sorgen. Das ist zutiefst unsozial“.
Zuletzt betrug die durchschnittlich volle Erwerbsminderungsrente lediglich 640 Euro im Monat. Das Bundesarbeitsministerium plant laut Medienberichten, dass Rentner künftig deutlich mehr hinzuverdienen können. Weil es absehbar ist, dass bei vielen die Rente zu niedrig ausfallen wird, soll die drohende Altersarmut auf diese Weise verhindert werden. Gleichzeitig wird durch die jobbenden Rentner die Statistik der arbeitenden Menschen mit 65 in die Höhe getrieben. Diese „Kombirente“ löst die Probleme der Rente mit 67 nicht. Die Betroffenen können dann zu ihrer Altersrente mehr als bislang dazuverdienen, müssen aber höhere Abschläge in Kauf nehmen. „Wer sein Leben lang hart gearbeitet hat, hat eine faire Rente verdient“, so Niel weiter und fordert gleichzeitig die Bundesregierung auf „die sozialen Ungerechtigkeiten zu korrigieren.“