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Home›Headline›Der Präsident im Wulffspelz – Auch Politiker sind Menschen

Der Präsident im Wulffspelz – Auch Politiker sind Menschen

Von gastkommentar
9. Januar 2012
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Keine Frage: Auf die Mailbox Kai Diekmanns in der Art und Weise zu sprechen, wie es unser Bundespräsident getan hat, war nicht klug. Der langwierig-schleppende Umgang mit den Vorwürfen aus der Welt der Medien war auch nicht gerade das, was man als geschickt betiteln mag. Bei einer Anhörung im Landtag die Wahrheit nicht beim Namen zu nennen, war nicht vorbildlich. So dürfen sich Politiker nicht verhalten, auch ein Bundespräsident nicht.

Aber wie verhält man sich denn als Bundespräsident?

Ziehen wir uns selbst den Wullfspelz über und gönnen uns einen Perspektivwechsel :

Mehrere Auslandsbesuche in wenigen Tagen, weit weg von zu Hause, zehn Termine pro Tag, Anrufe, wichtige Gespräche, Stress pur und plötzlich droht die Heimatpresse mit vollendeten Tatsachen. Journalisten wildern in der Privatsphäre und auf einmal sollen Freunde und Familie öffentlich bloß gestellt werden. Die Trennung von Beruf und Privatleben wird radikal gestürmt. Berufliches und Persönliches droht sich zu vermengen. Es folgt der wütende Anruf beim verantwortlichen Chefredakteur. Dieses Verhalten offenbart im Politiker Wulff den Menschen Christian Wulff. Wer hätte sich in dieser Lage anders verhalten können?

Dass man da klarere Sprache spricht und auch laut wird, liegt in der Natur des Menschen. Dass man dabei auch übers Ziel hinausschießt, kann passieren. Man – ob Wulff oder Bürger- ist und bleibt in einer derartigen Situation ein Mensch. Auch Politiker sind in der Evolution schließlich– und das ist auch gut so – noch keine Maschinen. Er hat die Contenance verloren und sie schon am nächsten Tag wiedergefunden, als er sich für den fraglichen Anruf entschuldigte. Und die Entschuldigung wurde angenommen.

Nun hat er darüber hinaus öffentlich Reue gezeigt. Warum also dieser Negativ-Hype? Jetzt sogar werden Vergleiche mit anderen Politikern laut:  So zum Beispiel „Wulffenberg“ in Anspielung auf den zurückgetretenen Verteidigungsminister. Im Zuge seiner Plagiatsaffäre nahm dieser 2011 seinen Hut. Andere Politiker traten zurück, weil sie anderen Menschen Unrecht antaten. Weil sie Menschen verletzten oder gegen geltendes Recht verstießen. Können wir Christian Wulff überhaupt in diese Reihe stellen? Wem hat er wirklich weh getan? Wem hat er Unrecht zugefügt? Er hat keine Molotowcocktails auf Polizisten geworfen. Er hat keine Demonstranten verprügelt.

Die Schwere seines Missverhaltens steht in keinem Verhältnis zur Schwere solchen Verhaltens. Trotzdem werden die Rufe laut, dass besser andere Politiker sein Amt hätten antreten sollen. Aber wer von den Schreihälsen kann denn sagen, dass ein Herr Gauck oder eine Frau Käßmann in der gleichen Situation viel besonnener reagiert hätten?

Die mit dem Wulff tanzen

Es wird ein Medienrummel betrieben, als hätten wir einen Diktator oder Unmenschen im Amt!

Beispiel: Interview vergangene Woche!

Ein reines Kreuzverhör par excellence, welches die Kripo selbst kaum hätte drastischer führen können. Die Fragen trieften vor Bitterkeit und Zerstörungswillen. Was war schließlich das Ansinnen der fragenden Journalisten?

Ein derartiges Verhalten, solch bedrängende und erniedrigende Fragen können nur einem Ansinnen entspringen: Ihn zu Fall zu bringen. Ihn zu stürzen, obwohl keine erkennbaren Rechtsverstöße vorliegen. Dies hat mit moralischen Umgangsformen und objektiv geführten Journalismus nichts mehr zu tun. Ging es wirklich nur um die Vorwürfe an Wulff oder vielmehr um den Machtkampf zwischen Medien und Politik? In diesem öffentlichen Gerangel verschaffte das Journalistenverhalten eher den Eindruck, den Bundespräsidenten vor laufender Kamera zur besten Sendezeit vor der ganzen Nation bloßstellen zu wollen. Das ist selbst für den Skandaljournalismus, der derzeit in Deutschland ein historisches Hoch erlebt, ein zu niederer Beweggrund.

Es wird in der Privatsphäre herumgewühlt wie bei kaum einem anderen Politiker: Ehefrau, Verwandte, Freunde. Alle stehen in der Schusslinie. Es wird gefragt nach dem Hauskredit, nach dem Hochzeitskleid, nach den Urlauben bei Freunden. Wer aber fragt, bei welchen (einfluss-)reichen Freunden Journalisten gastieren/Hochzeit feiern/Urlaub machen? Das gehört in den Schutzbereich des Privatlebens von Journalisten. Es drängt die Frage nach der geschützten Privatsphäre von Politikern. In diesen Bereich fallen auch Freunde und Vermögen. Solange er in Bezug auf beides nicht gegen geltendes Recht verstoßen hat, darf und kann man ihm keinen derartigen Vorwurf machen. Dass unter seinen Freunde auch vermögende Personen befinden, ist kein Verbrechen, auch moralisch nicht. Ebenso ist es völlig legitim, nicht 150 € pro Nacht bei Freunden zu zahlen, auch wenn eine bestimmte Journalistin dies anders hält.

Die ganze Diskussion sollte von einem objektiveren Standpunkt aus betrachtet werden: Was wäre, wenn es um eine Frau Kraft oder einen Herrn Trittin ginge: Auch hier gelte das Prinzip, dass es sich Menschen handelt, die sich fehlerhaft verhalten können. Es sind Menschen, denen per Amt eine besondere Verantwortung zukommt, der sie sich stellen müssen. Und genau das hat Christian Wulff getan. Er hat sich mehrmals entschuldigt und die Entscheidung getroffen, nicht zurückzutreten, sondern weiter sein Amt auszuführen und seine Verantwortung nicht einfach aufzugeben. Wenn ein Politiker zurücktritt, verlangt das nach einem triftigen Grund, wie etwa einem rechtspolitischen Schaden. Dies liegt im konkreten Fall nicht vor.
Der ganzen Debatte fehlt es definitiv an Menschlichkeit. Hape Kerkeling ist gut nachzuvollziehen, wenn er von einer degenerierten Presse- und Medienlandschaft spricht. Denn Wulffs Fehler und auch sein Umgang damit stehen in keinerlei Verhältnis zu dem medialen Echo und der hieraus entstandenen gesellschaftlichen Reaktion, die im deutschen Wutbürgertum ihren Ausdruck findet.

Unsere Aufmerksamkeit sollte stattdessen den wirklich dringlichen Geschehnissen in Deutschland und der Welt gelten: der demografische Wandel, die Entwicklungen im Pulverfass Naher Osten oder die weltweite Schuldenkrise stellen viel drängendere Hürden für unsere Zukunft als das Privatleben von Christian Wulff.

*Gastkommentar von Marion Sendker (Vorsitzende Junge Union Ennigerloh) und Michael Sendker (Vorsitzender der Jungen Union im Kreis Warendorf)

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