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Home›Headline›Nicht sehen, und doch glauben: ein Huhn auf Himmelfahrt

Nicht sehen, und doch glauben: ein Huhn auf Himmelfahrt

Von Dr. Werner Jurga
14. Mai 2010
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HA-Merkel-huhn-feuer
Collage: hartgeld.com

Bereits gestern habe ich damit begonnen, diesen Text, den dritten Teil meines Plädoyers für Steuersenkungen, zu schreiben. Es war Vatertag; doch nicht nur das. MAZ ab:

Es ist Himmelfahrtstag, und dem Euro geht es auch nicht gut. Denken wir also an die Worte unseres Herrn Jesus, der da sprach: "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!" So steht es geschrieben im Johannesevangelium, Kapitel 20, Vers 29.
Oder hilfsweise an die Worte von John Taylor, dem Gründer und Chef des weltgrößten Devisen-Hedgefonds „FX Concepts”, dem wir dieses Gleichnis verdanken: „Der Euro ist wie ein Huhn, dem der Kopf abgeschlagen wurde. Das Tier rennt noch Minuten kopflos umher, bis es einknickt und stirbt. Der Euro befindet sich in diesem Stadium.” So haben es uns die Medien berichtet – von der Bildzeitung bis zu „Hart, aber fair“.

Zugegeben, das Taylor-Gleichnis ist nicht allzu hübsch; aber immerhin: es kommt irgendwie ganz gut rüber, wie Herr Taylor die Perspektive der europäischen Gemeinschaftswährung einschätzt. Die Sprache jedoch ist, wie man in Deutschland an dieser Stelle in solchen Fällen zu sagen pflegt, „zynisch“. Wer also so spricht, ist böse. Kein Wunder: Herr Taylor ist nämlich ein Spekulant, und so Leute sind …
… unser Feindbild. Gegen die muss ein „Krieg geführt“ werden, meint auch inzwischen unsere Kanzlerin, wobei die SPD bezweifelt, ob sie das auch wirklich ernst meint. Immerhin hat diese martialische Rhetorik die Griechen, um im Bilde zu bleiben, etwas aus der Schusslinie gebracht.
Sie wissen schon: Griechen. Das sind diese Menschen, die den ganzen Tag am Strand in der Sonne liegen und sich dabei den leckeren Ouzo reinballern. Und denen die Folgen ihres verwerflichen Tuns schon allein deshalb ziemlich egal sind, weil sie genau wissen, dass die tüchtigen und gewissenhaften Deutschen am Ende ohnehin die Rechnung bezahlen müssen.
Schluss mit diesem Quatsch! So etwas kann man eigentlich nicht bringen. Wie das schon aussieht! Wie sich das schon anhört! Was sollen bloß die Leute – also das Ausland – von uns denken?! Lasset uns also aufhören mit dem Griechen-Bashing und uns stattdessen auf diejenigen eindreschen, die zu Jesus´ Zeiten als sog. „Zöllner“ Geschichte schrieben und heutzutage den Beruf des Spekulanten ausüben.

Christian Stehr ist Pastor der Vicelin-Schalom Gemeinde in Hamburg. Zum Himmelfahrtstag machte er uns im „Hamburger Abendblatt“ auf die naheliegenden Folgen von Christi Himmelfahrt aufmerksam: „Im Alltag müssen wir ohne Jesus auskommen“. Logisch irgendwie. Auch logisch, also kein Wunder, wie Pastor Stehr es formuliert:
Kein Wunder, dass Jesus zum skeptischen Thomas sagt: "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!" Die Erzählung geht weiter: "Und als die Jünger noch dastanden und Jesus nachblickten, standen zwei Männer bei ihnen und sagten: „Was steht ihr da und schaut zum Himmel?“ Wir müssen unser Leben leben, hier und jetzt.
Zum Beispiel so, wie es uns die Vicelin-Schalom Gemeinde in diesen schweren Zeiten – so ganz ohne den Herrn Jesus und mit wackeligem Euro – vormacht:
Wir werden an Himmelfahrt (13. Mai 2010) eine Kanutour auf der Alster starten.
Wir legen morgens in Kayhude ab und fahren die Alster abwärts – muskelfreundlich – bis nach Hamburg ‚rein.
Zwischendurch werden wir eine Pause mit Speisen und Getränken haben – Buffet.
Wie es sich schon bewährt hat, wird uns die DLRG begleiten und für Sicherheit sorgen.

Sicherheit, die ist wichtig. Wird auch immer wichtiger, in diesen herrenlosen Zeiten. Lecker essen und trinken, fast so wie die Griechen. Immer nur schön abwärts fahren, denn das ist „muskelfreundlich“. Ob so gesehen Aufwärtsbewegungen prinzipiell muskelfeindlich sind? Oh Gott!
Auskommen im Alltag ohne Jesus, aber mit Speisen und Getränken – „zwischendurch“. Wahrscheinlich, wenn der kleine Hunger kommt. Einfach einmal eine Pause machen – von der muskelfreundlichen Abfahrt. Jesus dagegen ist ja in den Himmel aufgefahren. Alles ganz schön unorthodox.
Der Grieche dagegen ist ja, wie Sie wissen, orthodox. Ein orthodoxer Christ. Aber eben auch Christ, genau wie wir: selig, weil wir nicht sehen und doch glauben.
„Die freiwillige Blindheit gehe selbst jetzt weiter, nach dem großen Betrug, inmitten der Bruchlandung“, sagt so ein Grieche, wie wir im aktuellen „Spiegel“ lesen können. Natürlich noch nicht online, sondern in der Print-Ausgabe, Heft Nr. 19 vom 10.05.2010.
Und dieser Grieche – Achtung, jetzt wird es kompliziert! – ist in Griechenland geboren und im Land aufgewachsen. Okay, das kann man noch verstehen. Aber jetzt: Studium in den USA – ahnen Sie schon etwas? Lebt heute in Zürich und arbeitet als – na was wohl?
Als Hedgefonds-Manager. Ganz schöner Knaller was?! Ein Grieche und ein Spekulant gleichzeitig! Kann es noch Böseres geben? Teufel, Teufel. Wir armen Deutschen!
Und was der so erzählt, dieser Kerl. Unglaublich! Es steht diese Woche im „Spiegel“. Zum Beispiel:

“Der Reformplan der griechischen Regierung sei bei Licht betrachtet völlig illusorisch. Es sei theoretisch unmöglich, in einem Land alle Steuern drastisch zu erhöhen, die Beamtenbezüge radikal zu reduzieren, den Binnenkonsum komplett abzuwürgen – und gleichzeitig ein Wachstum der Wirtschaft erzielen zu wollen.
Die griechische Wirtschaft, sagt der griechische Hedgefonds-Manager aus Zürich, werde nicht wachsen um 0,8 Prozent, wie vorgesehen, sondern schrumpfen, im nächsten Jahr um mindestens 3, wahrscheinlich eher 4 Prozent. Politiker mögen versuchen, aber ein Geldmanager, der 300 Milliarden Kapital verwaltet, ein Pensionsfondschef der zwei Millionen Leuten ihre Renten auszahlen muss, interessiert sich nicht für schöne Reden. Nur für Zahlen.”

Absolut gefühllos, dieser Mensch! Und kein guter Christ: er glaubt einfach das, was er sieht. Was im Grunde jeder sehen könnte, der noch alle sieben Sinne beisammen hat.
Griechenland soll radikal sparen, radikal seine Wirtschaft kaputt sparen. Das muss so sein; das weiß jeder. Und die anderen PIGS selbstredend auch. Und weil wir eine gewichtige Vorbildfunktion haben, Deutschland natürlich erst recht.
Und am Ende sind alle wahrscheinlich schuldenfrei. Oder so. Auf jeden Fall kopflos, so wie Taylors Huhn mit seinen letzten Zuckungen.
Mal eine ganz andere Frage: hat Ihnen in den letzten Wochen irgendein Politiker einmal erklärt, wie diese idiotische Sparerei zur Lösung der chronischen Finanzprobleme in Europa beitragen könnte. Wie bitte?!
Ach ja, so etwas muss man nicht erklären. Verstehe, wo Schulden sind, muss gespart werden. Sagte schon die schwäbische Hausfrau. Und wo man nichts sieht, muss man trotzdem glauben. Sagte auch schon Jesus.

Tja, dann tun Sie mal dran glauben!
Und all die Teufelchen, die einen Lösungsansatz darin sehen, etwas weniger zu arbeiten und stattdessen reichlich Ouzo kommen zu lassen, können sich schon einmal auf den vierten Teil dieser kleinen Serie freuen. Damit es den doofen Hühnern wenigstens mal gesagt wird …

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