Duisburger Stiftung für Umwelt, Gesundheit und Soziales ruft zum Protest auf
Die Duisburger Stiftung für Umwelt, Gesundheit und Soziales ruft zu einem Protest gegen die geplante Sanierung der Wedauer Straße auf. In der Mail heißt es wie folgt:
„Kahlschlag in Duisburg geht weiter
120-jährige Bäume fallen der Säge zum Opfer, 24 Platanen und ein Kastanie
– Kommt bitte zum Protest und zur Trauerveranstaltung
Jetzt geht’s zur Sache, morgen (Samstag) werden die 120-jährigen Platanen auf der Wedauer Straße in Duisburg-Wedau im Auftrage der Stadt Duisburg gefällt.
Eine Schande für Duisburg, ein Skandal.
Wir bitten Euch alle, kommt morgen, Samstag, den 18.02.23 zur Wedauer Straße
1. zum Protest um 9 -11 Uhr, und
2. zur Trauer um 18-19 Uhr (bringt bitte Grableuchten o.ä. mit).
Im Augenblick …
· fühlen wir uns ohnmächtig und sind total enttäuscht, wir fühlen uns „denen da oben“ ausgeliefert;
· sind wir enttäuscht, dass die Stadtoberen und die Ratsmitglieder von SPD und CDU sich einer sachlichen Auseinandersetzung entziehen;
· fühlen wir uns übergangen, weil man auf eine Informationsveranstaltung in Präsenz mit Anwohner*innen verzichtet hat.
· Sind wir einfach bitter enttäuscht und empört über diese Arroganz der Macht.
Aber …
– der Kampf geht weiter – jetzt ja erst recht;
– der Kampf gegen den Ausverkauf unsere Stadt;
– der Kampf gegen den verantwortungslosen Kahlschlag in unserer Stadt.“
Zum Hintergrund:
Der Rat der Stadt Duisburg hatte in seiner Sitzung am 19. September 2022 über den Ausbau der Wedauer Straße vom Kalkweg bis zur Masurenallee in Duisburg-Süd entschieden. Zuvor wurde die Vorlage im Gremienverlauf in die Bezirksvertretung Süd, im Ausschuss für Umwelt, Klima und Naturschutz sowie im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr und in den Haupt- und Finanzausschuss eingebracht und beraten. Der Ausbau der Wedauer Straße ist also das Ergebnis eines umfangreichen demokratischen Entscheidungsprozesses.
Durch die anstehenden Arbeiten an der Wedauer Straße käme es zu massiven Wurzelverlusten, welche die Bäume in ihrer Vitalität und Statik stark beeinträchtigt würde. Dies wäre insbesondere vor dem Hintergrund der Verkehrssicherungspflicht nicht vertretbar. Herabfallende Äste oder umstürzende Bäume könnten in diesem Fall zu einer Gefahr für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer werden. Zudem bergen die hochliegenden Wurzeln schon jetzt massive bauliche Probleme, drücken Asphalt und Platten hoch. Auch bei den neu angelegten Oberflächen wäre dies wieder zu erwarten.
Letztlich hätte eine Vielzahl der Bäume bedingt durch ihr Alter, ihren zum Teil schlechten Standort und aufgrund von Sturmschäden und Krankheit auch ohne den Straßenumbau in absehbarer Zeit entfernt werden müssen. Die Stadt Duisburg wird zudem entsprechende Ersatzpflanzungen vornehmen. So werden 30 Bäume auf der Südseite sowie Sträucher und Hecken auf der nördlichen Grünfläche gepflanzt.
Weitere Verschiebungen würden zudem zu unnötigen Kosten für das Vorhaben führen. Die Sanierung der Wedauer Straße soll im zweiten Halbjahr 2023 beginnen.
Grundsätzlich möchte die Stadt Duisburg bei Straßenbaumaßnahmen immer vorhandene Baumbestände erhalten und Wachstumsbedingungen durch vergrößerte Baumbeete verbessern. Erhalt, Ersatz sowie zusätzliche Neupflanzungen von Straßenbäumen werden ausnahmslos dort verbindlich umgesetzt, wo dies planerisch und technisch möglich ist.
In einer Pressemeldung meldete die Stadtverwaltung, das vergangenen Freitag Vertreter des Petitionsausschusses des Landtags NRW und der Stadt Duisburg vor Ort zu ein Erörterungstermin zusammen kamen. Der Petitionsausschuss sah keine Anhaltspunkte, die Entscheidung der Stadt Duisburg zur Sanierung der Wedauer Straße und der damit verbundenen Fällung der Bäume zu beanstanden. Bei der Sanierung der Straße handelt es sich um eine Angelegenheit der kommunalen Selbstverwaltung.
Gleichwohl hat sich der Petitionsausschuss durch das Gespräch mit den Vertretern der Stadt vor Ort überzeugen können, dass die Stadt bei der Entscheidung für die Fällung der Bäume zugunsten der Straßenbaumaßnahme eine Vielzahl an Faktoren abgewogen hat und in der Folge eine sehr schwierige Entscheidung zu treffen war.
Durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung wurden ebenfalls keine Rechtsverstöße durch die Stadt Duisburg bei der Behandlung des Sachverhaltes festgestellt, die ein kommunalaufsichtliches Tätigwerden rechtfertigen.
Die Stadt Duisburg entscheidet somit nach Abwägung aller relevanten Aspekt in eigener Zuständigkeit über die Umsetzung der geplanten Maßnahme in der aktuellen Fällperiode. Derzeit ist vorgesehen, die Maßnahme am Samstag, den 18. Februar, durchzuführen.
Für die Durchführung der Arbeiten muss die Wedauer Straße zwischen Kalkweg und Masurenallee voll gesperrt werden. Eine Einfahrt in die Wedauer Straße über die Straßen Birkenweg, Im Grünen Winkel, Zu den Eichen, Rüsternstraße und Allensteiner Ring wird zudem während der Dauer der Arbeiten nicht möglich sein. Ein großräumige Umleitung wird über den Kalkweg, Kruppstraße, Koloniestraße und Bissingheimer Straße sowie umgekehrt ausgewiesen. Anlieger und Linienverkehr sind nicht betroffen.
Die Arbeiten sollen im Laufe eines Tages abgeschlossen werden.