Selbstständigkeit im Handwerk – Was Gründer wissen sollten
Das Handwerk umfasst zahlreiche Berufsgruppen – Dachdecker, Elektroniker, Tischler und viele weitere Berufe gehören dazu. Wer sich im erlernten Beruf selbstständig machen möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. In Handwerksberufen ist der Meisterbrief oft Pflicht. Zudem sollten Handwerker einiges an Kapital mitbringen – jedoch gibt es spezielle Förderprogramme für Selbstständige im Handwerk. Erfahren Sie, worauf Sie bei der Gründung generell achten sollten.
Ist der Meisterbrief Pflicht?
In der Regel besteht für die Gründung eines handwerklichen Betriebs eine Meisterpflicht. Jedoch ist ein Gewerbe im Handwerk auch ohne Meistertitel möglich, zum Beispiel dann, wenn man einen Meister als technischen Betriebsleiter beschäftigt. Des Weiteren können auch Handwerksgesellen einen Betrieb gründen, wenn sie den fehlenden Meisterbrief durch andere Aus- und Fortbildungen ausgleichen können. Ausgenommen von der Meisterpflicht sind übrigens auch Fliesen- und Plattenleger und einige weitere Berufe. Selbstständige Handwerker müssen in der Regel auch der Handwerkskammer ihrer Region anschließen.
Startkapital und Ausstattung
Ein gewisses Startkapital ist Voraussetzung, um mit der Selbstständigkeit starten zu können.
Auch eine Betriebsausstattung ist notwendig. Wer mit Maschinen, Geräten, Fahrzeugen arbeitet, benötigt je nach Tätigkeit zudem entsprechende Werkzeuge und Werkstoffe, zum Beispiel Aluprofile. Gründer im Handwerk, die wenig Eigenkapital besitzen – können übrigens einen Gründerkredit von der KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) erhalten. Eine Kredithöhe von bis zu 125.000,00 Euro ist möglich. Beratung und finanzielle Unterstützung können Gründer zudem vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) erhalten.
Analyse des Marktes und Businessplan
Handwerker erbringen ihre Leistung persönlich und sind daher stärker an die Region gebunden als es in anderen Branchen der Fall ist. Bevor man mit der Selbstständigkeit startet, sollte man daher den Markt eingehend analysieren.
Nützliche Fragen für die Analyse:
- Wie hoch ist der Bedarf an Handwerkern Ihres Bereichs?
- Wie viele Handwerksbetriebe gibt es bereits in der Region?
- Wer ist die Zielgruppe und wie groß ist diese?
Wichtig ist zudem der Vergleich der Preise mit denen der Konkurrenz. Handwerksportale können bei der Kundengewinnung unterstützen. Auch die langfristige Kundenbindung spielt eine zentrale Rolle. Ist die Planung abgeschlossen, kann man mit der Erstellung des Businessplans beginnen. Hierfür gibt es Vorlagen, die der Orientierung dienen können – dennoch sollten Sie Ihren Businessplan natürlich selbst verfassen.