Duisburg: Leuchtende Kinderaugen an Marxloher Grundschule
Das war dieses Jahr ein besonderes Nikolausfest an der Grundschule Sandstraße in Duisburg Marxloh. Knapp 400 Kinder gehen auf diese große Grundschule mitten im Stadtteil Marxloh.
Die Schule steht täglich vor großen Herausforderungen. Sehr viele Kinder kommen aus armen Familien, die schon länger in Marxloh wohnen. Dazu kommen Kinder aus Flüchtlingsfamilien, Familien mit EU Zuwanderungshintergrund und neuerdings auch teils traumatisierte Kinder aus der Ukraine.
Lehrerinnen und Lehrer müssen täglich kreativ im Unterricht die vielen bunten Lebensfäden zusammenbringen, damit alle Kinder eine gute Vorbereitung für weiterführende Schulen erhalten. „Es ist eine Mammutaufgabe, die aber jeden Tag Freude bereitet“, meinte eine Lehrerin die das Nikolausevent mit geplant hat.
Jedes Kind erhielt am 6.12. eine Nikolauskarte, die am nächsten Tag gegen ein Spielzeug eingetauscht werden konnte. Bereits früh morgens rollte der LKW der Nikolaushelfer an und auf 10 großen Tischen wurden hunderte Spielzeuge aufgebaut. Puppen, Puppenhäuser, Gesellschaftsspiele, Roller und über 100 Inliner bildeten das größte Spielzeugparadies im Duisburger Norden. Es handelte sich hierbei fast nie um Neuware, sondern gebrauchte Spielzeugspenden von Duisburger Kindern, denen es vielleicht etwas bessergeht als vielen Kindern hier an der Sandschule oder die einfach einem Teil ihres alten Spielzeuges ein zweites Leben bei einem anderen Kind wünschen. Riesig war allein der Berg an Plüschtieren, meistens in neuwertigem Zustand. Statt irgendwo im Keller oder gar auf dem Müll zu landen bekommen sie einen neuen liebevollen Besitzer oder Besitzerin.
Begeistert ist auch der Marxloher Ratsherr Dieter Stradmann. Den ganzen Vormittag hilft er Nikolauskarten einzusammeln, damit die Kinder dafür ein Spielzeug und ein Plüschtier eintauschen können.
„Wenn ich in diese leuchtenden Kinderaugen schaue, dann weiß ich, dass hier etwas wirklich richtig läuft“ schwärmt der Ratsherr. Oft ist ihm aber anzumerken, dass er lieber wieder Kind auf der Grundschule wäre und sich dann heute eines der schicken roten Feuerwehrautos mit nach Hause nehmen könnte.
Besonders begeistert ist Stradmann aber von der Solidarität in Duisburg, wo immer wieder Wege gefunden werden auf direktem Weg etwas Gutes zu tun. „Genau das ist es, was ich politisch weiter fördern will: Ohne viel zu fragen müssen wir direkt dahin, wo es notwendig ist und helfen. Wir müssen Themen anpacken, statt darüber nur zu diskutieren.“
„Leute, die ohne jeglichen Kontakt zum wirklichen Leben im Stadtteil in ihren Vorständen und Gremien tagen gibt es leider immer noch viel zu Viele“, so der Ratsherr.
„Klar brauchen wir Arbeitskreise und Gremiensitzungen, aber am Ende muss immer auch etwas Konkretes für Marxloh rauskommen. Gemeinsam nachdenken, Lösungsansätze finden und dann raus in die Straßen zu den Menschen und mit den Menschen“ ist Stradmann`s Appell.
Um 12.30 Uhr finden sich fast 400 Kinder ein, die ein schönes Spielzeug mehr, oder auch ihr erstes Spielzeug mit nach Hause tragen.
Stradmann ist da bereits schon wieder in Action und telefoniert mit dem Petershof. Viele Gesellschaftsspiele sind noch übriggeblieben, die innerhalb von 10 Minuten eine neue Heimat bei Pater Oliver finden.