Die neue Agenda: Wie Dick-Fette zu Ungesunden gemacht werden

Gastbeitrag von Dr. Natasha Larmie – zuerst erschienen in ihrem Blog. Mit freundlicher Genehmigung der Autorin übersetzt.
Heutzutage ist es so, dass man kaum die Zeitung aufschlagen kann ohne mit dem Begriff der „Ad*ipositas Pand*emie“ konfrontiert zu werden. Meiner Meinung nach sollte man sich fragen, ob hier eine Art versteckter Agenda im Spiel ist. Ob nun eine neue Studie veröffentlicht wurde oder eine der unzähligen Adi*positas-Organisationen eine neue Meldung herausbrachte, die Mainstream-Medien hungern nach neuen Nachrichten über die Fetten. (Wortspiel beabsichtigt.)
Jahrein, jahraus sind wir an den Standard gewöhnt worden, wie über Adi*positas berichtet wird. Handelt es sich um einen Zeitungsartikel, illustriert man den gemeinhin mit einem kopflosen Bild eines fetten Torsos oder einer*s fetten Jugendliche*n, der einen Burger isst. Falls es ein Video sein sollte, gibt es die Standard-Bilder, die in einer Mail gemacht worden sind oder irgendetwas Ähnliches. Einfach eine Unmenge von fetten Leuten, die sehr nachlässig gekleidet mit einer Handvoll von Einkaufstüten ziellos umherlaufen. Man sagt ein Bild sage mehr als tausend Worte und in diesem Fall sagt es uns DAS: Fette Leute sind faul, gierig und eine Bürde für die Gesellschaft. Alles, was sie tun ist essen und einkaufen, sie sitzen den ganzen Tag auf ihrem Arsch, das Nachmittagsprogramm im Fernsehen konsumierend. Nachrichten zeigen nie Bilder von fetten Frauen in schicken Anzügen in einem Boardroom-Meeting. Oder fette Ärzte*innen, die Leben retten oder die nächste Generation erziehen. Tatsächlich ergab eine Studie: Nur 11 Prozent von Mehrgewichtigen werden in Nachrichtenbeiträgen in professioneller Kleidung gezeigt und fast 60 Prozent sind kopflose Torsos. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Die meisten Journalist*innen ekeln sich so sehr vor Mehrgewichtigen, dass sie kaum in unsere Gesichter schauen können. So beschneiden sie die Bilder und erleichtern uns um die Köpfe. Sie möchten die Welt sehen lassen, wie sie als Journalist*innen uns sehen – als anonyme, gesichtslose Berge von Fett. Aber vor kurzem habe ich gemerkt, dass das Narrativ sich ändert.
Es verändert sich etwas …
Nehmen wir diesen Artikel, der in der BBC diese Woche veröffentliche wurde. Nicht nur beinhaltet er schöne Photos von einer mehrgewichtigen Frau, sie ist auch ausdrücklich das Thema das ganzen Artikels. Oder sie scheint es zumindest auf den ersten Blick zu sein. Stelle sich das Eine*r mal vor! Seit unendlich langer Zeit berichtet eine Mainstream-Media-Webseite über das A-Wort in einer freundlichen und faktsicheren Weise. Vermutlich denkst du jetzt, ich würde darüber jubeln. Tue ich nicht. Denn ich kann zwischen den Zeilen lesen und ich bin sicher, dass diese Veränderung des Narrativ ganz einfach Teil eines viel größeren Plans ist. Einer verborgenen Agenda. Einer, die von einer Handvoll von Multimillionen Dollar schweren Firmen in Szene gesetzt wird und die diese Agenda seit ungefähr einer Dekade vertreten. Schnallt euch an, Leute. Wir begeben uns jetzt auf Erkundungsfahrt.
Eine neue Agenda
Wie es der Fall mit jedem Artikel ist, gibt die Einleitung uns eine Idee des folgenden Themas. Der Artikel der BBC beginnt so:
„Es ist Zeit, A*dipositas als das zu betrachten, was es ist: Eine Krankheit verursacht durch die Gene, die Biologie und wie wir heute leben sagen Fachleute des Gesundheitswesens. Neue Forschungsergebnisse unterstützen die wissenschaftliche Meinung, dass es „gesunde A*positas“ nicht gibt. Die Ergebnisse zeigen, dass jene, die signifikant übergewichtig sind eine 66% höher Wahrscheinlichkeit haben, chronisches Nierenversagen zu entwickeln als jene, die ein normales Gewicht besaßen. Die Mehrheit der A*dipösen müssen nicht nur ihr Leben lang mit Vorurteilen und Stigmatisierung leben. Sie haben auch Schwierigkeiten eine angemessene Behandlung zu finden.“
Was steht heute also auf der Agenda, Leute? Nun, das ist offensichtlich. Irgendjemand irgendwo möchte es sehr klarstellen, dass Fett-Sein eine Krankheit ist und es nicht möglich ist fett und zugleich gesund zu sein. Falls ihr euch wundert wer dieser Jemand ist – dazu kommen wir noch. Lasst uns zuerst einige Sclhüssel-Pfhrasen untersuchen. Habt ihr den Begriff „wissenschaftliche Meinung“ bemerkt? Nun; Meinungen sind nicht das selbe wie Fakten. Und der Grund, warum wir diese Meinung nicht wissenschaftliches Faktum nennen können ist, dass es eine Menge von Studien gibt, die durchaus zeigen, dass man fett und gesund sein kann. Es ist also eine Meinung und wir sollten uns daran erinnern, dass Meinungen gekauft sein können.
Zweitens möchte ich euch auf den Begriff „Fachleute des Gesundheitswesens“ aufmerksam machen, auf die die Autoren des Artikels sich beziehen. Auf welche Experten beziehen sie sich genau? Könnten es Leute sein wie Shaw Somers, der Arzt der in diesem Artikel häufig erwähnt wird? Ich habe vor einiger Zeit einen Vortrag an der Seite von Shaw auf einem Event gehalten. Er sorgt sich wirklich sehr um seine Patienten. Doch lasst uns nicht für eine Sekunde vergessen, dass er ein bariatrischer Chirurg ist. Einer mit einer sehr erfolgreichen Praxis. Ob er nun einer Guten oder der Bösen ist, ist hier irrelevant. Was wir im Gedächtnis behalten sollten ist, dass Shaw eine Menge Geld macht, indem er „A*dipositas“ behandelt. Oder fette Leute kuriert. Nennt es wie ihr mögt, Ich bin nicht sicher, dass seine Meinung nicht beeinflusst ist. Ich könnte auch wetten, dass die BBC sich nicht darum kümmerte Experten zu fragen, die glauben, dass man fett und fit zugleich sein kann. Warum sollte man sich auch um professionellen Journalismus kümmern, wenn das Thema behandelt wird? Jeder weiß doch: Fett ist schlecht für dich, also warum sollte man da noch differenzieren wollten?
Ein Neuanfang
Uns wird Sarah vorgestellt. Sie wird beschrieben als eine „39jährige Mutter (mit) einem Body Mass Index, oder BMI, über 40. Was bedeutet, dass sie von der Medizin als „schwer übergewichtig“ eingestuft wird und Übergewicht bringt ihre Gesundheit in Gefahr. Zwei Sachen müssen wir hier unsere Aufmerksamkeit widmen. Zuerst: Was ist damit gemeint, dass ihre Übergewicht ihre Gesundheit in Gefahr bringt? Das ist meiner Meinung nach ziemlich allgemein gehalten und die Jury versucht immer noch herauszufinden, ob DAS wirklich der Fall ist. Zweitens: Uns wird nicht gesagt, ob das Übergewicht von Sarah ihre Gesundheit beeinträchtigt hat. Habt ihr schon bemerkt, dass Dick_Fette immer Diejenigen sind, die als Beispiel genommen werden, wenns um Gesundheitsrisiken geht? Obwohl es Gruppen in der Gesellschaft gibt, die weitaus höhere Risiken haben als sie? Nehmen wir Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es ist gut erforscht, dass eine Reihe von Faktoren eine Rolle spielen: Das Geschlecht – meistens sind es Männer – eine Krankengeschichte von Rheumatischer Athritis und das Schlucken von Viagra sind riskanter als fett zu sein. Dennoch reden wir nicht darüber, dass Männer, die keine Erektion bekommen können, zur Risikogruppe für den Herzinfarkt gehören. Dasselbe gilt für professionelle Athleten. Athleten entwickeln häufiger Arthritis im Knie aufgrund einer Sportverletzung als eine gesundheitlich fitte fette Person. Dennoch beklagen wir uns nie über Football-Spieler, die die gesundheitlichen Ressourcen das Landes erschöpfen.
Einige Wahrheiten am Schluss
Wie dem auch sei, ich schweife ab. Obwohl der Artikel einen steinigen Start hinlegte, versucht er neutral und ausgewogen über die Schwierigkeiten von Mehrgewichtigen zu berichten. Er listet die gesellschaftlichen Vorurteile auf, die Gewichtsdiskriminerung beim medizinischen Fachpersonal, die Tatsache, dass Diäten die meiste Zeit versagen. Wir werden über Sarahs Jo-Jo-Effekt unterrichtet, ihren massiven Gewichtsverlust, der von stetiger Zunahme gefolgt wurde. Ihrem erfolgreichem Triathlon-Training – weil eine erfolgreiche Athletin sympathischer ist in den Augen der Gesellschaft. Und da ist noch ihre Genetische Mutation. Das Bild, das von ihr gezeichnet wird, ist durchaus schmeichelhaft, einige Leser*innen werden ohne Zweifel schockiert sein zu hören, welche Art von Diskriminerung sie während ihres Lebens erfahren hat.
Während „zu viel geliefertes Essen“ kontinuierlich für das Zunehmen verantwortlich gemacht wird, wenn es jedenfalls nach Sarahs Freund Jed geht, der im selben Block wie sie lebt – berichtet der Artikel auch wie unnütz das Kaloriendefizit für die Mehrheit der Dick_Fetten ist. Dr. Abd Tahrani postuliert, dass „es eine Menge von Menschen gibt, die biologisch so veranlagt sind, dass sie Energie speichern, was dann als Fett gelagert wird.“ Er beschreibt wie das Gehirn den Körper mit Hunger-Nachrichten überflutet, die unmöglich zu ignorieren sind. Der Artikel merkt an: „Selbst wenn die Person etliche Kilo erfolgreich verloren hat, ihr Körper wird sich an das für ihn angenehmere Gewicht erinnern und versuchen, dahin zurückzukehren. Studien von Hausärzten in den UK zeigten auf, dass die jährliche Chance zur Erlangung des Normalgewichts bei Personen mit Morbid O*besity 1:700 zu 1:1000 beträgt.“
Langzeitige Gewichtsabnahme ist ein Paradox
Falls du schon etliche von meinen Blogartikeln gelesen haben solltest, wird dich das kaum überraschen. Wenn nicht, schau in die FAQ-Abteilung meiner Webseite. Um es nochmal ausdrücklich zu sagen: Es ist essentiell unmöglich für jemanden wie mich einen sogenannten „gesunden BMI“ zu erreichen und selbst wenn ich ihn erreichen würde, würde mein Körper das Gewicht rasch wieder drauf haben. Tatsächlich wissen wir seit den letzten 50 Jahren, dass selbst die kleinste Millimeter-Abnahme zu einer Reduktion unserer metabolischen Werte führt. Menschen sind nicht dafür geschaffen Gewicht zu verlieren. Millionen Jahre der Evolution haben das sichergestellt.
Ja, das allgemeine Gewicht der Nation ist über die Jahre ständig gestiegen und wird das weiterhin tun. Aber das wird von Faktoren außerhalb der Kontrolle des Individuums verursacht. In Kürze: Du kannst es nicht verhindern, dass du fett wirst. Was aber nicht unbedingt bedeutet, dass deine Gesundheit in Gefahr ist. Tatsächlich ist über denselben Zeitraum, in dem das Durchschnittsgewicht der Bevölkerung zunahm die Lebenserwartung ebenfalls angestiegen. Warum? Nun, lies weiter um das zu erfahren.
Die verborgene Agenda
Ungefähr nach deinem Drittel des BBC-Artikels verändert sich der Ton. Uns wird gesagt „Ad*ipositas ist eine Krankheit“. Uns wird gesagt, dass eine kürzlich veröffentliche Studie des American Journal of Kidney Disease beweist, dass „Personen, die mit starkem Übergewicht leben eine 66% höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine chronische Nierenkrankheit zu entwickeln gegenüber denen mit Normalgewicht“. Normalerweise würde ich mir die Studie ganz genau anschauen und würde einige Minuten damit verbringen, ihre Grenzen aufzuzeigen. Man muss eigenlicht nicht sehr weit danach suchen, denn das steht schon in der Zusammenfassung. Die Autoren geben selbst zu, dass „potentielle Misklassifizierung des metabolischen Status zu verspäteten Diagnosen führen könnte und es aufgrund nicht festzustellender Faktoren eine gewisse Unzuverlässigkeit geben könnte“. Nun werden viele von euch sich den Kopf kratzen und sich wundern, was das zu bedeuten hat. Deswegen versuche ich das mal jetzt so gut wie ich kann zu erklären.
Worauf haben die eigentlich getestet?
Um damit loszulegen: Die Daten, die hier gesammelt wurden, stammten von Hausärzten – und die sind bekanntermaßen nicht gerade sehr akkurat. Chronic Kidney Disease (CKD) wird während einer Routine-Blutuntersuchung festgestellt. Das Problem besteht darin, dass Hausärzte diesen Test nur aus zwei Gründen tun. Der Eine: Du kommst zu uns mit Symptomen und wir ordnen eine Untersuchung an. Der Andere: Eine Medikamentions- oder Gesundheitsvorsorge-Untersuchung. Diese passiert jährlich. Wir ordnen die reguläre Nieren-Untersuchung meistens dann an, wenn wir Patienten mit metabolischen Konditionen haben – also sowas wie Bluthochdruck, Diabetes und hohes Cholesterin. Und natürlich auch dann, wenn wir annehmen, dass ein hohes Risiko besteht – z.B. wenn man fett ist. Ich unterhielt mich mit meiner Freundin Ragen Chastain über diesen Artikel an dem Tag, an dem dieser veröffentlicht wurde. Wir kamen überein, dass dies die sehr offensichtlichen Tatsachen bezüglich des Ergebnisses sind. Wenn man nämlich mal hinschaut, dann waren bei Patienten mit einer oder zwei metabolischen Erkrankungen der Hinweis auf die CKD in der Gruppe der Ü*bergewichtigen geringer als in der Gruppe, die ein normales Gewicht hatte. Nur in der Gruppe, die keinerlei metabolische Erkrankungen aufwies war die Inzidenz höher. Und warum? Weil – normalerweise – dünne Leute ohne metabolische Erkrankungen nicht so oft getestet werden wie die Dick_Fetten. Was offensichtlich die Resultate verfälschte. Haben Sie in ihrer Arbeit darauf hingewiesen? Nein.
Nachtigall, ick hör dir trapsen …
Das andere sehr offensichtliche Problem mit dieser Studie sind die wirklich wichtigen Faktoren, die die Studie nicht berücksichtigt hat. Wenn man eine Studie plant, braucht man alle potentiellen Faktoren, die das Ergebnis verfälscht werden könnten. Zum Beispiel möchten wir eine Studie erstellen, die eine potentielle Verbindung zwischen chronischem Keuchhusten und Lungenkrebs untersucht. Welche Faktoren, die uns jetzt einfallen, könnten Keuchhusten verursachen aber auch ebenso Lungenkrebs?
Ach, Rauchen käme in Frage? Wir nennen dies einen conferierenden Faktor. Wenn man das Rauchen nicht berücksichtigt, dann wird man automatisch mehr Raucher in der Keuchhusten-Gruppe finden und das wird die Resultate verfälschen. Nun, welche Art von diesen Faktoren hätten jetzt die Autoren der Studie in Betracht ziehen müssen? Nun, mir fallen da Einige ein. Chronisches Diäthalten (in diesem Fall würde ich mich besonders für Leute interessieren, die die Keto-Diät durchführen, weil diese die Nierenfunktionen beeinträchtigt) Der Jo-Jo-Effekt ist eine offensichtliche Komponente, von der wir wissen: Sie beschädigt den Körper. Was ist mit nachgelagerter Präsentation? Wir wissen, die Gewichtsdiskriminierung durch das medizinische Fachpersonal führt dazu, dass Personen mit Mehrgewicht spät zu den Ärzten gehen. Sicherlich wurde all das berücksichtigt, richtig?
Falsch. Die einzigen Faktoren, die berücksichtigt wurden waren Geschlecht, Alter, Ethnizität, die Rauchgewohnheiten – den die Patienten selbst angaben – und die soziale Lage. Was so ziemlich der übliche Standard für jede andere epidemiologische Studie, die Fettsein mit anderen Krankheiten in Verbindung setzt. Die wirkliche wichtigen Zahlen, von denen wir wissen, dass sie einen Unterschied machen – sie werden nicht berücksichtigt. Und da stellt sich die Frage: Warum eigentlich?
Die Veränderung des Narratives
Warum verfehlen die Studien über Ü*bergewicht die wissenschaftlichen Standards, die die wissenschaftliche Forschungsgemeinschaft sonst von jeder anderen Studie erwartet? Weil die Forscher*innen es nicht besser wissen? Kann sein. Liegt es daran, dass es zu schwierig ist diese Faktoren zu berücksichtigen? Sehr gut möglich. Und sollte es einer dieser beiden Gründe sein, würde ich das nicht verurteilen. Jedoch sind sie eindeutig zu limitiert und zu ungenau um uns mit wirklichen Beweisen zu versorgen, die uns helfen könnten eine Meinung zu formulieren. Lange Rede kurzer Sinn: Sie sind einfach nutzlos.
Aber eines sage ich euch. Diese spezielle Studie wird mit Sicherheit nicht die zum Himmel schreiende Aussage unterstützen, die der Haupt-Autor Professor Indranil Dasgqupta traf. Gegenüber der BBC sagte er dass „diese Studie den wachsenden Kanon der wissenschaftlichen Studien bereichert, die herausfanden, dass es gesunde Übergewicht nicht gibt.“ Ähm, wie bitte? Sie unterstützt sicherlich nicht diese falsche Behauptung. Warum würde ein solch erfahrener Professor der Medizin so lügen? Lag er einfach daneben oder gibt es einen nicht so offensichtlichen Grund?
Wer steckt dahinter?
Bevor ich den Bericht der BBC las, studierte ich einen unglaublichen Essay von Marquisele Mercede, die ihren PhD an der Brown University in Bereich der Fettstudien erworben hat. Der Essay ist verdammt unglaublich und ich würde wirklich raten ihn zu lesen. Es zeigt auf auf welche Weisen große Firmen, in diesem Fall pharmazeutische, die nationale Agenda kontrollieren wenn es um fett-relevanten Dinge geht. Die Firma, die hier genannt wird, ist Novo Nordirsk. Vielleicht habt ihr schon ihr ein- oder zweimal vage gehört.
Wer es nicht wissen sollte: Novo Nordisk stellt zwei Medikamente her, die in den USA für die Gewichtsabnahme zugelassen sind. Das erste Medikament ist Liraglutide (Saxena) und das zweite, was vor kurzem erst seine Zulassung erhielt, ist Semaglutide (Wegovy). Beide Medikamente sind GLP1-Analoge, die jahrelang für die Behandlung von Diabetes eingesetzt wurden (bekannt damals als Victoza und Ozempic). Einer ihrer Nebenwirkungen ist die Unterdrückung des Appetits und Gewichtsabnahme. Eine vor kurzem veröffentliche Studie im New England Journal of Medicine fand heraus, dass Semaglutide für einen 15% Gewichtsverlust im ersten Jahr sorgte. Es wurde als die neue Wunderdroge bejubelt, die endlich das Ü*bergewicht heilen kann.
Natürlich haben wir keine Ahnung ob oder ob nicht dieser Gewichtsverlust langanhaltend ist. Wie mit der Bariatrischen Chirurgie könnten Langzeitstudien zeigen, dass das Gewicht mit der Zeit sich zurückeinschleicht. Wichtiger: Es ist jetzt schon klar, dass in dem Moment, in dem die Patienten das Medikament nicht mehr nehmen, sie ihre Ausgangsgewicht zurückerhalten werden. Was bedeutet, dass sie ihr Leben lang von dieser Droge abhängig sind. Und über Langzeitkonsequenzen wissen wir so gut wie nichts – oder verursacht die Droge sogar Krebs? Nein, Leute, das wissen wir nicht. Denn die Studie lief nur knapp über ein Jahr und das Medikament relativ neu.
Die hässliche Wahrheit
Wir wissen also, Wegovy ist ein Medikament, das zugelassen wurde um bei ansonsten gesunden Leuten Fett zu bekämpfen. Und sonst nichts. Es gibt keinen Beweis dafür, dass es die Gesundheit fördern würde. In keinster Wiese. Und bevor jemand fragt: Gewichtsverlust garantiert keine gesundheitliche Verbesserung. Tatsächlich gibt es wenige bis keine Bewiese dafür. Nicht nur das, sondern die Leute werden auch noch abhängig von dieser Droge – ihr leben lang – und es gibt etliche potentielle gefährliche Risiken, über die wir nicht genügend wissen.
Was sagt das über Novo Nordisk aus? Auf sie rollt eine gewaltige Geldmenge zu. Zur Erinnerung: Als die Hersteller von Sidenafil herausfanden, dass das neue Bluthochdruck-Senkungsmittel bei Männern auch Erektionen hervorruft … war Viagra geboren. Was Viagra für Pfizer war, soll Wegovy für Novo Nordisk werden. Nur wird da die Menge des ausgezahlten Geldes an die Firma viel größer sein. Es gibt mehr Dick_Fette als Männer mit Erektionsstörungen.
Zweitens: Novo Nordisk schert sich einen Deibel darum, ob das neue Medikament Menschen schaden könnte.
Moment – wie kann das sein? Eine pharmazeutische Firma wählt den Proft anstelle der Sicherheit für die Menschen? Sicherlich nicht. Nicht, dass nicht so schon mal passiert wäre. Und sicherlich macht das doch nicht so eine respektable Firma wie Novo. Moment mal – warte eine Sekunde – oder zwei. Es existieren momentan hunderte von Gerichtsprozessen die in den USA gegenüber Novo Nordik verhandelt werden. Besonders, weil sie es versäumten Ärzt*innen und Patient*innen davor zu warnen, dass Victoza das Risiko von pankreatischem Krebs erhöht. Und während es noch keine Saxena-Fälle gibt, wird es nicht lange dahin dauern. Schließlich ist es dieselbe Droge.
Gewinn über Menschenleben
Novo Nordisk wusste über die potentiellen Risiken des pankreatischen Krebses bei Ligraglutide schon 2009 Beschied. Dennoch haben sie das Zertifikat der FDA erhalten und es als Abnahm-Mittel im Dezember 2014 vertrieben. Im Dezember 2020 haben sie um eine Zulassung für Kinder von 12-17 Jahren zu Zwecken des Abnehmens ersucht. Wie ihr seht: Sie sind sich bewußt, dass die Gerichtsverfahren kein allzu großes Loch in die Kasse reißen werden. Und wenn einige Leute im Zuge dessen davon sterben? Nicht deren Problem.
Ihr fragt euch, was das mit dem BBC-Artikel zu tun hat? Ganz einfach. Die Narrative verändert sich. Der Artikel gibt uns einen Vorgeschmack auf die Zukunft. Vor langer, langer Zeit wurde das Dicksein als schlecht angesehen. Die Abnehmindustrie musste wenig Aufwand aufwenden, um einen Profit zu erhalten, denn jede*r wollte abnehmen. Firmen wie WW kontrollierten das Narrativ jahrzehntelang und überzeugten die Welt, das alles, was man tun müsse um abzunehmen weniger essen und mehr Sport treiben sei. Natürlich idealerweise in dem man den Plänen folgt, ohne die man nicht mehr leben konnte. Doch dann wurden die Pharmazie und die Chirurgen*innen und Ärtzte*innen gierig und sie wollten ein Stück vom Kuchen. Doch wie überzeugt man Leute Teile ihres Magens amputieren zu lassen oder ein sehr teures Medikament zu sich zu nehmen, dass sie für den Rest ihres Lebens brauchen? Ganz einfach: Man muss die Welt davon überzeugen dass Fett-Sein eine Krankheit ist, die unbedingt geheilt werden müsse. Alles andere ist das Risiko nicht wert. Ich meine, Kohlehydrate aus seinem Leben zu schmeißen ist das Eine. Eine bedeutende OP dagegen ist schon eine andere Liga.
Die gekaufte Meinungsmache
ÜBer die letzten Dekaden veränderte sich das Verständnis vom Fett-Sein von einem „Zustand“ zu einer „Krankheit“ oder eine „Pandemie“ zu einer „globalen Pandemie“. Die Regierung führt einen Krieg gegen Ü*bergewicht. Die Kacke ist am Dampfen, Leute. Urplötzlich sieht eine Injektion einmal in der Woche gar nicht mehr so schlecht aus. Seht euch den BBC-Artikel an und was er vermittelt. Es ist nicht länger unser Fehler, dass wir fett sind. Es gibt keine Möglichkeit, dass wir diesen Zustand alleine kurieren können. Nein, wir brauchen Shaw Somers, der Teile unserer Anatomie amputiert. Du bekommst diese OP nicht über das NHS, weil zu viele Ausnahmen von der Regel gibt? Keine Sorge. Man kann sie privat bezahlen. Ja, das stürzt uns in Schulden in der Höhe von um die 10.000 Pfund, aber welche Wahl haben wir denn schon?
Professor Indranil Dasgupta hat es selbst gesagt. Es ist nicht möglich dick_fett und gesund zu sein. Es kommt nicht darauf an, dass er gelogen hat. Die Leute sind schon so programmiert worden zu glauben, dass dies der Fall ist, deswegen werden sie es nie in Frage stellen. Die Medien werden es drucken. Die Öffentlichkeit wird es glauben. Und mediziniscihes Fachpersonal wie ich werden sich nicht die Mühe machen, jenseits der Schlagzeilen nachzuforschen. Was soll es auch schon ausmachen, dass Professor Dasgupta der Stellvertretende Vorsitze der Assoziation of Britisch Clinical Dialektologie ist, die rein zufällig von keinem Geringerem als Novo Nordirk gesponsert wird. Was hat auch schon das Eine mit dem Anderem zu tun?
Mein Ratschlag?
Falls ihr das nächste Mal einen Artikel in einer Zeitung über Ü*bergewicht sehen solltet, lest ihn nicht. Stattdessen schaut nach den Namen der Forschenden und der Firmen, die der Artikel zitiert. Dann google sie. Finde heraus für wen sie gearbeitet haben und wer sie finanziert. Wenn eine neue Studie erwähnt wird, klick auf den Link und sieh nach, wer die Studie in Auftrag gab. Und ob es einen Interessenskonflikt zwischen den Autoren und den Auftraggebern gibt. Achte auf Firmen wie WW und Novo Nordisch. Und bald wirst du erkennen, dass es einen einzigen Grund gibt warum Dick_Fette ihr Leben nicht einfach leben können und in Frieden gelassen werden. Es ist die Gier der Konzerne. Na, was für eine Überraschung.