MSV Duisburg: 0:4-Pleite gegen SC Verl – Zebras kamen mächtig unter die Räder
Heute Abend ging es für Gino Lettieri in seiner zweiten Amtszeit als MSV Coach ins 2. Heimspiel. Der MSV galt im bisherigen Saisonverlauf in der heimischen Arena immer als „Punktelieferant“. Gegen Halle schaffte das Team unter dem neuen Coach ein 0:0 zum Einstand. Dies war zwar kein Einstand nach Maß, allerdings brachte das Endergebnis der MSV-Defensive für die restliche Trainingswoche wichtiges Selbstbewusstsein ein. Bereits am Freitagabend ging es für den MSV Duisburg weiter, denn die Zebras empfingen zum Flutlichtduell den SC Verl.
Der MSV hatte in der Anfangsphase der Partie bereits erste Probleme. Der SC Verl trat mutig, frisch und selbstbewusst auf. In den ersten Minuten hatte Arne Sicker auf der linken Seite gegen seinen Gegenspieler Aygün Yilderim große Probleme in der Defensivarbeit. Sicker war für das Team ein großer Unsicherheitsfaktor. Verl kam zu Beginn der Partie ordentlich zum Zuge.
Die Zebras zeigten Defizite in der defensiven Abstimmung. Innenverteidiger Dominik Schmidt leistete sich in der 10. Spielminute einen katastrophalen Fehlpass, so dass in der Folgeaktion auf Freistoß für den SC Verl entschieden wurde. Der Freistoß von Schütze Kasmin Rabihic aus rund 30 Metern verlief allerdings eher harmlos im Sande. Ein lockerer Bogenlampen-Ball fiel, ohne Kraft in die Arme von MSV-Schlussmann Leo Weinkauf.
In der 12. Spielminute hatten die Zebras ihre erste Großchance zum 1:0 einnetzen zu können. Moritz Stoppelkamp konnte sich durch einen sicheren Sololauf einen perfekten Passweg auf Ahmet Engin erarbeiten. Der Ball landete perfekt in die Füße von Engin. Allerdings hat er zu spät abgeschlossen und die große Möglichkeit der Zebras konnte für den SV Verl keine große Gefahr aufbringen.
Moritz Stoppelkamp konnte in den Offensivbewegungen der Zebras glänzen, zeigte seine Qualität am Ball. Allerdings fehlten dem Führungsspieler regelmäßig wichtige Anspielstationen, um gefährliche Offensivaktionen einzuleiten. Der MSV hatte im Anschluss der vergebenen Chance kollektive Probleme in der Defensivarbeit. Die Unsicherheit der MSV-Defensive wurde in der 16. Spielminute von den Gästen aus Verl hart bestraft. Kasmin Rahbihic konnte nach einem Doppelpass mit seinem Team-Kollegen Aygün Yilderim sicher zum 1:0 einnetzen. MSV-Schlussmann Weinkauf musste sich aus der Distanz/Winkel auf die kurze Ecke konzentrieren, so dass Rabihic sicher ins lange Eck einschieben konnte. MSV-Schlussmann Weinkauf trifft bei diesem Gegentor keine Schuld.
Der MSV Duisburg zeigte eine Reaktion und stabilisierte sich in der Defensive. Das Team konnte sich einige Aktionen über das Zentrum erarbeiten, allerdings fehlte im letzten Drittel der Pass zur Torgefahr.
Großes Missverständnis zwischen Leo Weinkauf und Dominik Schmidt in der 22. Spielminute. Nach einem hohen Ball in Richtung Strafraum des SC Verl fand der MSV-Schlussmann keine Abstimmung mit seinem Defensivkollegen, so dass dieser von Weinkauf unglücklich getroffen wurde und zu Boden ging. Schmidt zeigte allerdings Härte und stand kurzer Zeit später wieder mit vollem Einsatz auf dem Feld.
Im weiteren Verlauf der 1. Halbzeit stabilisierte sich der MSV Duisburg und konnte ein paar Akzente in der Offensivbewegung setzen.
Hälfte zwei begann zunächst ausgeglichen. Im weiteren Verlauf der Halbzeit nahm allerdings der SC Verl erneut das Zepter in die Hand. Dem MSV fehlte es an Struktur, gerade im Umschaltverhalten und auch bei Ballbesitz fehlten im letzten Drittel die Pässe auf den Mann.
Es wartet viel Arbeit in den kommenden Wochen auf Chef-Trainer Lettieri. Zum großen Ärger kam dann auch noch hinzu, dass Ex-Zebra Zlatko Janjic zum 0:2 für den SC Verl traf.
Richtig bitter wurde es als der SC Verl auf 0:3 durch Yilderim erhöhen konnte (76. Minute). Dieser belohnte sich für seine starke Leistung selbst. Am schlimmsten wurde es für alle MSV-Fans, als Rabhic in der 80. Minute auf 0:4 erhöhen konnte. Die Defensivabteilung des MSV Duisburg hatte große Probleme in der Abstimmung und im Zweikampfverhalten.
Am Ende des Tages musste sich der MSV in seiner heimischen Arena auch dem SC Verl geschlagen geben. Das Zebraherz wird mit Blick in Richtung Tabelle bluten. Der MSV Duisburg befindet sich aktuell im Abstiegskampf. Übrigens vor Ort sah die Niederlage der Zebras auch ein Ex-Coach des MSV Duisburg. Rudi Bommer war im Rahmen seiner Telekom-Tätigkeit zu Gast an alter Wirkungsstätte. „Es tut weh…“
Die Pressekonferenz zum Spiel ist unter folgendem Link abzurufen:
Vor dem Stadion sammelten sich einige frustrierte Fans. Es kam zu einem friedlichen Dialog zwischen den Spieler und den enttäuschten Fans. Während die Fans von der Mannschaft mehr Herzblut, Kampf und Leidenschaft verlangten, hörten die Spieler demütig zu. Ob die Worte ankamen, wird sich zeigen.