Duisburg Marxloh: ASA Vikings Duisburg e.V. starten mit Trendsport-Sparte „Hobby Horsing“
Das klassische Steckenpferd erlebt grad ein Revival. „Hobby Horsing“ entwickelt sich vor allem bei jungen Mädchen immer mehr zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung. Die Holzpferde beinhalten sogar Disziplinen des Turnierreitens – mitsamt internationaler Meisterschaft.
Aus Finnland findet sich in Duisburg eine neue Trendsportart ein – Hobby Horsing. Hierbei handelt es sich um eine Sportart, bei der sich die Bewegungsabläufe dem Spring- oder Dressurreiten ähneln. Auch hier gilt es Parcours zu überwinden. Doch hier kommen keine echte Pferde zum Einsatz, sondern Steckenpferde. Sie springen über Hindernisse, reiten im Zirkel oder galoppieren über den Platz. Allerdings sitzen die Kinder nicht auf echten Pferden, sondern haben sich auf Holzstäbe mit Pferdeköpfen aus Stoff und Wolle geschwungen: Sie reiten Steckenpferde. Die neue Trendsportart „Hobby Horsing“ aus Finnland findet auch in Deutschland immer mehr begeisterte Anhänger.
Anfangs klingt Hobby Horsing befremdlich, doch diese Sportart erlangt immer mehr Beliebtheit. In Finnland, dem Ursprungsland dieses Sportes, werden mittlerweile regionale Wettkämpfe, wie auch eine jährliche nationale Meisterschaft ausgetragen. Der Trend setzt sich fort und wird in Duisburg erstmals von den Vikings Duisburg angeboten. Ja, sie haben richtig gelesen. Die ASA Vikings Duisburg e.V. sind eigentlich für den American Football bekannt. Dennoch weiten sie mit diesem Sport ihr Angebot aus.
„Die Kinder werden nach und nach mit diesem Sport auf unseren Haupt-Sport heran geführt“, so der 1. Vorsitzende Björn Bromberek. Heute fand die Auftakt-Veranstaltung statt. Rund 20 Kinder waren angemeldet. Dieser Sport wird als Inklusions-Sport im Verein angeboten. Zunächst handelt es sich um ein Pilot-Projekt. „Der Verein will sich immer mehr öffnen“, so Bromberek. „Wir wollen immer mehr Inklusion-Sport anbieten. Hobby Horsing wird immer beliebter. Ein Coach aus unserem Verein hat Videos gesehen und fragte sich, warum sind bei solchen Veranstaltungen mehr Menschen zugegen als zu unseren Heimspielen? – Und Steckenpferde, wollen wir ja mal zugeben, fanden wir ja alle super in unserer Kindheit. Mit diesem Sport lernen die Kinder mehr Beweglichkeit.“
Jugendwart Markus Rehm gibt zu, das ihn seine kleine Nichte auf diesen Sport aufmerksam gemacht hat. „Sie wollte unbedingt hin. Es hat sich nach Recherche heraus gestellt, das es nur einen Verein in Bochum gab, der diesen Sport anbietet. Auf anfrage stellte sich heraus, das aufgrund des hohen Zulaufs keine Platzangebote mehr zu haben waren. Wir haben uns deshalb vereinsintern zusammen gesetzt und überlegt, wollen und können wir diesen Sport anbieten? Es passt hervorragend zu unseren Inklusions-Plänen. Gerade für diese Kinder kann man mit diesem Sport die sportliche Hürde weitestgehend gering halten“.
Hobby Horsing soll nicht das einzige Angebot für Mädchen bei den Vikings sein. Sie wollen Mädchen und jungen Frauen die Möglichkeit bieten, in einem männer-dominierenden Sport Fuß zu fassen. „Wir haben aktuell keine Mädchenmannschaft. Vor einigen Monaten mussten wir ein paar Spielerinnen verabschieden, da wir nur bis U13 trainieren. In den nächsten Jahren wollen wir das ändern und eine neue Mädchenmannschaft auf- und ausbauen, die von der U13 in die U16 und dann in die U19 wächst“, so Bromberek. Denn American Football ist nicht nur ein Sport für Männer. „Dieser Sport soll das Selbstbewusstsein der Mädchen stärken. Denn wann hast du als Mädchen im Alltag Gelegenheit in Jungs rein zu laufen, sie weg zu schubsen oder anders körperlich durchzusetzen? Das kann man beim Football machen“.
Doch beim Hobby Horsing geht es um wesentlich mehr, als nur um Spaß und kindliches Treiben. Es ist eine disziplinäre Sportart. Es ist anstrendender als man denkt. Durch die Laufübungen und Schrittfolgen kann man einen leichten Einstieg in den American Football finden. „Man hat hier vielfältige Möglichkeiten die Beweglichkeit ab der Hüfte abwärts zu trainieren“, so Bromberek.
„Der Schulsport selbst hat in den vergangenen Jahren leider an Qualität verloren. Es gibt kaum noch qualifiziert ausgebildete Sportlehrer“, so der Jugendwart Rehm. „Wir im Verein fangen viele Defizite auf an unseren Sportlern, die im Schulsport heute gar nicht trainiert werden. Geht schon los bei einem einfachen Kusselkopp“.
Die Fotostrecke zum Trainings-Auftakt finden Sie hier: https://xtranews.pics/index.php?/category/109