Song of the Week: Wenn es Videospiele auf die Leinwand schaffen – In Gedenken an Marie
Ich bin Euch noch den „Song of the Week“ schuldig. Gestern hab ich es es nicht mehr geschafft ein paar Zeilen zu einem Song aufzusetzen, der eine wichtigen Teil in meinem Leben bedeutet. Aber nun hole ich es mal eben nach.
Eigentlich wollte ich mal über positive Erlebnisse berichten und einen Song heraus suchen, der mir mal eine tolle Erinnerung ins Gedächtnis aufruft. Doch leider wurden wir in der letzten Woche von der Nachricht überrollt, das Marie Fredriksson verstarb. Die Front-Frau der Band Roxette. Eine Band, die mich seit frühester Jugend begleitet. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, als 1989 „The Look“ in die Charts kam. Ich saß mit meinen Geschwistern abends im Wohnzimmer. Immer wenn unsere Eltern nicht dabei waren, zappten wir uns durch die Musiksender. MTV, Viva, Viva 2 und Tele 5. Ja, letzterer Sender war früher ein Musiksender, bevor er zum B-Movie-Sender mutierte. Und immer wenn Roxette über den Bildschirm flimmerte, drehte mein Bruder die Lautstärke hoch. Für mich war Marie eine absolute Powerfrau. Mit dem Film Pretty Woman und dem Song „It must have been love“ dachte ich: „Wow, sie hat nicht nur Power, sondern sie ist auch verdammt hübsch“. Für mich war der Film nichts, aber die Musik. Julia Roberts konnte ich noch nie leiden, Richard Gere auch nicht. Ich blieb mit den Jahren an Roxette dran. Denn ich mag diese Musik. Schweden hat großartige Bands hervor gebracht. Ich bin auch ein Fan der Musik von ABBA und Ace of Base. Aber von Roxette kenne ich jeden Song und jeden Text. In meiner CD-Sammlung findet man alle Alben und auch die DVD mit den Best of Videos.
Es gibt einen Song von Roxette, den haben die Medien etwas abgestraft. Das habe ich nie verstanden. Ich kann mich noch ganz genau an die Zeit in den 90ern erinnern. Es war der Beginn der Spielekonsolen. Ich selbst habe diesen Hype nie verstanden. Meine Schwester hatte es erwischt. Wenn wir draußen unterwegs waren (und das waren wir in unserer Kindheit und Jugend), dann wusste ich, wo sie zu finden war. Sie hat sich mit anderen Kids bei Karstadt in der Spielzeug-Abteilung aufgehalten und sie haben dort vor dem Nintendo oder Sega gestanden. Ich habe dem Ganze nichts abgewinnen können. Auch heute nicht. Ich habe mich mal dabei erwischt, als ich gerade meine Abi-Klausuren hinter mir hatte, das ich eine Nacht vor der Playstation meines Bruders verbrachte. Verschwendete Lebenszeit. Ich kann es immer noch nicht nachvollziehen, warum es Menschen gibt, die stundenlang vor so einer Kiste hocken können. Sowas habe ich mir schnell abgewöhnt. Um so mehr hat es mich 1993 nicht überrascht, das man eines der erfolgreichsten Videospiele auf die Leinwand brachte. Man verfilmte die Nintendo-Helden „SuperMario Bros.“. Was mich am meisten irritierte, war, das Roxette den Soundtrack dazu schrieben. Ich ahnte, das es ein Desaster werden würde. Eine schwache Story, für die eine starke Band die Musik liefern sollte? Der Film floppte, aber den Roxette-Song zu diesem Film fand ich stark. Und diesen habe ich zum Song of the Week gemacht. Nicht nur in Gedenken an Marie. Denn mit dem Tod dieser Frau stirbt auch eine großartige Band. Doch nun zu einem meiner liebsten und unterschätzten Roxette-Songs. Dreht die Lautstärke auf und genießt.