Grüne in Duisburg-Walsum sind sehr besorgt wegen Steag-Anteilskauf
Duisburg – Die Grünen in Duisburg-Walsum sind sehr besorgt um die jüngsten Berichte rund um den Steag-Anteilskauf durch das Stadtwerke Konsortium Rhein-Ruhr unter Federführung der Stadtwerke Duisburg.
Der Anfang 2011 erfolgte Anteilskauf von 51 Prozent mit einem Investitionsvolumen von 649 Millionen Euro und die eingehandelte Kaufoption der restlichen Anteile von 49 Prozent in Höhe von 594 Millionen Euro bereitet den Grünen nach wie vor Bauchschmerzen.
Zur Zeit soll dieser Kauf unter einem schlechten finanziellen Stern stehen. Die Gläubiger-Banken, die 70 Prozent des Kaufpreises finanziert haben, fordern nun einen jährlichen Zinsaufschlag in Millionenhöhe, weil sich die Geschäftserwartungen nicht erfüllt haben und sie nun erhöhte Risiken sehen. Im Klartext bedeutet das für das Stadtwerke-Konsortium Rhein-Ruhr, dass die Zinsaufschläge jährlich um ca. 4 Millionen Euro steigen werden.
„Wir fragen uns mit recht, wer soll am Ende die Zeche zahlen, wenn unternehmerische Fehleinschätzungen zu einer Katastrophe führen? Zudem fragen wir uns, wer kann dann zur Rechenschaft gezogen werden, wenn dadurch unter anderem die Stadtwerke Duisburg in eine finanzielle Schieflage geraten“ wirft das Vorstandsmitglied Walsumer Grünen Ralf Welters ein.
„ Es werden dann wohl die Kunden oder die Steuerzahler sein, die diese Suppe auslöffeln müssen“ fügt Vorstandssprecher Jürgen Schröder hinzu.
Hinzu kommen die dunklen Wolken am unternehmerischen Himmel der Steag, die den Grünen in Walsum große Kopfschmerzen bereiten. Dazu gehört die eingehandelte Kaufoption der restlichen Anteile, wonach es für die Steag und dessen Aufsichtsratsvorsitzenden Hermann Janning noch keine richtigen Mit-Investoren geben soll. Man spricht zwar von möglichen arabischen Investoren oder von Versicherungs-Pensionsfonds, Namen und Zahlen sind aber noch nicht genannt worden. Alleine wird das Konsortium diesen Kauf nicht stemmen können.
Die Geschäftszahlen für das Jahr 2011 wurden zudem, nach Ansicht der Grünen, durch den Griff in die Konzernrücklagen „geschönt“. Wie die Geschäftszahlen 2012 aussehen werden und ob dieser „Trick“ auch für diese Bilanz eine Anwendung findet, bleibt offen. Seitens der Verantwortlichen der Steag gibt man sich jüngst auf Anfragen der Medien zumindest bedeckt.