Bankgeschäfte für Profis – Projektfinanzierung der modernen Art
Es ist allgemein bekannt, dass es außerhalb der Bankschalter Geldgeschäfte gibt, an denen der normale Bankkunde nicht teilnehmen kann, so z. B. Euro-Dollar-Geschäfte, Devisen- und Zinsarbitrage-Geschäfte, Handel mit Schuldscheinen u. a. mehr. Einer der Gründe für den Ausschluss des breiten Bankpublikums liegt wohl in der Höhe der Transaktionen bzw. der gehandelten Papiere sowie des komplizierten und umständlichen Weges.
Das Ziel ist es, direkt mit dem jeweiligen Anleger, durchaus auch über einen seriösen Berater, in einer Bank diese Geschäfte abzuwickeln und von dieser Bank (oder einer dritten Bank) garantieren zu lassen. In der Regel verlässt das zum Investorengeschäft erforderliche Kapital des Investors nicht einmal dessen Konto, soweit es im Konto des Investors bei einer westeuropäischen Großbank liegt. Es darf lediglich ein Jahr lang nicht bewegt werden, ist also blockiert. Dies wird via Screen überprüft. Das Geldmarktgeschäft als solches ist absolut seriös und wird von bedeutenden Firmen durchgeführt. Die Teilnahme an einer direkten Beteiligungsmöglichkeit an bankgesichertem An- und Verkauf von MTN’s ( Medium Term Notes ) oder sonstigen Bankpapieren ist ein Privileg weniger Anleger, die das Geld- und Kapitalmarktgeschäft durchschauen und sich den Bedingungen der FED unterwerfen.
Eine Bank (i. d. R. ein Bankenkonsortium) möchte ihr Engagement (teilweise auch im Auftrag bzw. auf Wunsch von Projektentwicklern die i.d.R. international tätig und verflochten sind ) im Kreditgeschäft erhöhen und diese Mittel refinanzieren. Sie beantragt bei der Bankenaufsichtsbehörde FED ein Volumen an MTN’s zu emittieren. Diese Bankinstrumente werden nun diskontiert einer kleinen Gruppe von Banken (i. d. R. über das o. a. Bankenkonsortium) angeboten, die gegen Vorkasse (Funds first) diese Papiere übernehmen. Sie werden dann mit einer Courtage an meist institutionelle Anbieter weiterverkauft
Da solche Bankinstrumente absolut clean“ sind, nur von ausgesuchten Großbanken ausgestellt werden, international handelbar, indossierbar, übertragbar, sofort verkäuflich und beleihbar sind, stellen sie echte Wertpapiere mit hohem Zinsnutzen dar und sind als Anlagepapiere sehr begehrt. Sie sind sicher wie eine Bankschuldverschreibung und unterliegen keinen börslichen Kursschwankungen. Um in dieses Geschäft einsteigen zu können, muss zunächst einmal ein Betrag von mind. umgerechnet ca. 6,5 Mio. bis 7 Mio.€ nachgewiesen werden. Bei einer Bank (i. d. R Bankenkonsortium) erwirbt man ein MTN.
Im Rahmen des üblichen Tradings (An- und Verkauf von Geld- und Kapitalmarktpapieren) werden diese Bankinstrumente zunächst auf der Basis “Funds first“ gekauft (initiiert) und anschließend auf der Basis „collateral first“ weiterveräußert. Dabei wird in der Regel vor Beschaffung des vorgenannten Geldmarktpapiers mit Abnehmern dieser Geldmarktinstrumente über die Abnahme des nach Ersterwerb (Funds first) nunmehr existierenden Papiers (collateral first) eine Vereinbarung geschlossen.
Das durch die Mitwirkung des o. a. Bankenkonsortiums mit Hilfe von Geldern der Anleger durch Zahlung „Funds first“ geschaffene Bankinstrument wird im Sekundärmarkt an den Zweiterwerber mit einer Marge weiterverkauft. Da der Ersterwerb nur auf Basis „Funds first“ erfolgen darf, wird international bei der Emission derartiger Papiere keine zusätzliche Liquidität freigesetzt. Ersterwerber (Initiatoren) dürfen keine Kreditinstitute und Versicherungen (wegen deren Geld- bzw. Kreditschöpfungsmöglichkeiten) sein. Erst durch den Zweiterwerb (collateral first) kann zusätzliche Liquidität geschaffen werden.
Vor dem Hintergrund eines förderungswürdigen anerkannten Projektes (in der Regel gewinnversprechende Projekte, wie z.B. Vergnügungsparks, Outlett-Center u.ä, ) werden sog. Debenture Notes ausgestellt von/durch Großbanken aus dem Euro-Dollar-Raum, in der Regel ist das ein Bankenkonsortium bestehend aus Großbanken in Großbritannien. Daher ist es von Vorteil, wenn der Investor ein Firmengeflecht unterhält, wo eine britische und möglichst auch luxemburger Firma zugehört.
Auf Basis dieser Grundlage Ankauf „Funds first“ und Verkauf in Sekundärmarkt („collateral first“) sind die Investment-Trading-Programme aufgebaut.
Um möglichst mit geringem eigenen Kapital auszukommen, wird gerne ein lastenfreies Grundstück oder ähnliches zur Liquiditätsbeschaffung eingesetzt.
Fiktives Beispiel:
Der Investor beleiht möglichst ein von ihm noch nicht bezahltes Grundstück beispielsweise mit bis zu 6,5 Mio. € und erreicht im System durch Hebelung ein Gesamtvolumen von ca. dem 2o-fachen.
Sollte die ganze Sache schiefgehen, geht er mit dem Stammkapital der verursachenden Firma in Konkurs und hinterlässt ein belastetes Grundstück dem eigentlichen Grundstückseigentümer.
Dieses Beispiel soll dem Leser zeigen, dass es heute in der Finanzwelt durchaus möglich ist aus Luft Kapital zu generieren.
Im übrigen stand diese Finanzierungsmöglichkeit ( hier sehr vereinfacht dargestellt ) Pate bei der heutigen Finanz-und Bankenkrise.