„Der schöne (Advents)Schein der Statistik“ – DGB zum Krefelder Arbeitsmarkt
Image via Wikipedia
Krefeld – „Der regierungsamtliche Jubel darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wirklichkeit grauer ist als der schöne Schein der Statistik. Offiziell sind im Bereich der Hauptagentur Krefeld genau 11693 Arbeitslose registriert, bei näherer Betrachtung der konkreten Zahlen ist aber , laut Deutschen Gewerkschaftsbund in Krefeld, die vermeintliche Euphorie schnell verflogen. Der Aufschwung ist noch längst nicht stabil, immer noch suchen über 20000 Menschen in Krefeld Arbeit. Davon sind 3.300 in Maßnahmen versteckt, “ kommentiert DGB-Kreisvorsitzender Ralf Köpke die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. „Statt des verkündeten Aufschwungs für alle verfestigt sich die Spaltung am Arbeitsmarkt. Am harten Kern der Arbeitslosen geht der Aufschwung nämlich weitgehend vorbei – an den Langzeitarbeitslosen, Geringqualifizierten und an den Älteren. Fast 43 % sind seit mehr als 12 Monaten ohne Arbeit, Geringqualifizierte konnten nur unzureichend integriert werden. In den letzten zehn Jahren hat sich die Lage für diese Gruppe nicht gebessert. Auch Ältere profitieren kaum, über 1850 Menschen sind über 55 Jahre alt, 28,7 % aller Arbeitslosen sind inzwischen über 50.
Deutlich wird auch die Stagnation im Bereich des Sozialgesetzbuches II (HARTZ IV), gegenüber dem Vorjahresmonat November 2009 ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um 295 angestiegen und liegt bei knapp 15000.Beschäftigungsaufbau findet vielfach in Leiharbeit stattfindet. Wir brauchen aber kein Heuern und Feuern, sondern vernünftig abgesicherte Beschäftigung.“ Hier sei der Gesetzgeber gefordert – mit gleichem Lohn für gleiche Arbeit in der Leiharbeit und Existenzsicherndem gesetzlichen Mindestlohn. Jeder zweite Beschäftigte, der neu eingestellt wird, müsse sich zunächst mit einer befristeten Stelle begnügen.Der Anstieg der prekären Beschäftigung müsse dringend gestoppt werden. Deutschland hat inzwischen europaweit den größten Niedriglohnbereich.