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Home›Headline›Konjunkturprognosen brechen ein

Konjunkturprognosen brechen ein

Von Thomas Rodenbücher
15. September 2010
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Nein, ich möchte nicht miesmachen. Ich möchte Ihnen nur einfach schon jetzt ein etwas realistischeres Bild der wirtschaftlichen Lage geben, damit Sie sich nicht allzu sehr erschrecken, wenn der Medienbetrieb in den nächsten Tagen und Wochen wie bei einer Salami Scheibchen für Scheibchen Abschied nehmen wird von dem großen deutschen Traum, der momentan noch das Bild bestimmt.

Nehmen wir, nur mal so als Beispiel, das Leitmedium, die ARD-„Tagesschau“. Sie stellte am Montag, den 13. September um 12:27 Uhr, diese Meldung ins Netz: „Spitzenplatz unter großen EU-Volkswirtschaften – EU verdreifacht Konjunkturprognose für Deutschland“. Vermutlich dürften Sie heute oder morgen so etwas Ähnliches im Wirtschaftsteil Ihrer Tageszeitung lesen, falls Sie den Wirtschaftsteil Ihrer Tageszeitung lesen:
“Die EU-Konjukturaussichten für Deutschland sind wesentlich besser als für andere Länder. Die deutsche Wirtschaft wird laut EU-Kommission in diesem Jahr stärker wachsen als gedacht. Mit einem erwarteten Plus von 3,4 Prozent wird Deutschland voraussichtlich als Konjunkturlokomotive an der Spitze der großen Volkswirtschaften in Europa stehen. Die EU-Kommission verdreifacht damit ihre bisherige Prognose nahezu.“
So weit, so gut – und es stimmt ja auch: die EU hat tatsächlich eine Wachstumsprognose in Höhe von 3,4 Prozent für Deutschland abgegeben. Damit liegt sie außerhalb des bislang für möglich gehaltenen Spektrums; doch auch alle anderen Konjunkturprognosen für Deutschland sehen ausnahmslos ziemlich günstig aus.

Das Problematische an dieser unerwartet schnellen Erholung besteht darin, dass sie im Grunde ausschließlich auf den Exporterfolgen der deutschen Wirtschaft beruht. Diese Exportorientierung kann jedoch keine ökonomische Strategie sein, die eine stabile Entwicklung garantiert. Doch es fällt schwer, sich von einem „Modell Deutschland“ zu trennen, das jahrzehntelang „geklappt“ hat und beträchtlichen Wohlstand garantiert hat.
Es fällt schwer einzusehen, dass die Krise, die 2008 eingesetzt hat und keineswegs überwunden ist, einen Epochenbruch markiert. Es ist leichter zu verheimlichen, dass Deutschland durch diese Krise ungleich schwerer getroffen wurde als viele andere Länder – eben aufgrund dieser unzeitgemäßen Exportquote. Globalisierung bedeutet eben nicht, auf eine Außenhandelsstrategie von Anno dazumal zu setzen!
Das Vertuschen der katastrophalen Krisenfolgen ist deshalb relativ leicht gefallen, weil sich die alte Bundesregierung, also die Große Koalition, für meinen Geschmack etwas spät und nicht entschlossen genug, aber eben doch für eine wirkungsvolle Anti-Krisen-Politik entschieden hatte. Der große Crash konnte verhindert werden, die Konjunkturprogramme wirken, und vor allem: die Kurzarbeiterregelung hielt die Arbeitslosigkeit im Zaum.

So vermag es kaum zu überraschen, dass hierzulande kaum bekannt ist, wie stark es die deutsche Wirtschaft erwischt hat. Wenn Sie einmal die Vergrößerung des Schaubildes in diesem Artikel aktivieren, sehen Sie, dass zwar die sog. PIGS-Staaten hinter Deutschland rangieren, dass aber die deutsche Wirtschaftsleistung immer noch 2,7 Prozent niedriger ist als Anfang 2008. Volkswirtschaften wie Südkorea, Australien und Polen sind derweil ordentlich weiter gewachsen, von China ganz zu schweigen, und selbst die schwächelnde US-Ökonomie erreicht in diesen Wochen wieder Vorkrisen-Niveau. „Wer heftig abstürzt, hat auch viel aufzuholen“, schreibt FTD-Chefökonom Thomas Fricke.
Nun gut, möchte man sich trösten, dann werden wir ja wohl, wenn auch etwas später, bald wieder den Anschluss finden. Sollte die EU mit ihrer aktuellen Prognose Recht behalten, ziemlich schnell; liegen die Institute näher am tatsächlichen Wachstum, wird es eben 2012. Na und?!

Doch gestern, am Dienstag, den 14. September, meldet die FTD in ihrer 17-Uhr-(Online)-Ausgabe: „Konjunkturprognosen brechen ein“. Online nur für die Abonnenten, will sagen: ich kann hier keinen Hyperlink setzen. Glauben Sie mir also einfach, dass ich alles Folgende aus der 17-Uhr-Ausgabe kopiert habe. Nichts selbst getippt, kein Zitat gefälscht:
“Zwar hatten Experten mit einem Rückgang der Konjunkturerwartungen gerechnet … (aber nicht) mit einer kräftigen wirtschaftlichen Eintrübung in Deutschland. Die Konjunkturerwartungen für das nächste Halbjahr sanken im September von plus 14 Zählern im Vormonat auf minus 4,3 Punkte. Das war bereits der fünfte Rückgang in Folge …
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 10 Punkte gerechnet …
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sagte für das zu Ende gehende dritte Quartal ein Wachstum von 0,9 Prozent voraus, während das Institut für Weltwirtschaft (IfW) ein Plus von 0,7 Prozent erwartet. Im Frühjahr hatte es mit 2,2 Prozent das stärkste Wachstum im wiedervereinigten Deutschland gegeben.
Das hohe Tempo lässt sich kaum halten, weil die Konjunktur bei wichtigen Handelspartnern wie den USA und China an Schwung verliert und zahlreiche staatliche Konjunkturprogramme auslaufen.“

Dumme Sache. Doch dieses Festhalten an der Exportorientierung konnte nicht gut gehen. Insofern kommt der jetzt prognostizierte Einbruch nicht überraschend.

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