Duisburg: Janicki um keine Ausrede verlegen
Bei der gestrigen DGB-Diskussionsveranstaltung im „Kleinen Prinzen“, stellten sich alle OB-Kandidaten einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Alle? Fast alle, denn der Kandidat der „Bürger Union Duisburg – Freie Wähler“ Rudolf Kley und die Schriftstellerin Mimi Müller fehlten genauso wie der Amtsinhaber Adolf Sauerland. Moderiert wurde die Diskussion von Klaus Johann, stellvertretender Chefredakteur der WAZ Duisburg. In einer ersten Diskussionsrunde stellten sich Doris Janicki, (Grüne), Frank Albrecht (FDP), Brigitte Diesterhöft (Die Linke) und der Kandidat der SPD Jürgen C. Brandt, den Fragen von Klaus Johann und dem Publikum. Nach kurzen Fragen zum Thema Duisburger Wirtschaft überschattete die Problematik ALG 2 und im speziellen die ARGE Duisburg die restliche Diskussion. Auf die Frage, warum grade bei der Duisburger ARGE gehäuft falsche Bescheide verschickt würden, stellte sich Doris Janicki schützend vor ihrem Parteifreund dem ARGE-Chef Norbert Maul und flüchtete sich in die Vergangenheit der ALG2-Geschichte, deren Unsinnigkeit, und die „großen“ Erfolge der ARGE Duisburg („Wir haben Hauptschülern den Hauptschulabschluss ermöglicht“). Von Janicki, die im Diskussionsverlauf immer gelangweilter dreinschaute und eher den Eindruck von Abwesenheit vermittelte, gab es auch bei der Frage nach der künstlich und realitätsfremden Festlegung des Wohngelds von 3,94 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und die damit eingesparten 8 Millionen Euro durch die ARGE, nur die ernüchternde Antwort, dass sie die Zahlen nicht kenne. Diese Antwort ist umso erstaunlicher, da Doris Janicki in dem entsprechenden Fachausschuss sitzt.
Erfrischend dagegen präsentierten sich die OB-Kandidatin der Linken Brigitte Diesterhöft und der SPD-Spitzenkandidat Jürgen C. Brandt, die beide mit fundierten Zahlen und konkreten Vorschlägen brillierten. Beide waren gut auf die Diskussion vorbereitet, was auch das anwesende Publikum mit zustimmendem „Szenenapplaus“ honorierte.
Wer sich selbst ein Bild von der Diskussion verschaffen möchte, kann dies am 19. August im WDR-Fernsehen.
Eine ausführliche Zusammenfassung des Abends gib es bei unkreativ.net