Duisburg: Omikron legt gesamten Tankstellenbetrieb der Aral in Duissern lahm
Omikron breitet sich in Deutschland schneller und weiter aus. Befürchtet werden durch einen starken Anstieg der Infektionszahlen Personalengpässe in der kritischen Infrastruktur. Experten berichten schon seit Wochen, das die explosionsartige Ausbreitung der Omikron-Variante, durch die ein relevanter Teil der Bevölkerung zeitgleich erkrankt und/oder in Quarantäne befindet, massiv die gesamte kritische Infrastruktur unseres Landes belasten wird. Zur kritischen Infrastruktur gehören unter anderem Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Telekommunikation, Strom-, Wasser- und Energieversorger und die entsprechende Logistik.
Wer engen Kontakt zu einer Person mit einem Omikron-Infizierten hatte, muss in Quarantäne. Und zwar unabhängig vom Impfstatus. Die Quarantäne dauert 7 Tage und kann auf 5 Tage verkürzt werden. Bisher gab es allerdings Ausnahmen, wenn in Unternehmen der kritischen Infrastruktur die Gefahr besteht, dass der Geschäftsbetrieb durch die Quarantäne-Regeln nicht aufrechterhalten werden kann. Dann kann bei engen Kontaktpersonen im Einzelfall von der Quarantäne abgewichen werden, wie es in einer Allgemeinverfügung des Gesundheitsministeriums heißt. Dies schließt auch Geimpfte und Genesene mit ein.
Gerade Branchen, die Aushilfen und/oder Mini-Jobber in überdurchschnittlich hoher Anzahl beschäftigen, sind vom anstehenden Personalengpass am meisten betroffen. In Betrieben, in denen viele Minijobber eingesetzt sind, ist beim Personal ein durchaus höheres Infektionsgeschehen derzeit zu beobachten. Dies liegt daran, dass durch viele Minijobs mehr Personal am Tag die Schichten durchlaufen als in Betrieben, in denen lediglich 1-2 Vollzeit-Angestellten pro 8-Stunden-Schicht beschäftigt sind. Mini-Jobber in großer Zahl, die praktisch für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes notwendig sind, verfügen häufig über weitere Arbeitsplätze, so dass sie beruflich oft einer höheren Virengefahr ausgesetzt sind, als eine in Vollzeit beschäftigte Person.
Wie schnell ein solcher Geschäftsbetrieb pandemiebedingt handlungsunfähig werden kann, zeigt sich seit einigen Tagen an der sonst hoch frequentierten Aral-Tankstelle in Duisburg-Duissern auf der Kardinal-Galen-Straße. Durch ihren an der A59 günstig liegenden Standort herrscht hier sonst reger Kundenverkehr. Doch seit einigen Tagen ist hier Stille eingekehrt. Rot-weißes Flatterband ziert die Einfahrten und Tanksäulen – gespenstisch. An den Tanksäulen und am Eingang wurden zahlreiche Kundeninformationen platziert, deren Kontext wie folgt lautet:
„Aufgrund der angespannten Personallage sehen wir uns leider gezwungen ab Donnerstag, 20.01.2022 die Station komplett zu schließen. Voraussichtlich können wir ab Mittwoch, 26.01.2022 die Station wieder öffnen. Wir bitten um Ihr Verständnis.“
Auf Anfrage der Redaktion lautet die Antwort eines Mitarbeiters kurz und knapp: „Omikron hat uns erwischt. Wir hoffen, dass wir in der kommenden Woche wieder in der Lage sind den Geschäftsbetrieb aufnehmen zu können.“ – Sollte sich die Infektionswelle nicht in den Griff bekommen lassen, werden sich im schlimmsten Fall Bilder wie diese häufen. Umso deutlicher wird klar, wie wichtig der Impfschutz und die Einhaltung aller Hygieneregeln und auch die Einhaltung der Isolation in einem Infektionsfall sind.