Münsterland: MdL Henning Rehbaum und JU Kreis Warendorf besuchen Ahlener Tierheim
Ein Herz für Tiere haben MdL Henning Rehbaum (CDU) und die Junge Union des Kreises Warendorf. Sie besuchten am Donnerstag das Mammut-Tierheim in Ahlen-Tönnieshäuschen um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen und sich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung auszutauschen. Für die JU waren stellvertretend der Kreisvorsitzende Michael Sendker, sowie die JU-Mitglieder Jens Gering und Mark Tennler beim Besuch des Tierheimes anwesend.
Für die Sorgen und Nöte der zumeist ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen sich die CDU-Mitglieder viel Zeit. Rehbaum zeigte sich beeindruckt vom Engagement des Tierschutzvereins Ahlen und Umgebung e.V. und deren täglicher Arbeit für die Tiere. Im einführenden Gespräch mit der langjährigen Mitarbeiterin Helga Beckmann, die für das Hundehaus zuständig ist, erhielten die Besucher einen Einblick in den oftmals schweren Alltag des Ahlener Tierheimes. Frau Beckmann schilderte bei einem gemeinsamen Rundgang durch das vollbesetzte Hundehaus, dass circa 80% der untergebrachten Hunde sogenannte Abgabehunde sind.
Dies aus verschiedensten persönlichen Gründen der Hundebesitzer wie Krankheit, Tod oder Trennungen der Tierhalter. Aber auch finanzielle Aspekte spielten oftmals eine Rolle. In diesem Zusammenhang erwähnte sie die Steuerpflicht bei Anlagehunden (dazu zählen auch die so bezeichneten Kampfhunde), die für viele Hundehalter schlicht nicht mehr zu bezahlen sei und die sich deshalb von ihrem Haustier trennen müssten. Diese sei besonders in NRW sehr hoch. Sie appelierte in diesem Zusammenhang an den Landtagsabgeordneten Rehbaum, sich hierfür politisch einzusetzen. Zudem seien diese Hunde dann auch schwer vermittelbar. Sie verwies aber auch darauf, dass allein im Jahre 2011 95 Hunde, verschiedenster Rassen, erfolgreich vermittelt werden konnten.
Bei der gemeinsamen Besichtigung des Hundehauses bekamen die Besucher einen Eindruck von der Arbeit des Tierheimteams, aber auch von der Not einiger Hunde, die trotz der guten Pflege dort immer auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind. Während des Rundganges im Tierheim wurde ein Neuzugang aufgenommen. Ein Hund der offensichtlich Symptome eines Schlaganfalles aufwies und narkotisiert in eine Box gelegt wurde. “Wenn der Hund morgen nicht wieder sprichwörtlich auf den Beinen ist, und selbstständig frisst und säuft, können wir nicht mehr viel für das Tier tun!” Aber auch das ist Alltag in deutschen Tierheimen. Denn oftmals landen kranke, geschundene oder behinderte Tiere in den Tierheimen, weil “Mensch” sie dann nicht mehr will oder auch, weil sie zu hohe Tierarztkosten verursachen. Letzte Station dann für diese Tiere: das Tierheim. Dort wird alles unternommen, auch unter Tierärztlicher Hilfe, dem Tier zu helfen, es bestenfalls wieder an tierliebe neue Tierhalter zu vermitteln. Aber manchmal ist so einem Tier nicht mehr zu helfen.
Frau Beckmann schildert den CDU-Politikern Rehbaum und Sendker auch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierheims oft an ihre Grenzen geraten. Neben der unbefriedigenden finanziellen Situation leidet das Tierheim auch unter großen personellen Problemen. Oftmals würden von den Arbeitsagenturen vermittelte Personen die Arbeit in einem Tierheim unterschätzen und zögen sich dann schnell wieder zurück.
Derzeit hat das Ahlener Tierheim einen von der ARGE vermittelten männlichen Mitarbeiter, dem die Tätigkeit gefällt und der sich gut ins Team integriert. Hier wird aber wohl seine Weiterbeschäftigung daran scheitern, dass dieser Mitarbeiter wohl nicht für das entsprechende Förderprogramm weiter finanziert wird, wie Frau Beckmann enttäuscht schilderte.
Besonders aber die vielen Katzen bereiten dem Tierheim Sorge. Frau Beckmann spricht hier von einer wahren Katzenflut. „Wir plädieren für eine Einführung der Kastrationspflicht bei Katzen, wie es sie bereits in einigen anderen Orten und Städten gibt“, so Helga Beckmann im Gespräch mit Henning Rehbaum und Michael Sendker, die für diese Forderung Verständnis zeigten. Auch angesichts dessen, da das Ahlener Tierheim bereits über seine Grenzen an Aufnahmekapazität für Katzen geraten ist.
Die 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins Ahlen, Ursula Grinsch, verwies auf die prekäre finanzielle und personelle Lage des Ahlener Tierheins. „Gerade mal knapp 25000 Euro jährlich erhalten wir von den Gemeinden des Kreises Warendorf. Dies reicht eben mal, um eine Vollkraft zu bezahlen“, beklagte Frau Grinsch und verwies darauf, das dass Tierheim daher auf zuverlässige ehrenamtliche Helfer dringend angewiesen sei. Allein die jährlichen Tierarztkosten, u.a. für Kastrationen, überstiegen diesen Betrag mehr als deutlich.
Nach Besichtigung des Hundehauses konnten sich die Politiker noch ein Bild vom restlos überfüllten Katzenhaus des Tierheimes machen. „Was ehrenamtlich hier geleistet wird, ist aussergewöhnlich – und viel zu wenig bekannt! Vielen Dank allen Aktiven des Tierheims für ihren Einsatz für hunderte gefundene und abgegebene Hunde und Katzen“, lobte Rehbaum das große Engagement des Vereins und rief Katzenbesitzer gleichzeitig dazu auf ihre Katzen kastrieren zu lassen, um so die Flut herrenloser Katzen einzudämmen.
Spendenkonten:
- Sparkasse Münsterland Ost – Konto-Nr. 6262 – BLZ 400 501 50
- Volksbank Ahlen – Konto-Nr. 105 905 500 – BLZ 412 625 01
- Tierschutzverein Ahlen und Umgebung e. V.
- (natürlich steuerlich absetzbar)