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Totgesagte leben länger

Von Dr. Werner Jurga
24. September 2010
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Fünfteilige Serie: Betrachtungen zum Ende des Kapitalismus,
Teil 1:

Totgesagte leben länger

Totgesagte leben länger, heißt es. Und wie das mit Sprichwörtern so ist: mal erweisen sie sich als richtig, mal nicht. Meist handelt es sich ohnehin um reine Geschmackssache, ob man die Weisheit eines Sprichwortes für zutreffend hält oder eben nicht. Wikipedia bietet zum Stichwort „Sprichwort“ die folgenden drei Beispiele an:

„Hunger ist der beste Koch.“

„Wer lang hustet, lebt lang.“

„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“

Stichwort „Sprichwort“ – wie gesagt: reine Geschmackssache. Meistens jedenfalls. Allerdings nicht so beim Kapitalismus und den länger lebenden Totgesagten. Verschärft geht er nun auf die 250 zu; seit mindestens 150 Jahren wurde stets und ständig sein baldiges Ende prophezeit. Dieser Totgesagte hielt eisern durch. Allen Hungerperioden zum Trotz und trotz dieses Hustens, der sein Leben lang nicht verschwinden wollte, hielt ihn nicht zuletzt sein starker Wille am Leben. Denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Doch diesmal ist wirklich Schluss. Seine große Krise, die im vorletzten Jahr eingesetzt hatte, war und ist mehr als nur ein Husten. Die schwere Lungenentzündung schien zunächst mit Antibiotika ganz gut behandelt worden zu sein. Doch damit hat er, der gute, alte Kapitalismus, ein paar Resistenzen eingehandelt, mit denen er nicht überleben kann und nicht überleben wird. Es ist aus. Der Kapitalismus ist am Ende. Jetzt. Nicht mehr lange, und dann ist es mit ihm vorbei. Noch in diesem Jahrzehnt.

Sie mögen mir – möglicherweise etwas spöttisch – entgegenhalten, was denn – nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich Recht behielte – dann kommen solle. Nach dem Kapitalismus. Sie können darauf hinweisen, dass der Wirtschaftsprozess und die Verteilung der knappen Güter sich wohl kaum ohne die Zahlungsmittel-, Wertaufbewahrungs- und Wertmessfunktion des Geldes werden organisieren lassen. Damit hätten Sie Recht, ökonomisch betrachtet. Philosophisch betrachtet nicht ganz; denn es kann durchaus sein, was nicht sein darf. Kaputt ist kaputt.
Ich würde Ihren etwaigen Einwand folglich so verstehen, dass Sie aus der Existenz des Geldes und dem Streben der Individuen danach ableiten wollen, dass selbst nach einem – von mir konstruierten, von Ihnen für unwahrscheinlich gehaltenen – Ende des Kapitalismus die ganze Chose alsbald wieder von vorn los ginge. Wertgesetz, Marx´ Kapital Band 1 usw. oder, falls Ihnen der mehr liegen sollte: Schumpeters schöpferische Zerstörung.
Zugegeben: kein dummer Gedanke. Stichwort „Sprichwort“: Geld ist wie Wasser. Der Kapitalismus als gleichsam natürliche Ordnung, der Natur des Menschen entspringend oder so. Mag alles sein. Nur fällt mir die Vorstellung schwer, dass die an ihrem Selbsterhalt interessierten Staaten nach einer Katastrophe wie dem Ende des Kapitalismus erneut einzelwirtschaftlichen Interessen Entfaltungsmöglichkeiten in den uns bekannten Ausmaßen einräumen könnten. Doch ich bin kein Prophet; darüber zu spekulieren, wäre reine Kaffeesatzleserei. Gut zu begründen ist dagegen meine These vom baldigen Ende des Kapitalismus. 

Mir ist nicht entgangen, dass das BIP allein im zweiten Quartal um 2,2 % gewachsen ist, und dass die Bundesbank jetzt mit einem Wachstum von rund drei Prozent für dieses Jahr rechnet. Bekanntlich ist dieses Wachstum einzig und allein exportgetragen. Auch wenn Ökonomen von Rang und Namen erläutern, dass von diesem nun amtlichen Aufschwung auch die Löhne und Gehälter sowie die Anzahl der Arbeitsplätze profitieren werden, bleibt es ein wenig rätselhaft, wie derartige Lehrbuchweisheiten Realität werden sollen, zumal dieselben Ökonomen nachdrücklich an die „Vernunft“ der Gewerkschaften appellieren, nicht vom Pfad der Lohnzurückhaltung abzuweichen.
Wie auch immer: auch bei geringerer Außenhandelsabhängigkeit wäre die deutsche Wirtschaft keine rein nationale Veranstaltung. Denn der Kapitalismus ist keine rein nationale Veranstaltung. Wenn die Weltwirtschaft nicht läuft, läuft auch die deutsche Wirtschaft nicht. Egal wie häufig Ihnen so Schlagwörter wie „Konjunkturlokomotive“ oder „Wachstumsmotor“ über den Weg laufen mögen.
Anders ausgedrückt, auf die Spitze getrieben und zu Ende gedacht: wenn es weltweit keinen Kapitalismus mehr gibt, ist auch in Deutschland für die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ hängen im Schacht. 

Aber sicher: meine These vom absehbaren Ende des Kapitalismus habe ich zunächst noch zu begründen. So lange muss der Kapitalismus noch mit seinem Ableben warten. Ich beginne damit aber gleich morgen. Der zweite Teil meiner Betrachtungen zum Ende des Kapitalismus hat die Überschrift: „Double Dip oder Bubble Big”.

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