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Home›Meinung›Das ALA-Prinzip reloaded

Das ALA-Prinzip reloaded

Von Christian Heiko Spließ
19. Dezember 2009
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Media Markt in Weiterstadt.
Image via Wikipedia

Manche Dinge kann man sich beim besten Willen nicht ausdenken, sie passieren ganz einfach. So wie eine Pressemitteilung vom Bund der Verbraucher, die die Tage in die Räume der Redaktion flatterte und enorme Heiterkeitsstürme verursachte.  Dieses Juwel kann man doch nicht unseren Lesern vorenthalten dachten wir – natürlich nicht ohne passende Kommentare.

Bund der Verbraucher empfiehlt: Kauft euch zu Weihnachten nicht dumm und dämlich – Customer Economy des 21. Jahrhunderts löst Geiz-ist-Geil-Kultur ab

Customer Economy? Was ist das denn? Die Wirtschaft des Kunden? Dass wir uns nicht dumm und dämlich kaufen können, weil wir immer noch in der Krise stecken scheint dem Bund der Verbraucher ja irgendwie entgangen zu sein. Mal schauen, was genau wollen die denn verbreitet haben?

Gerade zu Weihnachten, in der Zeit für gegenseitige Geschenke, haben wir die Chance, das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Weniger ist mehr.

Stimmt. Ohne Moos nix los, ohne Money kein Honey. Aber moment mal, das ist der Bund der Verbraucher. Nicht zu verwechseln mit dem Bund für Verbraucher. Und der BdV ruft zur Sparsamkeit auf?  Komisch…

Die vergangenen Jahre gehörten der Geiz-ist-Geil-Kultur. Das Kleingedruckte bei dieser Abmachung: Geringere Produktqualität und/oder Null-Service und weniger Geld für die Lieferanten. Da muss sich keiner wundern, dass Produktionsstätten sukzessive ins billigere Ausland verlagert werden. Ohne Konsumenten, keine Wirtschaft. Doch die Wirtschaft passt sich dem Konsumentenverhalten an. Verbraucher tragen einen wesentlichen Teil der Verantwortung, welche Produkte hergestellt werden.

Na, wer hat denn diese Geiz-ist-Geil-Kultur ins Leben gerufen in der Hoffnung darauf, dass man mehr verkauft wenn die Produkte billiger werden? Waren Sie das, werter Leser? Nein, Sie haben doch nur die Angebote genutzt mit denen Saturn und Media-Markt – eh der gleiche Laden – uns Kaufvieh in den Laden lockte. Und wer hat nochmal die Produktionsstätten ins Ausland verlagert weil man da billige Arbeitskräfte bekommt? Na? Genau… Die Wirtschaft passt sich an, aber die Wirtschaft gibt auch Dinge vor, die zu ihrem Wohl sind. Wir wissen ja, der Markt und die unsichtbare Hand, die werden das schon regeln. Haben sie ja auch. Sie haben Banken geschrottet. Und jetzt kommen wir zum Video, das muss man nicht kommentieren, spricht für sich selbst:

(Na gut – ein Kommentar dann doch: ROTFL, ist das peinlich.)

Custonomy ist ein Kunstwort und steht für Customer Economy, also kundenzentrierte Wirtschaft. Im 21. Jahrhundert tauschen sich die Verbraucher in Internet-Foren über ihre Erfahrungen mit Produkten und Dienstleistungen aus und geben sich gegenseitig Empfehlungen. Das kennen wir bereits. Custonomy geht noch einen Schritt weiter. Die Verbraucher tun sich zusammen, um gemeinsam eine neue Dienstleistung oder ein neues Produkt zu definieren, um in einem zweiten Schritt den Unternehmen diese Konzepte vorzustellen.

Na ja, das Custonomy ein Kunstwort, ein Kofferwort noch dazu, ist, klar. Und ja, Sie und ich, die wir dieses Internet benutzen machen uns vorher natürlich kundig. Früher frage man im Bekanntenkreis, heute nimmt man zusätzlich noch Foren oder Webseiten dazu.
Was hat jetzt aber der BdV im Sinn? Kennen Sie das ALA-Prinzip? Andere arbeiten lassen? Nicht? Na hören Sie mal, da basiert doch die Hälfte der sogenannten Web 2.0-Startups drauf – Sie erstellen irgendwelche Dinge, freuen sich drüber dass sie das dürfen und der Laden verdient Geld damit. Was im Grunde ja nichts Schlechtes ist, die Wikipedia funktioniert so ähnlich. Allerdings ohne Gewinn zu machen.

Früher nun, da haben die Unternehmen ihre Köpfe angestengt um sich Gedanken darüber zu machen wie Sie und ich so ticken, was wir brauchen, was wir kaufen würden, wie das Produkt auszusehen hat, welcher Preis und dann haben die Unternehmer das gemacht: Schuhe mit Klettverschlüssen weil Schnürsenkel doof sind, Geräte mit denen man seine Musik unterwegs hören kann, Karten mit denen man Geld bei Automaten abheben kann. Jetzt aber, das ist zumindest die Idee von den Leuten da oben, brauchen Unternehmer doch selbst das nicht mehr. Nein, jetzt kann der Kunde – also Sie und ich – ja in Arbeitsgruppen mal zusammenhocken, seine Wünsche formulieren – vermultich je exakter um so besser – und wird dann mit einer Kundenedition belohnt, die er dann selber noch bezahlen darf. Doch, doch, das gibsts, schauen Sie sich mal bei DM oder Turnschuhshops im Internet um…

Honrorar? Das war mal.

Die Unternehmen haben dann die Chance, dieses Konzept umzusetzen. Dass die neuen Produkte gekauft werden, versteht sich von selbst.

Wenns Einzelstücke sind eventuell. So wie bei Spreadshirt oder Mymüsli oder so, da klappt das weil der Kunde ganz fürs sich sein Produkt zusammenstellen kann. Wenn er Glück hat, gefällt das noch anderen Kunden der Firma. Aber ein selbstverständlicher Abverkauf? Haben die Leute  echt mal BWL oder VWL studiert?

Das kann in einer Geiz-ist-Geil-Kultur niemals geschehen, weil allein der Preis als Schlüsselparameter von den Verbrauchern selbst definiert wird. Damit geben die Verbraucher ihre Verantwortung ab. Da braucht sich keiner zu wundern, wenn die unmöglichsten Produkte und Dienstleistungen den Weg in die Geschäfte finden. In ihrer letzten Konsequenz führt Custonomy zu einer Partnerschaft von Unternehmen und ihren Konsumenten.

Das muss man jetzt mal auf sich wirken lassen: Also im Massenmarkt der Discounter werden Produkte nicht verkauft. Ja. Richtig. Wenn ich heute keine Lust auf einen Schokoriegel habe, dann bleibt der im Geschäft. Wenn viele Leute denken, dass der Riegel viel zu teuer ist, dann regelt sich der Preis – so habe ich das mal gelernt, das kann ja auch schon veraltet sein – über Angebot und Nachfrage. Ich als Verbraucher habe, so die Theorie, als den Schlüsselparameter Preis doch sowieso schon in der Hand. Sicherlich ist die emotionale Bindung bei einem Produkt, dass ich selbst irgendwie mitgestalten konnte höher und ich bestimmte auch hier den Preis – wenn ich mal mehr Beeren fürs Müsli nehme oder mehr Cornflakes. Aber diese Argumentation führt sich selbst ad absurdum – der Markt regelt das Angebot und die Nachfrage. Wenn also Bedarf von „unmöglichen“ Produketen besteht – Cappucino-Aufschäumer mit Batterien etwa – dann wird das hergestellt und verkauft weil eine Nachfrage besteht. Und damit hätten wir einen Absatz reinsten Humbugs hinter uns, aber Geduld, lieber Leser, das war noch nicht alles.

„Wir vom BDV Bund der Verbraucher http://www.bund-der-verbraucher.org fördern daher ganz bewusst den Dialog zwischen Unternehmen, beispielsweise aus der Finanzdienstleistungsbranche und den Konsumenten, damit immer mehr aufgeklärte Privat- und Kleinanleger in Deutschland selbstständig gute Anlageentscheidungen treffen können.“, so Angelo Donato, neuer Vizepräsident des BDV.

Sind sie nicht selbstlos, unsere Unternehmer? Sie fördern, natürlich aus reiner Gutmütigkeit damit der Kunde das Beste bekommt – natürlich bekommen die auch das Beste, nämlich unser Geld – den Dialog zwischen Unternehmern und Kunden. Das macht die PR auch. Und was PR macht wissen wir ja alle, das wissen Sie und ich und der Nachbar von Nebenenan, der sich gerade von seiner Bank miserabel beraten ließ…

Schließen wir doch mit der Zeile, die mit absoluter Sicherheit aufdeckt, was dieser Verband NICHT ist:

Der BDV Bund der Verbraucher e.V. ist keine gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation, sondern ein wirtschaftlich ausgerichteter Verein.


(Der eventuell noch einen Hang zur Selbstironie hat, also das Video, bwahahahahaha.)



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