Tiger Woods und Tim Finchem wurden vor den US Masters in die Golf Hall of Fame aufgenommen
Anfang März 2022 wurden zwei Personen in die Golf Hall of Fame aufgenommen, welche die Geschichte des Profigolfsports in den letzten drei Jahrzehnten entscheidend geprägt haben. Während Tiger Woods durch seine Erfolge und auch die Skandale dies meist sehr medienwirksam tat, ist der Name Tim Finchem hierzulande nur Golfexperten ein Begriff. Dennoch hat der 74-jährige US-Amerikaner entscheidenden Anteil an der Entwicklung des Profigolfs, da er zwischen 1994 und 2017 als Kommissionär des wichtigsten Golfverbandes, der PGA Tour, tätig war.
Finchem war maßgeblich am Wachstum des Golfsports beteiligt. Der aus IIIinois stammende Funktionär war zunächst in der Regierung von Jimmy Carter tätig, bevor er 1994 als Kommissionär, als eine Art Vorstand der PGA Tour eingesetzt wurde. Hier trieb er das Wachstum der US-Tour aktiv voran. Er verhandelte drei Fernsehverträge der Tour mit und war somit entscheidend daran beteiligt, dass die Fernseheinnahmen des Golfes deutlich ansteigen. So schnellten die Einnahmen durch Fernsehgelder von 56.4 Millionen US-Dollar in 1994 auf 256.8 Millionen US-$ im Jahr 2006 nach oben. Das rasante Wachstum hat natürlich auch etwas mit dem Star des Golfsports zu tun, der den Beginn der 2000er Jahre entscheidend prägte.
Tiger Woods eroberte den Golfsport im Sturm, der junge Afroamerikaner dominierte in seiner besten Zeit die wichtigsten Golfturniere nach Belieben und war der Liebling der Amerikaner. 1996 begann Woods im Alter von 20 Jahren seine Profikarriere und wurde zum Rookie der Saison gewählt. Im folgenden Jahr gewann er sein erstes Major und war somit nach nur wenigen Monaten als Profi in der Weltspitze angekommen. Rund um die Jahrtausendwende dominierte er das Feld und verhalf dem Golfsport zu ungeahntem Wachstum. Das Zuschauerinteresse war um ein Vielfaches gestiegen und die Einnahmen der Profis und Veranstalter schossen in die Höhe. Auch wenn Woods heute als einer der Hauptfaktoren für den Aufschwung der Sportart gesehen wird muss man auch Kommissionär Finchem nennen, der zu dieser Zeit die Sportart groß gemacht hat.
Nach den erfolgreichen Jahren von „Tiger“ kam der tiefe Fall. Der Weltstar sah sich diversen Vorwürfen ausgesetzt und musste diverse private und sportliche Krisen durchmachen. Lange schien der Mastersieg bei den US Open 2008 sein letzter großer Sieg zu bleiben. 11 Jahre später, im April 2019 zeigte es Woods aber allen nochmals und gewann „The Masters“. Mit diesem Sieg machte er sich endgültig unsterblich. Seit dem Erfolg dachten viele, Woods würde sich erneut in der Weltspitze etablieren, doch bleibt das Leben des Golfstars von extremen Höhen und Tiefen geprägt. So verunfallte Woods im Februar 2021 schwer. Lange sah es aus, als würde dieser Unfall seine Karriere beenden. In den letzten Tagen und Wochen vermehren sich aber die Berichte, dass Woods schon bei den US Open im April einen Comeback-Versuch wagen möchte. Er soll auf dem Golfkurs von Augusta schon trainiert haben. Zudem führen die Wettexperten von bwin den Golfstar mit einer Quote von 51.00 im erweiterten Favoritenfeld.
Ein Sieg Woods bei den US Masters auf dem Golfkurs in Augusta wäre eine absolute Sensation. Doch wenn man eins über den Golfer wissen sollte, ist es, dass man ihn niemals abschreiben sollte.