Duisburg: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen Aufruf zu mehr Solidarität: „Orange your City!“
Die Stadt Duisburg wird sich in Kooperation mit den Stadtwerken in diesem Jahr erstmals an der Aktion „Orange your City!“ beteiligen und den Stadtwerketurm am Montag, 25. November, zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen bei Einbruch der Dämmerung bis zum nächsten Morgen orange leuchten lassen.
Um ein Zeichen zu setzen, beleuchten viele Städte repräsentative Gebäude in der Farbe Orange, die sich an die Kampagnenfarbe der Organisation UN Women der Vereinten Nationen anlehnt. Aufgerufen zu der Aktion „Orange your City!“ hat ZONTA – ein internationaler Zusammenschluss von Frauen, der sich für die Verbesserung der weiblichen Lebenssituationen einsetzt.
Oberbürgermeister Sören Link unterstreicht die Notwendigkeit, das Thema an die Öffentlichkeit zu bringen: „Wir setzen ein lokales Zeichen, denn wir sind nicht bereit, Gewalt gegen Frauen zu akzeptieren. Das Problem darf nicht ins Private abgedrängt werden. Mein Appell ist: Schauen Sie nicht weg, wenn es in Ihrem Umfeld, zum Beispiel in der Nachbarschaft Anzeichen für Gewalttätigkeit gegen Frauen gibt, sondern rufen Sie die Polizei.“
Der durch die Vereinten Nationen beschlossene Gedenk- und Aktionstag wird jährlich am 25. November begangen. Er geht zurück auf die Schwestern Mirabal, die politischen Widerstand gegen die Diktatur in der Dominikanischen Republik leisteten und vom militärischen Geheimdienst verschleppt und nach monatelanger Folter ermordet wurden. Dieser Tag erinnert an die täglich und mitten unter uns stattfindende Gewalt gegen Frauen.
Anhang: Weitere Informationen und Anlaufstellen
Häusliche Gewalt in Duisburg: In Duisburg wurden laut Polizeistatistik (Polizeipräsidium Duisburg, Kriminalitätsbericht 2018) im Jahre 2018 insgesamt 1.241 Fälle häuslicher Gewalt registriert, in erster Linie einfache und gefährliche Körperverletzungen. Die meisten Delikte gelangen jedoch nie an die Öffentlichkeit, so dass die Dunkelziffer um einiges höher liegen dürfte.
Auf das Jahr gerechnet ermordet jeden Tag in Deutschland ein Partner oder Ex-Partner eine Frau – oder versucht es. Laut Duisburger Polizeistatistik wurden im Berichtsjahr 2018 „…insgesamt acht Tötungsdelikte, ein vollendetes und sieben versuchte, im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt registriert…“.
Initiative auf Landesebene: Die Landesregierung Nordrhein Westfalen hat damit begonnen, erstmalig eine Dunkelfeldstudie zu Gewalt gegen Mädchen, Frauen, Jungen und Männer durchführen. Die eingeleitete Befragung „Sicherheit und Gewalt in Nordrhein Westfalen“ soll repräsentative Ergebnisse über Gewaltkriminalität liefern und zwar unabhängig von erfolgten Anzeigen oder eingeleiteten Strafverfahren. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Sommer 2020 vorliegen.
Runder Tisch „Gewaltschutzgesetz für Duisburg“: Der Runde Tisch „Gewaltschutzgesetz für Duisburg“ (kurz: RTG) besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Einrichtungen, Verbänden, Vereinen, Institutionen und Behörden, die sich unter dem Motto „Gewalt macht krank!“ gegen häusliche Gewalt engagieren. Der RTG ist eine Unterarbeitsgruppe des Arbeitskreises Kriminalitätsvorbeugung Duisburg, der von der Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels und von dem städtischen Dezernenten für Sicherheit und Recht Paul Bischof geleitet werden. Weitere Informationen zum RTG finden Sie unter: www.duisburg.de/rgc
Zurzeit finden Frauen und Mädchen in Duisburg bei den folgenden Stellen Hilfe in Notsituationen:
Bundesweites kostenloses „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“: (08000) 116 016, www.hilfetelefon.de
Autonomes Frauenhaus „Frauen helfen Frauen e. V.“ Duisburg: (02 03) 62 21 3, www.frauen-helfen-frauen.org
Frauenberatungsstelle „Frauen helfen Frauen e. V.“ Duisburg: (02 03) 34 61 64 0, www.frauen-helfen-frauen.org
Frauenhaus Duisburg gGmbH, (02 03) 37 00 73, www.frauenhaus-duisburg.de
Wildwasser Duisburg e. V., Beratung und Information für Mädchen und Frauen zu sexueller Gewalt, (02 03) 34 30 16, www.wildwasser-duisburg.de
Mädchenzentrum MABILDA e. V., Beratung für Mädchen und junge Frauen, z. B. in Fällen von Zwangsheirat, (02 03) 51 00 10, www.mabilda-duisburg.de
SOLWODI NRW e.V. – Duisburg, Fachberatungsstelle für Migrantinnen mit verschiedenen Problemsituationen, (02 03) 66 31 50, www.solwodi.de
Hilfeangebote für Frauen und Mädchen in Notsituationen finden sich auch in den Tageszeitungen unter Rubriken wie „Rat und Hilfe“.