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Jobcenter Duisburg: Über Menschen und Nummern

Von Dr. Werner Jurga
30. August 2016
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Foto: Detlef Hertz

Foto: Detlef Hertz

Man beachte das Artikelbild! Wir sehen einen Eingangsbereich. Wir sehen wartende Menschen. Es ist voll. Wo wollen die Leute bloß hin?! Zu den Rolling Stones? Oder doch wohl eher zu Helene Fischer? Das Foto ist Anfang Juli 2016 entstanden. In Duisburg. Allerdings: Helene Fischers Besuch der hiesigen Sparkassengala liegt schon gut fünf Jahre zurück. Sie war letzten Monat gar nicht in Duisburg. Und die Rolling Stones sowieso noch nie. Die Menschen auf dem Bild haben dennoch geduldig gewartet – bis zu anderthalb Stunden. Anfang Juli, das heißt: im Hochsommer. Die Luft war stickig, dennoch war eine kurze Pause an der frischen Luft zwecks Schnappen derselbigen ebenso wenig angeraten wie das Aufsuchen der Toilette. Denn es gilt das Prinzip „Weg gegangen, Platz vergangen“. In solchen Fällen hätte man sich also wieder hinten anstellen müssen und die anderthalbstündige Wartezeit überschritten. Also ist man geblieben – dort, wo die Kinder geschrien und die MP3-Player gedudelt haben. Lebendigkeit! Endlich einmal eine Abwechslung vom grauen Alltag für die Alten und Kranken unter den Wartenden…

Die Szenerie hatte sich in Duisburg ereignet, und sich ereignet sich hier noch. Tag für Tag. Man beachte das Artikelbild! Wir sehen einen Eingangsbereich. Es ist jedoch nicht der Eingangsbereich einer Konzerthalle oder eines Veranstaltungssaales, sondern der des Jobcenters. Und das heißt: die Leute sind hier nicht zu ihrem Vergnügen, sie sind nicht freiwillig hier. Sie stehen anderthalb Stunden in der stickigen Luft nach Arbeit an. Die Menschen kämpfen in dieser abstoßenden Halle jeder gegen jeden, um endlich dran zu kommen. Datenschutz? Sozialdatenschutz? Unter diesen Bedingungen: Fremdwörter. Trägt man am Schalter seine – mitunter ziemlich privaten – Anliegen vor, können alle möglichen Leute mithören. Manchmal stellen sich die Security-Leute dazu und hören mit. Menschenwürdige Arbeit – das wäre es!  Endlich wieder gesellschaftliche Teilhabe. Doch selbst wenn es auch diesmal wieder nichts damit werden sollte: Geld brauchen sie auf jeden Fall. Die Miete muss bezahlt und, wie es in der Behördensprache heißt, der Grundbedarf gedeckt werden.

Die Kunden, wie sie euphemistisch genannt werden, müssen im Jobcenter antanzen, wenn sie, wie es in meiner Sprache heißt, nichts mehr zu fressen haben. Die Notfallbearbeitung innerhalb von 24 Stunden ist zwar gesetzlich garantiert; doch auch sie, sagt Detlef Hertz, funktioniere in Duisburg allenfalls in Ausnahmefällen. Detlef Hertz kämpft in der Initiative „aufRecht bestehen“ für die Rechte der Arbeitslosen. In Rheinhausen ist er Sprecher des Ortsverbands der Partei „Die Linke“ ist. Ihm verdanken wir dieses beklemmende Artikelbild, und ich noch die folgenden Informationen. Man fragt sich doch, warum das im Jobcenter nicht einfach so funktioniert, wie wir es aus den Arztpraxen kennen. Da gibt es auf jeden Fall Sitzplätze und am besten noch ein elektronisches Nummernsystem. Man zieht eine Wertmarke und kann an der digitalen Anzeige im Eingangsbereich erkennen, wann man dran ist. So könnte man zumindest schon mal bequem im Sitzen warten bzw., falls man mal muss, ganz entspannt aufs Klo gehen. Der damalige Geschäftsführer Norbert Maul aber habe, sagt Detlef, derlei entspannter Atmosphäre nichts abgewinnen können und die ursprünglich vorhandene Anlage für das Nummernsystem abmontieren lassen.

Gut, möchte man meinen, wir alle machen Fehler. Darunter leider auch solche, die sich nicht so ohne weiteres oder auch gar nicht mehr korrigieren lassen. Erfreulicherweise haben wir es hier, wie man meinen sollte, mit der anderen Sorte zu tun. Man stellt einfach ein paar Stuhlreihen auf, installiert die Anlage mit den Nummernmarken wieder und gut ist. So muss sich das wohl auch der ASG-Ausschuss des Duisburger Stadtrats gedacht haben. Dieser Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales hatte nämlich schon am 6. November 2014, also bereits vor mehr als anderthalb Jahren, die Wiedereinführung des elektronischen Nummernsystems und die Schaffung von Sitzgelegenheiten einstimmig beschlossen – siehe die entsprechenden Protokollauszüge unten. Man beachte das Artikelbild! Auch im Sommer 2016 ist nichts dergleichen geschehen. Vier weitere Anfragen zu dieser Problematik gab es im ASG-Ausschuss seit dem damaligen Beschluss. Doch die Geschäftsführung des Duisburger Jobcenters weigert sich standhaft, den Eingangsbereich – nicht nur in der Stadtmitte, sondern auch in Hamborn – zu humanisieren. Eine Untätigkeit, die nicht allein zu Lasten der Würde der Arbeitslosen geht, sondern auch zu Lasten der Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

ASG1 ASG2

 

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