Rainer Bischoff: „Planungssicherheit für Vereine und der Beitrag zum Image der Stadt haben Priorität
Der neue Vorstand des Stadtsportbund Duisburg setzt erste Akzente. Nach der Wahl am 14. April und einer Klausurtagung im Mai stellte der Vorsitzende Rainer Bischoff gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Joachim Gossow und Karl-Heinz Dinter am Donnerstag seine Prioritätenliste vor. Rainer Bischoff benannte dabei zwei Säulen der Arbeit: die Planungssicherheit der Vereine und der Beitrag des Sports zum guten Image der Stadt.
Im Einzelnen nannte der neue Vorstand als seine vordingliche Handlungsfelder: die Sportentwicklungsplanung, die Verlängerung der Pachtverträge für die Vereine auf den Bezirkssportanlagen der Sport als Motor für Integration, die Förderung des Leistungssports in der Stadt und die großen Veranstaltungen des SSB als Imagefaktor. Der SSB ist der Dachverband von knapp 500 Sportvereinen mit 100.000 Mitgliedern in der Stadt. Zum neuen Vorstand gehört gemeinsam mit den drei Männern auch Susanne Hering.
Rainer Bischoff beschrieb am Donnerstag das große Engagement des SSB und der Vereine in der Flüchtlingshilfe. „Wir bauen den Menschen, die aus Krieg und Not zu uns kamen, Brücken zur Integration“, so Bischoff. Der SSB bringe dabei seine große und langjährige Erfahrung in der Integrationsarbeit ein.
Um diese Brücken zu bauen, sei es mehr als hilfreich die Sporthalle, die als Unterbringung für Asylbewerber geschlossen wurden, den Vereinen wieder zur Verfügung zu stellen. Insbesondere für die Glückaufhalle in Homberg und die Frankenschule in Walsum erwarte der SSB bis zum Ende der Sommerferien eine verlässliche Zeitplanung. „Wir wollen wissen, wann die Sporthallen nicht mehr für Unterbringung von Flüchtlingen benötigt werden“, so Rainer Bischoff.
Darüber hinaus betonte Vorstandsmitglied Karl-Heinz Dinter die Aufgabe des SSB als Partner der Vereine: „In 2017 laufen 19 Pachtverträge für Bezirkssportanlagen aus. Das sorgt für Unruhe und Gerüchte. Wir sehen uns da in einer beratenden Funktion, wenn es um die Verhandlungen mit der Stadt Duisburg über eine Verlängerung der Verträge geht.“ Dinter geht davon aus, dass alle 19 Verträge verlängert werden. Der SSB werde nach den Ferien einen Mustervertrag vorlegen und auch mit den betroffenen Vereinen das Gespräch suchen. Darüber hinaus halte man die Verbindung zum Eigenbetrieb DuisburgSport als Verhandlungspartner der Vereine.
Rainer Bischoff sah als weiteren Aufgabenbereich die Förderung des Leistungssports ein. Aus Duisburg nehmen an den Olympischen Spielen, stand heute, keine Sportler teil. Der Nachfolger von Franz Hering im Amt sagt dazu: „Wir wollen die Förderung des Spitzensports, an der sehr unterschiedliche Partner im Bund, im Land und auch innerhalb der Stadt beteiligt sind besser koordinieren. Dazu gehört auch, dass wir die Stadt Duisburg mit an den Tisch holen.“ Der SSB habe mit der Sportschule NRW da eine notwendige Voraussetzung für Toptalente geschaffen. Rainer Bischoff: „Der Spitzensport hat Vorbildfunktion und wirke sich damit auch auf den Breitensport aus.“
Zugleich trage es zur Imageverbesserung der Stadt bei, wenn bei Sportlern, die international auftreten, der Stadtname Duisburg genannt werde. Duisburg arbeite gerade daran, sein Image zu verbessern. Der Sport gestalte die Außenwirkung. „Fürs Image der Stadt ist der der Rhein-Ruhr-Marathon ein Juwel. Die positiven und zum Teil regelrecht euphorischen Rückmeldungen der Läuferinnen und Läufer nach dem Rennen am 5. Juni bestätigen: Wir haben da einen sehr guten Ruf.“ Starter aus 40 Nationen nutzten den Marathon zu einer Tour durch Duisburg.
Im gleichen Atemzug nannte Achim Goßow auch die Internationalen Kanu-Regatten auf der Wedau-Bahn. Allein beim „Kanu-Mai“ mit der Para-WM seien 63 Medienvertreter aus 17 Nationen in Duisburg gewesen. Berichte über Duisburg habe es bis nach Südafrika oder Neuseeland gegeben. Rainer Bischoff wünscht sich dabei, dass eine bessere Vernetzung der Partner in der Stadt und innerhalb des Stadtmarketings solche Großereignisse noch besser in Szene setzen. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass zum Beispiel durch eine Mehrzweckhalle Voraussetzungen geschaffen werden sollten, weitere große Veranstaltungen nach Duisburg zu holen. Die Stadt habe da eine gute Vergangenheit, aber es gelte nun an der Zukunft zu arbeiten.
Goßow sagte weiter: „Duisburg profitiert auch wirtschaftlich von solchen Sportveranstaltungen. Allein während der Kanu-Woche wurden 7.200 Betten in den Duisburger Hotels gebucht. Der Marathon hat einen deutlich sechsstelligen Etat. Das größte Teil des Geldes bleibt in der Stadt.“
Für die nahe Zukunft kündigte Rainer Bischoff an. „Meine Vorstandskollegen und ich arbeiten mit großem Engagement für den Sport in Duisburg. Der SSB genießt über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf.“ Damit seien die Voraussetzungen geschaffen, die zwei Säulen der künftigen Arbeit tragfähig zu gestalten.