Mobilität: Steigendes Unfallrisiko durch dichteren Straßenverkehr
Die Anzahl der Autos steigt immer weiter, in Deutschlands Garagen standen noch nie so viele Autos, wie heute. Waren es 1970 noch 16,8 Millionen, sind es Ende 2013 mehr als 52,4 Millionen gewesen. Die schlechten Nachrichten: Die Straßen werden voller und voller, es kracht immer häufiger, die durchschnittlichen Kosten pro Unfall steigen von Jahr zu Jahr. Das kostet uns die Mobilität.
Der Preis pro Auto ist stark gestiegen
Eine Infografik vom Direktversicherer AllSecur zeigt dazu interessante Daten, wie zum Beispiel den Neuwagenpreis, der 1980 noch bei 8420 Euro, umgerechnet von der D-Mark, lag und 2012 schon bei bemerkenswerten 26.446 Euro liegt. Der Anstieg der Autopreise ist aber nicht nur mit der Geldentwertung zu begründen, sondern liegt auch an der wesentlich hochwertigeren Technik und der modernen Ausstattung.
Die Zahl der Verkehrstoten ist gesunken
Durch die Verdreifachung der angemeldeten Fahrzeuge ist natürlich auch der Verkehr auf den Straßen wesentlich dichter geworden und damit ist auch die Unfallgefahr gestiegen. Zwischen 1970 und 2013 stieg die Zahl der Unfälle von 1,39 Millionen auf bemerkenswerte 2,38 Millionen Unfälle im Jahr. Ein Anstieg von 70 Prozent, umgerechnet auf den Tag ergibt das eine Unfallhäufigkeit von 6.500 Unfällen in 24 Stunden. Das Wichtigste dabei ist, dass die Unfälle mit Todesfolge deutlich gesunken sind. 1970 starben noch mehr als 21.000 Verkehrsteilnehmer bei Verkehrsunfällen, 2013 waren es nur mehr etwas mehr als 3.300. Das sind zwar immer noch 3.300 zu viel, die Sicherheitsbestimmungen in Bezug auf Airbags, Sicherheitsgurt und anderen gesetzlichen Bestimmungen haben aber doch für diese deutliche Senkung gesorgt.
Gesamtanzahl und Kosten der Unfälle sind hingegen stark angestiegen
Die Zahl der Verkehrstoten ist gesunken, jene der Gesamtunfälle ist jedoch gestiegen und der Schaden pro Schadensfall ist heute wesentlich höher als noch vor 40 Jahren. Im Vorjahr mussten Versicherer in der Teilkaskoversicherung im Schnitt 734 Euro pro Schadensfall bezahlen. Bei Vollkaskoversicherung betrug der Betrag im Schnitt 1.496 Euro und in der Haftpflichtversicherung 3.485 Euro. Selbst bei kleinen Bagatellschäden kommt es heute viel schneller zu höheren Summen, Grund ist die aufwendige Ausstattung der modernen Pkws. So kosten elektrisch verstellbare Außenspiegel, die noch dazu beheizbar und mit einem Blinker versehen sind, natürlich mehr als die seinerzeitigen einfachen Seitenspiegel.
Prämiensenkungen durch neue Vertriebswege
Trotz all der steigenden Kosten bei Unfällen sind die Beiträge für die Kfz-Versicherungen gesunken. Ein bemerkenswerter Tatbestand, der vor allem durch steigenden Wettbewerb und Online-Vertrieb zu begründen ist. 1990 zahlten Autobesitzer im Jahr durchschnittlich 269 Euro, 2013 waren es nur mehr 236 Euro, das ist ein Rückgang der Prämien um 12 Prozent. Die neuen Vertriebsmöglichkeiten über das Medium Internet haben einen großen Anteil an diesen Vergünstigungen. Die Wettbewerbslandschaft hat sich auch komplett verändert, in keiner anderen Versicherungssparte sind Online-Verträge so oft zu finden, wie in der Kfz-Versicherung. Durch geringere Personal- und Aufwandskosten können Direktversicherer viel günstiger Verträge anbieten als die herkömmlichen Versicherungen. Verbraucher haben die Möglichkeit über Vergleichsportale verschiedenste Anbieter zu vergleichen und schließen natürlich dann beim Günstigsten ab.