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DuisburgHeadlineJurgaKulturPolitik
Home›Duisburg›Roma in Duisburg – Eine Stadt bringt sich in Mordsstimmung

Roma in Duisburg – Eine Stadt bringt sich in Mordsstimmung

Von Dr. Werner Jurga
5. Oktober 2012
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„Mordsstimmung“?! Hä, was ist das denn für eine blöde Überschrift? „Mordsstimmung“ – was soll das denn jetzt? So ein Quatsch! Es ist doch noch nicht Karneval. Wobei… – stimmt ja auch! Das geht ja bald auch schon wieder los. 11.11., 11 Uhr 11 – Tatsache: Mordsstimmung. Aber… – warten Sie mal! Unmittelbar davor liegt doch auch noch etwas an. Mensch, was war das denn noch?! 9./10. November. Verflixt noch mal! Da war doch irgendetwas. 9./10. November – was war da denn noch mal? Mist, ich komm´ nicht drauf. Irgendetwas mit Kristall oder so? Mordsstimmung… – ach, ja klar! Jetzt habe ich´s. Sankt Martin ist am 9./10. November. Richtig, da ist auch immer gut was los.

Bestimmt wird der Duisburger Karl-Heinz S. am 9. oder 10. November mit seinen beiden Kindern auch zu so einem Martinsumzug hingehen. Für die Kinder ist das ja herrlich, ich meine: so ein Martinstag. Allein diese Geschichte, ist sie nicht schön? Also, dieser Heilige Martin, das war ja ein Bischof. Ein echter Ehrenmann – hoch zu Rosse und so. Und als der im Winter – bitterkalt und so – da so lang ritt, sieht und hört der da am Straßenrand so einen Bettler. Voll am Frieren. Da zückt der Martin sein Schwert und – das ist ja gerade der Hammer – sticht den Penner nicht ab, sondern nimmt in die andere Hand seinen Mantel und wusch: schon hatte er zwei. Etwas kleinere, logisch; aber besser als in die nackte Hand geschissen.

So, und einen dieser beiden Halbmäntel hatte dann der Martin diesem Landstreicher abgegeben, damit der auch nicht mehr so bibbern musste. Das ist einerseits natürlich ziemlich bescheuert, weil durch so etwas solche asozialen Elemente nur noch unnötig angezogen werden. Zum Beispiel dieser Martinsbettler: was glauben Sie denn wohl, wohin dieser Typ überall seine Notdurft verrichtet haben dürfte. Man darf gar nicht drüber nachdenken! Na egal; andererseits ist das, gerade für die Kinder, eine schöne Geschichte und jedes Jahr wieder ein echtes Happening. Wenn da z.B. einer auf dem Pferd ankommt. Oder so ein schönes Feuerchen. Karl-Heinz S. geht da bestimmt mit seinen beiden Kindern hin.

Wenn er Zeit hat, heißt es. Das ist ja klar: wenn er arbeiten muss, dann geht´s natürlich nicht. Und Karl-Heinz S. (38 Jahre) muss häufiger auch abends arbeiten; er ist nämlich Wachmann von Beruf. Das stand heute in der Zeitung. Und wie schön es die Familie S. hat, besser gesagt hatte: „Einen schöneren Parkblick als Karl-Heinz S. und seine Familie kann man sich in Marxloh schwerlich anmieten. Aus dem zweiten Stock eines Klinkerbaus, direkt an der Grenze von Marxloh zu Fahrn gelegen, schaut das Ehepaar S. auf den Schwelgernpark, die goldgelb gefärbten Blätter der Linden und Eichen und den Teich, der an diesem sonnigen Herbsttag hinter hohem, satten Schilf hindurch schimmert. Das Haus hat einen großen (eigentlich) gepflegten Gemeinschaftsgarten zum Park hin – zehn Treppenstufen trennen die Mieter von der bestens gepflegten Grünanlage.“

Ja, so stand das heute in der Zeitung – okay, orthographisch nicht ganz so korrekt, dafür aber der Karl-Heinz S. mit vollem Namen. Also: seinem echten Namen und mit Foto – warum denn auch nicht?! Der hatte sich nämlich beschwert, der Karl-Heinz S. Der hat sich getraut, mal sein Maul aufzumachen, und da hat die Zeitung drüber berichtet. Da kann er wirklich stolz auf sich sein. Bei denen ist nämlich “eine rumänische Roma-Familie im Nachbarhaus eingezogen“ und seitdem „fühlt sich Familie S. gemobbt. Müll, Ruhestörung und Diebstahl seien Alltag geworden“. Also, das ist ja logisch:  „Der Duisburger Karl-Heinz S. schäumt vor Wut.“ Oder möchten Sie etwa, dass direkt bei Ihnen nebenan Roma einziehen?! Aha. „Seitdem diese rumänischen Roma hier wohnen, geht hier alles den Bach runter“, erzählt Karl-Heinz S. Schlimm, sowas.

Zum Beispiel auf dem Kinderspielplatz. Zu Fuß ist er mit seinen Kindern in fünf Minuten auf dem „modernen, großen Spielplatz im Schwelgernpark“. So, und den haben, stellen Sie sich das bloß einmal vor, „die Roma seit ihrer Ankunft regelrecht okkupiert“. Die gehen mit ihren Blagen doch tatsächlich auf unsere öffentlichen Spielplätze, diese Zigeuner. Unglaublich, was?! So, und jetzt passen Sie auf, was der Karl-Heinz S. so zu erzählen weiß! Achtung, stand in der Zeitung: „Mir selbst ist es dort passiert, dass ein Roma-Kind vor meinen Augen eine volle Spielzeugtüte meiner Kinder stehlen wollte“, sagt der energische Mann, „als ich dann ganz deutlich sagte, was ich davon halte: Null Schuldbewusstsein. Da könnte ich ausrasten!“ Normal, oder?!

Da hat dieses Zigeunerblag aber ganz schön Glück gehabt, dass sich unser Wachmann so stark im Griff hatte. Hätten Sie sich in so einer Extremsituation denn noch unter Kontrolle gehabt? Alle Achtung, Karl-Heinz S.! Man fragt sich freilich, was der wohl so macht, wenn er wirklich mal ausrastet, der Karl-Heinz S. Ob er dann dieser Romabrut mal so richtig links und rechts… – verdient gehabt hätte es das ja! Erst Klauen wollen, und dann nicht einmal eine Spur von Schuldbewusstsein. Wenn das meins wäre! Dann würde ich ihm sagen: „Sieh mal: die Tüte mit dem Spielzeug gehört doch dem anderen Kind. Dir – das weißt Du aber! – gehört wie immer nichts. Richte Dich gefälligst danach! So ist das Recht. Das Eigentum ist gewährleistet. Ende der Durchsage.“

Na ja, das kriegt man in so ein Zigeunerhirn sowieso nicht rein. Da hilft wahrscheinlich, weil einen die Polizei ja sowieso hängen lässt, ohnehin nur das Faustrecht. Sollte für einen Wachmann kein allzu großes Problem darstellen. „Karl-Heinz S. schäumt trotzdem vor Wut.“ Denn das Schlimmste ist ja – wie soll ich´s sagen. Ich sage es mal so, wie ursprünglich (siehe Bild) die Überschrift dieses engagierten Berichts von Christian Balke lautete: „Familie in Marxloh fühlt sich von Parkblick durch neue Nachbarn getrübt“. Ich denke mal, Sie können sich vorstellen, was gemeint sein soll. Wenngleich man dies natürlich sprachlich noch ein wenig verfeinern könnte. Und, was soll ich Ihnen sagen? Man hat es gemacht!

„Duisburger Familie fühlt sich von Roma gemobbt“, heißt die Überschrift jetzt. Viel besser! Nicht nur einwandfreies Deutsch, sondern auch klare Messages. Wir sind Duisburger, die sind Roma, mithin – sozusagen naturgemäß – keine Duisburger. Die mobben, wir werden gemobbt. Mehr kannst Du in so eine Überschrift kaum unterbringen. Dass die Polizei nichts macht, weil die Roma „unter dem Schutz des Innenministeriums“ stünden (sagt natürlich Karl-Heinz S., nicht die WAZ), kann man immer noch im Text erwähnen. Und nächstes Mal kommt eine Roma-Mutter aus Rumänien zu Wort: „Ich bin keine Kriminelle!“ wird sie sagen. Klar, das sagen natürlich alle. Gerade die Kriminellen.

Aber egal: die WAZ kann nichts dafür. Sie berichtet nur. Ausgewogen, objektiv, lässt beide Seiten zu Wort kommen. Sie will nämlich gar nicht, dass irgendetwas schiefgeht. Sie will nicht einmal, dass in Duisburg diese Mordsstimmung aufkommt. Dass in dieser Stimmung das Blatt besser verkauft werden kann,… – ist ein sachfremder Hinweis. Als wenn die Medien an den Problemen schuld wären! Quatsch. Die Zeitung berichtet nur. Erst waren die Roma da, dann die Probleme, und schließlich die Mordsstimmung. Immer schön die Reihenfolge beachten! Keine falschen Vorwürfe, bitte! Ich meine nur: falls doch mal etwas passieren sollte. Ich meine: man weiß ja nie. Wir sind doch alle keine Heiligen – so wie etwa der Sankt Martin.

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