Pokalfinal-Tagebuch: 1. Tag – Die Anreise
Heute starten wir mit dem Pokalfinal-Tagebuch. Die Reise nach Berlin startete um 12:30 Uhr von Duisburg aus. Mit dabei: Horst Suhren, sein Sohn Thomas Suhren und die xtranews-Redaktion. Ebenfalls mit im Gepäck: Der Duisburger Künstler Nacir Chemao und sein Sohn.
Anfangs gestaltete sich die Fahrt als Zuckerschlecken. Weit und breit kein Stau auf der A2 in Sicht. Die Stimmung ausgelassen, die Musik stimmte und auch sonst haben alle nur ein Ziel vor Augen: Den Pokal.
Die ersten 120 Kilometer hatte man zunächst die Vermutung, das die Tankanzeige defekt sei. Doch das Problem lag an der Super Plus, welches eine hervorragende Nebenwirkung mit sich bringt: Der fahrbare Untersatz verbraucht weniger als Harald Junke zu seinen nüchternen Zeiten.
Die Stimmung war so ausgelassen, das sich Horst anbot sich oben aus dem Schiebedach des Golfes zu quetschen und zu rufen: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“. Doch von den anderen Plätzen kam nur zurück: „Lass mal lieber. Das Pfund Butter zur Befreiung sollen wir uns sparen.“ – Na, ja. Kam nicht sonderlich gut an, doch der Spaßfaktor für alle anderen war deutlich höher.
Nach weiteren gefahrenen 100 Kilometer, kurz vor Wolfsburg fuhr neben uns ein Lieferwagen neben uns her, der neue Golf-Fabrikate geladen hatte. Von Redaktionsseite wurde gesagt: „Ich will auch einen.“ – Horst bot sich mit folgender Bemerkung an: „Ich kann dir ja einen runter holen.“ – DA war er wieder. Der Lacher auf Horst Seite. Diesmal musste auch er lachen. Situationsbedingt versteht sich.
Nachdem man Angst und Bang war und sich die ganze Zeit sämtliche Staumeldungen anhören musste, betete man, das Bad Eilsen frei sei. Nachdem keine Staudurchsage für diese Region angepriesen wurde, schien jeder der Reisenden erleichtert zu sein. Bis die Katastrophe perfekt war. 11 Kilometer Stau bei Magdeburg! Nein!!!!!!!
Gut… Man machte gute Miene zu bösen spiel. Nachdem man sich endlich aus diesem Geraffel befreit hatte, die nächste Katastrophe. 2 Kilometer weiterer Stau in einer Baustelle. Somit wurden wir 2 stunden nach hinten geworfen.
Nichts desto trotz schlug man sich dennoch ganz gut durch. Nach erst 435 Kilometer nörgelter der Erste, das sein Knie schmerzen würde. Ok, bei mir schlug der Ruf der Wildnis bereits im Stau bei Magdeburg durch, doch ich unterdrückte mein Jammern und wollte einfach nur nach Berlin. Dennoch entschieden wir uns am Rastplatz Wüstenforst zu einer kurzen Rast. Doch in mir schlug der Drang hoch: „Ich muss weg!“ – Eine Horde Königsblauer hatte sich hier her verfahren. Wir haben uns dann doch dazu entschlossen ganz schnell das Weite zu suchen.
Gut… Nach einem angenehmen Pläuschchen mit zwei auf dem Heimweg befindlichen Berlinern sagte Horst: „Für die Schalker gilt als samstag: Nur gucken, nicht anfassen. Das ist unserer.“ – Die Berliner wussten sofort, dasman den Pokal meinte und sie sagten, sie wären auf jeden Fall an diesem Wochenende Duisburg-Fans. Ob die Berliner das immer noch sagen, wenn wir den Pott geholt haben und die Stadt brennt? Na, ja. Dann wünscht man sich erst Recht in den nächsten 13 Jahren kein Pokalfinale mit dem MSV Duisburg.
Letztendlich haben wir dann auch die letzten 120 Kilometer erfolgreich hinter uns gelassen. Am Hotel Kolumbus angekommen ging es für alle auf ihre Zimmer. Später traf auch Künstler Chemao mit seinemSohn ein. Zusammen entschlossen wir uns den Tag revue passieren zu lassen. Gegessen wurde an diesem Abend gut bürgerlich. Ausklang fand der Abend bei gekühltem Radeberger Bier, Berliner Weisse und hervorragenden Schnitzelvarianten.
Mal sehen, welche Überraschungen uns der morgige Tag so bietet. Dennoch sind wir nun kaputt wie Hulle und freuen uns darauf unsere Köpfchen endlich in die Kissen sinken lassen zu können.
Wünschen allen eine gute Nacht und hoffen, das unsere Leser auch morgen wieder mit dabei sind.