„Bürgerkreis Gedenken“: Trauergaben sollen in einem Glaskubus aufbewahrt werden
Garten der Erinnerung
Sechs Wochen nach dem Unglück soll am 4. September 2010 an der Trauerstätte im Karl-Lehr-Tunnel eine Gedenktafel mit den Worten „Duisburg gedenkt der Opfer der Loveparade“ angebracht werden. Die Bürgerinnen und Bürger werden an diesem Samstag gebeten, die Trauergaben, Kerzen und Erinnerungszettel von morgens bis 14 Uhr in einem Glaskubus zu sammeln, um sie weiterhin zu bewahren. Diesen Ablauf zum Ende der sechswöchigen Trauerzeit hat der „Bürgerkreis Gedenken“ am Montag, 9. August 2010, in seiner zweiten Sitzung vereinbart. Der Glaskubus wird dann zum Innenhafen gebracht, wo er zwischen dem Kultur- und Stadthistorischen Museum und dem Garten der Erinnerung aufgestellt wird. Im Anschluss an diese Gedenkfeier soll der Karl-Lehr-Tunnel wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Spätestens zum Jahrestag des Unglücks sollen Duisburger Künstler eine Stele für die Opfer des 24. Juli 2010 gestalten. Die „Initiative Spendentrauermarsch“ wird einen entsprechenden Wettbewerb ausschreiben und für die Realisierung des Kunstwerks Sorge tragen. Alle Beteiligten des „Bürgerkreises Gedenken“ sind sich einig, dass das Ziel, eine Gedenkstätte für die Opfer zu errichten, weiter verfolgt wird. Alle Anregungen, auch über den Ort der Gedenkstätte, werden in den Diskussionsprozess einbezogen.
Dem „Bürgerkreis Duisburg“ gehören Vertreter der bürgerschaftlichen Vereinigungen Bürgerstiftung Duisburg, ProDUISBURG, Stadtsportbund und des Hochfelder Vereins „Zukunftsstadtteil“, der Künstlerschaft, des Integrationsrates und der Stadtverwaltung an.
Protest gegen dieses Vorhaben
Gegen diesen Plan der Stadt Duisburg und des „Bürgerkreis Gedenken“, die Trauergaben vom Ort des Loveparade-Dramas zu entfernen und in einem Glaskasten im Innenhafen auszustellen, formiert sich inzwischen – insbesondere unter Oberhausener Betroffenen – Widerstand, der „die Errichtung eines Mahnmales direkt am Unglücksort und die Übernahme der Kosten durch die Stadt Duisburg“ fordert.
Conni Hendrix und Christian Vögeling sind Oberhausener, die am 24. Juli auch in Sorge um ihnen nahe stehende Menschen waren. Sie erklären, für dieses Ziel „in den letzten Wochen über 1700 Unterschriften unter den Trauernden gesammelt“ zu haben. Für nächsten Donnerstag, den 19. August um 16 Uhr, haben die beiden eine Demonstration auf dem Burgplatz vor dem Duisburger Rathaus angemeldet.