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DuisburgHeadlineJurgaLoveParade
Home›Duisburg›Adolf Sauerland leugnet die politische Verantwortung für die Katastrophe

Adolf Sauerland leugnet die politische Verantwortung für die Katastrophe

Von Dr. Werner Jurga
25. Juli 2010
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tunnel

Jetzt schon etwas über die Katastrophe in Duisburg zu schreiben, ist früh, sehr früh. Viele wissen immer noch nicht, wie sie nach Hause kommen sollen. Wir wissen noch nicht, was aus den Schwerstverletzten wird, die in den Duisburger Krankenhäusern noch mit dem Tode ringen.
Ich weiß noch nicht, wie es meinen beiden guten Freunden geht, die mich um Verständnis baten, dass sie nicht zu der Geburtstagsfeier gekommen sind, die am Samstag Nachmittag und Abend bei uns zuhause stattgefunden hat, weil ihnen die Loveparade doch so viel bedeutet. Ich hatte freilich Verständnis, aber auch vor dem Besuch der Loveparade gewarnt, obwohl ich um die Zwecklosigkeit dieser Warnung sehr wohl wusste.
Inzwischen bin ich immerhin bis auf die Mailbox des Handys eines der beiden durchgedrungen, bekomme aber keine Antwort. Das muss nichts heißen; aber Sorgen mache ich mir schon.
Große Sorgen hatte ich mir auch über die Kollegen von xtranews gemacht, die vor Ort von der Loveparade berichtet haben oder berichten wollten. Sie sind alle wohlauf. Dennoch habe ich mich lange gefragt, ob es legitim ist, schon jetzt die furchtbaren Ereignisse zu kommentieren.
“Die Leichen sind noch warm“, heißt es hierzu in einem Kommentar zu einer „Abrechnung“ auf bei den Ruhrbaronen; da sollte man sich eigentlich noch etwas zurückhalten. Zumal die Duisburger Katastrophe selbstverständlich noch nicht in allen Details aufgeklärt ist.

Dass ich dennoch schreibe, erklärt sich daraus, dass ich keinerlei Grund sehe, das Feld dem für diese Katastrophe politisch Verantwortlichen zu überlassen. Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland erklärt öffentlich, das Sicherheitskonzept sei stichhaltig gewesen.
Dies kann nicht unwidersprochen bleiben. Es ist für jedermann erkennbar, dass eben kein „stichhaltiges“ Sicherheitskonzept vorgelegen hat. Ob es überhaupt in Duisburg ein Sicherheitskonzept, das diesen Namen verdient, hätte geben können, oder ob man – wie letztes Jahr Bochum – hätte erklären müssen, dass Duisburg die Sicherheit für etwa eine Million Teilnehmer gar nicht garantieren kann, ob man also hätte absagen müssen, vermag ich nicht zu beurteilen.
Dies muss ich auch nicht. Denn es ist unbestreitbar, dass wer diese Veranstaltung durchführen will, auch für deren Sicherheit zu sorgen hat. Ebenso unbestreitbar war es Adolf Sauerland, der alles dafür unternommen hat, dass die Loveparade in Duisburg stattfindet. Sauerland war eben nicht in der Lage, ein – wie er sich ausdrückt: „stichhaltiges“ – Sicherheitskonzept vorzulegen. Deshalb war das Drama im Duisburger Kessel vorhersehbar.

Adolf Sauerland trägt die politische Verantwortung für die Toten und Verletzten der Duisburger Katastrophe. Inwieweit er auch strafrechtlich dafür zur Rechenschaft gezogen wird, werden andere zu entscheiden haben. Dafür werden umfangreiche Untersuchungen, Gutachten etc. heranzuziehen sein. Vorher steht es niemandem zu, sich hier als Richter aufzuspielen.
Doch Sauerlands politische Verantwortung ist sonnenklar. Er hat – auch ganz persönlich und mit großem Engagement – dafür gesorgt, dass alle Hindernisse für die Durchführung der Loveparade in Duisburg aus dem Weg geräumt werden konnten. Er wäre schließlich auch bis vor kurzem der einzige gewesen, der die Möglichkeit gehabt hätte, die Reißleine zu ziehen.
Er hat es nicht getan. Dabei kann Sauerland nicht entgangen sein, dass es sich bei dem gesamten Loveparade-Konzept um eine, wie ich am Donnerstag schrieb, „Fehlplanung ungeheuren Ausmaßes“ gehandelt hat. Und selbst wenn ihm dies entgangen sein sollte, wäre ihm die politische Verantwortung dafür nicht abzunehmen.

Das Problem bestand auch nicht darin, dass die mit dem Sicherheitskonzept befassten Fachleute Fehler gemacht hätten. Die Katastrophe nahm ihren Ausgang darin, dass weder das Gelände noch die zu ihm führenden Straßen groß genug für die zu erwartenden und dann auch tatsächlich erschienenen Menschenmassen groß genug waren. Beispielhaft hierzu eine Meldung aus dem Liveticker von RP Online um 15:47 Uhr:
“Immer häufiger sind die Sirenen des Notarztes im Stadtgebiet zu hören … Allerdings ist der Besucheransturm mittlerweile außer Kontrolle. Für die engen Straßen, die zur Loveparade führen, sind die Massen zu viel.“
Oder drei Minuten zuvor auf dem Liveticker von „der Westen“:
„Der Besucherstrom von der Innenstadt Richtung Güterbahnhof reißt nicht ab. Mittlerweile sind aber rund um den Hauptbahnhof deutlich weniger Menschen unterwegs. Dafür meldet Malteser-Sprecher Kai Vogelmann einen "heftigen Rückstau auf der Düsseldorfer Straße", die aus der City Richtung Festivalgelände führt.“
Diese Entwicklungen waren alles andere als überraschend. Ich war nicht der einzige, der auf die daraus resultierende Gefahr hingewiesen hat. Sollte man mir dennoch vorwerfen, die Toten und Verletzten für meine persönliche Rechthaberei instrumentalisieren zu wollen, werde ich mich dagegen genauso wenig wehren können wie gegen den etwaigen Vorwurf, auf dieser Katastrophe ein parteipolitisches Süppchen kochen zu wollen. Ich weise rein prophylaktisch derartige Anwürfe zurück; das muss reichen. Sollten sie erhoben werden, gedenke ich nicht, auf sie zu antworten. Sie wären absurd und geschmacklos.

Dass ich auf die politische Verantwortung des Herrn Sauerland insistiere, erklärt sich einzig und allein aus seinem – wie ich finde – skandalösen Verhalten unmittelbar nach der Katastrophe. Das „stichhaltige Sicherheitskonzept“ habe ich bereits zitiert. Weiter legt Sauerland großen Wert auf die Feststellung, dass die Tragödie durch Menschen, die hochgeklettert und abgestürzt sind, ausgelöst worden ist.
Ganz abgesehen davon, dass ich es für (mindestens) ungeklärt halte, ob diese Menschen, die zu den ersten Todesopfern gehörten, sich schuldhaft verhalten haben oder aber – mit Unterstützung der Sicherheitskräfte – sich einen Fluchtweg gebahnt haben: auf jeden Fall haben wir es hier mit einer grotesken Verwechslung von Auslöser und Ursache der tödlichen Massenpanik zu tun. Diese Irreführung der Öffentlichkeit wird keinen Bestand haben.
Sauerland kämpft um sein politisches Überleben. Das ist verständlich. Sauerland hat bereits jetzt dem Ansehen Duisburgs unermesslichen Schaden zugefügt. Käme er mit seiner heute eingeschlagenen Verteidigungsstrategie tatsächlich durch, wäre das Image-Desaster für Duisburg auf Jahre nicht wieder zu kompensieren. Und auch über Duisburg hinaus: es muss dafür gesorgt werden, dass Sauerland mit dieser Linie nicht durchkommen kann.
Adolf Sauerland sollte sich besinnen und um sein Amt mit Aufrichtigkeit kämpfen! Oder er muss seines Amtes enthoben werden!

Gewiss: in diesen Stunden ist das existenzielle Schicksal der Katastrophenopfer viel wichtiger als das politische Schicksal des Duisburger OBs. Aber gerade den Opfern sind wir schuldig, dass wir Herrn Sauerland dieses zynische Gerede nicht durchgehen lassen.

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