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Kaninchenzüchterverein ist überall

Von Dr. Werner Jurga
10. Februar 2010
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Charlotte Knobloch, u.a. Präsidentin der Israe...

Image Michael Lucan via Wikipedia

„Das ist doch kein Kaninchenzüchterverein", sagt der jüdische Publizist Günther B. Ginzel. Damit wollte er mahnen, im Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) dürfe es nicht zugehen wie in einem Kaninchenzüchterverein. Wieso eigentlich nicht?

Die Metapher von den Zuständen wie in einem Kaninchenzüchterverein bezieht ihren denunziatorischen Charakter aus zwei Umständen. Zum einen daraus, dass die gesellschaftliche Bedeutung der Kaninchenzucht gemeinhin als eher gering eingeschätzt wird. Zum anderen aus der Annahme, die Willensbildung, Beschlusslage, Vorstandswahl etc. seien in einem Kaninchenzüchterverein weniger mit dem Vereinzweck zu erklären als mit den persönlichen Eitelkeiten Einzelner, den Intrigen und Ränkespielen einzelner Gruppen sowie den Eifersüchteleien der Vereinsmitglieder untereinander.

Ihren besonderen Charme bezieht die Metapher aus der Kombination der beiden genannten Umstände. In einer so bedeutungsarmen Hobby-Organisation wie einem Kaninchenzüchterverein mag es ja angehen, dass die Vereingeschichte bestimmt wird von einem sachfremden Towubahu. Für eine organisierte Menschengruppe, die wirklich Wichtiges zu entscheiden habe, sei jedoch das Gebräu aus Motiven, Einzel- und Gruppeninteressen, Eitelkeiten und Eifersüchteleien schlichtweg unangemessen.

Was ist passiert? Charlotte Knobloch hat bekannt gegeben, dass sie nach Ablauf ihrer Amtsperiode nicht erneut als ZdJ-Präsidentin kandidieren wird. Wie auch immer diese Pressemitteilung zustande gekommen sein mag – es ist offensichtlich, dass ihre Stellvertreter und ihr Generalsekretär Frau Knobloch diesen Schritt nahegelegt hatten.

Und so mag es auch verwundern, dass sich nun auch Anhänger Charlotte Knoblochs zu Wort melden, die Position gegen Graumann, Korn und Kramer beziehen. Nicht ganz zu Unrecht empfindet Sergey Lagodinsky, bei diesem Prozedere sei „alles etwas unwürdig, etwas würdelos“ verlaufen.

Günther B. Ginzel wirft den Herren vor, die Präsidentin demontiert zu haben, „ohne dass vorher bekannt geworden wäre, dass man inhaltliche Probleme hätte, dass man in irgendeinem Punkt mit ihr nicht einverstanden wäre, dass man andere Akzente setzen möchte. Es ist rein die Frage: Jetzt wollen wir auch mal ran. So hat es den Anschein. Und der Anschein alleine spricht gegen sie.“

Nach dieser eindeutigen Parteinahme wird sich jedoch Ginzel selbst die Frage lassen müssen, ob auch er mit diesem Interview im katholischen Domradio seinem Bild vom Kaninchenzüchterverein alle Ehre gemacht hat.

Und noch einmal Ginzel im Wortlaut: „Das ist doch kein Kaninchenzüchterverein, es ist ein Verband, der nicht zuletzt aufgrund des historisch-moralischen Anspruchs seine Bedeutung zieht. Da kann man doch nicht eine der letzten Überlebenden, …“

Ganz recht: das Unwürdige, das Würdelose hat immer genau die Fratze, deren Namen sie trägt. Und wenn man einigermaßen mit Charlotte Knoblochs Biographie vertraut ist, dann stößt es einem schon unangenehm auf, wenn „die große alte Dame des deutschen Judentums“ von ihren ZdJ-Kollegen per Hinterzimmerputsch weggemobbt wird.

Und doch werden hier m.E. zwei Aspekte miteinander vermengt, die so nicht miteinander vermengt werden dürfen. Der eine ist der hohe moralische Anspruch, den der ZdJ in der deutschen Gesellschaft insgesamt genießt und die hohe Integrität, die die Holocaust-Überlebende Knobloch zeitlebens ausgezeichnet hat.

Der andere betrifft die Frage, wer den Zentralrat die nächsten Jahre führen soll. Und um diese Frage geht es im Kern. Jedenfalls hat es im Kern um sie zu gehen.

Es muss zulässig sein, in Zweifel zu ziehen, dass eine 77-Jährige die geeignete Kandidatin ist, die auf den ZdJ in den nächsten Jahren zukommenden Aufgaben zu bewältigen. Und ganz gewiss ist Kritik an Knoblochs Amtsführung zulässig. Diese Kritik ist reichlich vorhanden. Ginzels Hinweis, dass sie nicht von ihren Stellvertretern bzw. ihrem Generalsekretär öffentlich geäußert wurde, ist im Grunde nur als Polemik zu verstehen.

Gewiss: für eine Organisation wie den ZdJ wäre ein stilvollerer Wechsel, für eine Persönlichkeit wie Frau Knobloch ein würdevollerer Abgang wünschenswert gewesen. So etwas gelingt manchmal; manchmal gelingt es nicht. Hier hat es nicht geklappt. Aber auch fürs Nicht-Gelingen werden immer mindestens zwei benötigt.

Fürs Erste ist das Kind in den Brunnen gefallen: der ZdJ steht da wie ein Kaninchenzüchterverein. Na und?

Wie steht denn die Bundesregierung gegenwärtig da? Wie stand die SPD mitunter da, wenn einmal mehr der Vorsitzende gewechselt wurde? Wie steht die jetzige israelische Regierung da, und wie ihre Vorgängerin unter Olmert?

Der Wechsel an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland ist recht geräuschlos über die Bühne gegangen. Aber hier in der Gemeinde vor Ort; dagegen wirkt der ZdJ eher wie eine Klosterschule! Und was die Katholische Kirche betrifft: die wäre über das Image eines Kaninchenzüchtervereins sehr froh, wirkt sie doch gegenwärtig eher wie ein Club älterer pädophiler Herren, die die Kinder in den Kaninchenstall locken. Oder wie die pädophilen alten Säcke, die im Iran das brutale Sagen haben.

Was also spricht gegen einen Kaninchenzüchterverein? Richtig: der Redensart zufolge geht es mehr um die persönlichen Eitelkeiten Einzelner, um die Intrigen und Ränkespielen einzelner Gruppen sowie um die Eifersüchteleien der Vereinsmitglieder untereinander als um den Vereinszweck. Man bemüht allgemeine Floskeln um darzulegen, warum man beisammen ist, wofür man sich trifft. Man ist sich aber letztlich nicht ganz einig, was genau die wichtigsten Zwecke und Ziele sind, was zuerst erledigt werden muss und was später drankommen kann.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland erweckt den Eindruck, als seien die Prioritäten seiner Daseinszwecke im Augenblick nicht klar definiert, oder: als gäbe es Meinungsverschiedenheiten untereinander darüber, was die Hauptaufgaben sind und was nicht. Es ist noch etwas Zeit bis zur Wahl des neuen ZdJ-Präsidenten. Sie kann genutzt werden, um diese Fragen offen zu diskutieren – kontrovers und solidarisch. Oder man gibt das Bild eines Kaninchenzüchtervereins ab, was eindeutig die schlechtere Variante darstellt, aber allenfalls eine Krise, keinesfalls eine Katastrophe darstellt. Denn Kaninchenzüchterverein ist überall.

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