Erzieher/innen und Sozialarbeiter/innen streiken am 8. März in Duisburg
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am Internationalen Frauentag (8. März 2023) die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem bundesweiten Branchenstreik- und Aktionstag auf. Dabei wird es auch in Duisburg zu flächendeckenden Warnstreiks in kommunalen Einrichtungen und Dienststellen des Sozial- und Erziehungsdienst kommen.
„Der internationale Frauentag steht seit über 100 Jahren für Gleichberechtigung und gerechte Bezahlung von Frauen. Gerade in der Sozialen Arbeit, in der nach wie vor überwiegende Frauen arbeiten, zeigt sich bis heute, dass die Auseinandersetzung um eine faire Bezahlung von Frauen weiter andauert“, so Dagmar Acosta-Navarro, ver.di Gewerkschaftssekretärin für den Sozial-und Erziehungsdienst.
Die Soziale Arbeit ist zu 83 Prozent eine Branche, in der überwiegende Frauen tätig sind, bei den Erzieherinnen in den Kitas beträgt der Anteil sogar 94 Prozent. Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte, spüren Frauen dort die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Für die soziale Arbeit allgemein gilt: „Armut, Isolation, Streit und Gewalt, aber auch gesellschaftliche Spaltungen führen zu einem Anstieg der Arbeitsbelastung im sozialen Bereich. Unzureichende Personalschlüssel und aufgrund von Fachkräftemangel unbesetzte Stellen spitzen die Arbeitssituation zu“, berichtet Markus Renner, ver.di Sekretär für den kommunalen Bereich.
Zudem mangelt es an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen. Ergebnis ist ein sich weiter zuspitzender Fachkräftemangel. Alleine im Bereich der Kindertagesstätten fehlen bundesweit rund 170.000 Fachkräfte „Die Arbeitgeber haben die Chance vertan, mit uns gemeinsam einen Weg zu besseren Bedingungen in den Kindertagesstätten einzuschlagen“, kritisierte daher Dagmar Acosta-Navarro die Haltung der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen. „Die Arbeit in den Kitas ist besser zu bezahlen, damit sie attraktiver wird. Sonst laufen uns die Beschäftigten weg.“
„Das Angebot der Arbeitgeber vom 23. Februar ist ein Affront an die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit, die regelmäßig trotz und wegen hoher Krankenstände, Fachkräftemangel oder personeller Unterbesetzung, an die Grenze ihrer persönlichen Belastung gehen“, resümiert Markus Renner, ver.di Sekretär für den kommunalen Bereich. „Streiks bleiben so unvermeidlich!“
(PM Ver.di Duisburg)