Duisburg: Flugzeug am Güterbahnhof abgestürzt
Am alten Güterbahnhof ist ein Kleinflugzeug um 14:50 Uhr abgestürzt. Die Polizei sichert grad das Gelände um Zirkus Flic Flac ab. Nach ersten Informationen gegenüber der Redaktion sei der Pilot und die Begleitperson ums Leben gekommen.
Die Redaktion ist vor Ort. Es sind 2 Menschen ums Leben gekommen. Das Flugzeug ist ausgebrannt. Weitere Personen nicht zu Schaden gekommen. 8 geparkte Fahrzeuge sind völlig ausgebrannt. Der Zirkus Flic Flac hatte grad mit seiner Show begonnen.
Die Feuerwehr habe nach Angaben des Einsatzleiters der Feuerwehr, Michael Görtzen, schnell festgestellt, dass die Besucher der laufenden Flic-Flac-Vorstellung weder durch den Brand noch durch die Rauchentwicklung gefährdet waren. Um eine Panik zu vermeiden, entschieden sich die Einsatzleitung der Feuerwehr dazu, die Vorstellung nicht zu unterbrechen. Es waren rund 700 Zuschauer im Zelt zur Nachmittags-Vorstellung des Zirkus Flic Flac zugegen.
Weiter berichtet der Lagedienst der Feuerwehr über den Einsatz: „Durch einen gezielten Löschangriff konnte eine weitere Ausbreitung des Feuers verhindert und der Brand gelöscht werden. Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit ca. 60 Einsatzkräften vor Ort. Zusätzlich waren zu Einsatzbeginn aufgrund der zunächst unklaren Lage zahlreiche weitere Rettungsdienstkräfte alarmiert, welche jedoch nicht tätig werden mussten. Es ist damit zu rechnen, dass die Maßnahmen der Feuerwehr bis circa 18 Uhr andauern.“
Der Abstand zwischen dem Absturzort und dem Flic-Flac-Zelt liegt bei knapp 100 Metern, der Biergarten liegt noch näher. Damit ist Duisburg nur knapp an einer großen Katastrophe vorbeigeschrammt. Denn die laufende Nachmittagsvorstellung im Zirkus Flic Flac wurde von 700 Zuschauern verfolgt. Die Vorstellung lief bis 17 Uhr. Erst danach habe die Feuerwehr die Zuschauer über das Unglück informiert und darum gebeten das Gelände zügig zu verlassen um die weiteren Ermittlungsarbeiten auf dem Gelände nicht zu gefährden. Denn die meisten Zuschauer haben offenbar nicht mitbekommen, was draußen passiert ist: Man hörte aus dem Zelt Jubel und Applaus, während vor dem Zelt Brandgeruch in der Luft lag. Eine unvorstellbare Situation.
Zahlreiche Polizistinnen und Polizisten wurden auf dem Güterbahnhofsgelände eingesetzt. Sie haben das Publikum aus dem Zelt begleiten und betreut um eine Panik zu verhindern. Lediglich die Besitzer der betroffenen Fahrzeuge wurden gebeten vor Ort ihre Personalien zu hinterlassen. Denn die Fahrzeuge wurden für die weiteren Ermittlungsarbeiten sicher gestellt.
Zwei Mitarbeiter der Luftaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf waren vor Ort. Auskünfte zu den Insassen des Flugzeugs und zur Herkunft der Maschine gaben sie auf Anfrage nicht bekannt. Das Flugzeug soll von einem Flugplatz in NRW gestartet sein. Die Bezirksregierung wolle am Abend Informationen zur Identität der mutmaßlich beiden Todesopfer bekannt geben.
Eine weitere, für 19 Uhr geplante Zirkusvorstellung wurde von Flic Flac abgesagt. Die Zuschauer wurden dringend gebeten, nicht anzureisen.
Augenzeugen berichteten der Redaktion gegenüber, dass das Flugzeug Runden über dem Stadion gedreht habe und der Motor ausgefallen sei. Der Propeller der Maschine sei nur einmal kurz nochmal in Betrieb gegangen sein, bevor er ganz ausfiel. Das Flugzeug sei in Richtung A59/ Güterbahnhof abgedreht und in den Sinkflug gegangen. Kurz vor dem Flic Flac Zelt habe das Flugzeug noch kurz abgedreht um Schlimmeres zu verhindern und sei daraufhin senkrecht auf den Parkplatz aufgeschlagen und sofort in Flammen aufgegangen. Diese Aussage wurde unserer Redaktion durch die Polizei Essen bestätigt.
Gegen 21 Uhr begann die Feuerwehr die Unglücksstelle auszuleuchen, damit die angereisten Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFA) aus Braunschweig die erste Begutachtung an der Unglückstelle vornehmen konnten und die Polizei die Leichname bergen. Zuvor wurden die ausgebrannten Auto-Wracks abtransportiert. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat für Montagvormittag eine Obduktion angeordnet.
Die beiden Insassen des Ultraleichtflugzeugs sind nach derzeitigem Erkenntnisstand am Flugplatz „Schwarze Heide“ in Dinslaken gestartet und zu einem Rundflug über Duisburg aufgebrochen. Auf dem Weg zurück kam es aus weiterhin ungeklärter Ursache zum Absturz des mit zwei Personen besetzten Flugzeugs. Die verstorbenen Besatzungsmitglieder stammen nach derzeitigem Erkenntnisstand aus Bottrop und Dortmund und sind 54 bzw. 77 Jahre alt. Mit DNA-Untersuchungen wird nun ihre Identität zweifelsfrei geklärt.
Nach Durchführung der Obduktionen verstarb der 54 Jahre alte Bottroper an einem Verbrennungstrauma. Bei dem 77 Jahre alten Dortmunder war ein Polytrauma todesursächlich.
Heute, am 5. September 2022, sind die Ermittler der Duisburger Kriminalpolizei und Mitarbeiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung vor Ort um weitere Erkenntnisse über die Ursache des Absturzes zu gewinnen.
Weitere Informationen folgen.