MSV Duisburg: Niederrheinpokal-Debakel für die Zebras gegen den Wuppertaler SV
Am Dienstagabend empfing der Wuppertaler SV den MSV Duisburg zum Niederrheinpokal Halbfinale im legendären Stadion am Zoo in Wuppertal. Wuppertal gegen Duisburg ist in der Fußballhistorie ein echter „Schlager“ in der Region. Nostalgiker wären auf ihre Kosten gekommen. Für den MSV Duisburg endete der Abend in Wuppertal allerdings als Debakel. Es kehrte nach dem Übergang von Gino Lettieri auf Uwe Schubert und nun Pavel Dotchev ein wenig Ruhe in den Verein. Der MSV Duisburg entwickelte sich unter Dotchev in eine positive Richtung. Die letzten Einsätze zeigen aber, dass der MSV Duisburg über ein Rückfall in alte Zeiten sprechen muss. Das Heim-Debakel gegen Ingolstadt sollte alle Alarmglocken läuten lassen.
Die Fans der Zebras steckten viel Hoffnung in die Partie gegen den Wuppertaler SV. Ein Pokalsieg hätte dem Verein eine gute Grundlage für den Neuanfang gegeben. Ebenfalls hätte MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt eine halbwegs solide Planungssicherheit, da die Teilnahme am DFB-Pokal dem MSV Duisburg wichtige Gelder eingebracht hätte. Der sportliche Teil des Abends in Wuppertal lässt sich in wenigen Sätzen zusammenfassen.
Der Führungstreffer für den MSV hätte viele Teams das Genick gebrochen. Für den WSV war es aber ein Auftakt zum Torfestival. Die Zebras gingen in der 21. Spielminute durch ein Eigentor der Wuppertaler in Führung. Die Gastgeber verpassten es einen harmlosen Ball der Gäste effektiv zu verteidigen.
Im weiteren Verlauf des ersten Durchganges begegneten sich beide Teams sogar auf Augenhöhe. Der WSV setzte plötzlich erste Impulse in der Offensivarbeit. Belohnt wurde das Engagement in der 31. Spielminute, da der Distanzschuss von Marco Königs perfekt Platziert im Gehäuse von MSV-Keeper Deana einschlug. Im zweiten Durchgang spielten die Zebras weit unter ihren Möglichkeiten. Der MSV Duisburg produzierte eine Fehlerkette nach der anderen. Der WSV nutzte die freien Räume der Zebras konsequent und effektiv. Die Wuppertaler konnten sich nach einer geschlossenen Teamleistung den Einzug in das Pokalfinale des Niederrheinpokals sichern. Die Wuppertaler können nun sogar vom DFB-Pokal träumen. Dann wäre sogar das Große „Los“ möglich.
Der Macher beim WSV ist übrigens Peter Neururer. Der ehemalige MSV Coach agiert in Wuppertal nun als Sportdirektor. Seinen Einstand feierte er gleich gegen seinen Ex-Club. Beim MSV stand Neururer von 2009 bis 2011 in der Verantwortung, ehe der damalige Club-Boss Walter Hellmich nach einem Pokal-Aus beim FC Augsburg die Reißleine zog.
Es ist eine lange Diskussion im Verein. In den letzten Wochen kehrte ein wenig Ruhe um die Personalie Grlic ein. Nun aber fordern viele Fans der Zebras die Ablösung des langjährigen Sportdirektors. In der Vergangenheit stellte sich die Vereinsführung vor Grlic, auch aus Kostengründen. Es wird intern trotzdem nach dem letzten Saisonspiel über die sportliche Chef-Etage diskutiert. Ein weiter so kann nicht im Sinne des Vereins und deren Geldgeber sein. Die Sponsoren müssen gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Investition in den MSV rechtfertigen können. In Pandemie-Zeiten nicht so einfach. Das Thema Sportvorstand ist aktuell wie nie auf der Agenda der MSV-Bosse.
An Pavel Dotchev liegt es nicht, denn der 55-Jährige bewies ein glückliches Händchen und konnte eine bereits vollständig abgeschriebene Mannschaft auf Kurs bringen. Dotchev sollte auch aufgrund seiner Erfahrungswerte in Liga 3 die Säule des Neuanfangs werden.
Die Fans der Zebras sind geschockt über das 6:2 Debakel in Wuppertal. Ähnlich sah es MSV-Boss Ingo Wald. Der Präsident sprach Klartext und sprach von einer Blamage für den MSV. „Die Leistung ist nicht zu entschuldigen“, setzte Wald im deutlichen Ton nach. Die Saison 2020/2021 am kommenden Samstag ihr Ende. Nach dem Spieltag wird es wichtige Weichenstellungen für die Zukunft geben.
MSV: Deana – Tomic, Fleckstein, Velkov, Scepanik – Krempicki (63. Karweina), Frey (84. Kamavuaka) – Engin (62. Mickels), Ademi (62. Palacios), Stoppelkamp – Bouhaddouz
Tore: 0:1 Ademi, 1:1 Königs, 2:1 Ametov, 3:1 Eigentor Scepanik, 3:2 Stoppelkamp (FE), 4:2 Königs, 5:2 Salau, 6:2 Rodrigues Pires
Gelbe Karten: Pytlik – Tomic, Velkov