KFC Uerdingen – SV Waldhof Mannheim (1:1) – Sonderlob von Trainer Krämer für Gino Fechner
(dp) Am Sonntagnachmittag empfing der KFC Uerdingen den SV Waldhof Mannheim zum Duell in der 3. Liga.
Beim KFC Uerdingen herrschte in den vergangenen Tagen große Unruhe, da der Club den Rücktritt seines Investors Ponomarev vermelden musste. Die Mannschaft und die Mitarbeiter des Clubs können sich aktuell eigentlich nur als „Spielbälle“ sehen.
Die Partie begann ziemlich zügig. Die Zuschauer an den TV-Bildschirmen sahen eine attraktive Partie. Der KFC Uerdingen war in der Anfangsphase dominanter, während der SV Waldhof eher tief stand.
Der KFC Uerdingen dominierte Hälfte eins. Bei den Torchancen war der KFC in der Entstehung sehr fleißig. Die Chancenauswertung ist aber eher mit mangelhaft zu benoten. Der SV Waldhof Mannheim konnte vor Abpfiff des ersten Durchgangs dann nach einem Defensivfehler der Uerdinger das 0:1 erzielen. In der 40. Minute war es Gouaida nach Vorarbeit von Marcel Costly der zum 0:1 einnetzte. Nach dem Seitenwechsel war der SV Waldhof ein wenig mehr am Zuge. Die Gäste aus der Quadratstadt konnten einige Impulse in der Offensivbewegung setzen. Die Defensive um Gino Fechner stand aber kompakt.
In der 62. Spielminute traf der KFC zum 1:1 Ausgleich. Heinz Mörschel konnte den Treffer für die Uerdinger markieren.
Stefan Krämer wurde nach der Partie auf der obligatorischen Pressekonferenz emotional. Krämer und sein Team sind definitiv nicht zu beneiden. Die Trainingsbedingungen des KFC Uerdingen sind in der Tat schlechter als bei sämtlichen Vorort-Clubs in der Landes- oder Bezirksliga. Die Stadt Krefeld lässt den KFC Uerdingen im Regen stehen. Investor Ponomarev ist ein erfolgreicher Multi-Unternehmer. Mit dem KFC Uerdingen erreichte er sportlich große Ziele. Für Stagnation und Umdenken, sorgte das Thema Infrastruktur. Die Stadt Krefeld schaffte es nicht in Kooperation mit dem KFC Uerdingen zielführende Lösungen zu finden.
Ponomarev hatte für drei Spielzeiten umliegende Fußballarenen (Duisburg und Düsseldorf) anmieten müssen, um den Spielbetrieb in Liga 3 zu gewährleisten.
Der Club hat mit seiner mittlerweile langjährigen Abstinenz zur Heimatstadt Krefeld seine Identität verloren. Noch eine Saison im fremden Wohnzimmer wäre für Ponomarev nicht in Frage gekommen. Der umstrittene Investor wird nicht alles richtig gemacht haben, da er gerade zu Beginn seiner Amtszeit sehr polarisiert hat. Allerdings muss klar auf den Punkt gebracht werden, dass er dem KFC Uerdingen in den letzten Jahren neue Strukturen und Erfolge eingebracht hat. Hätten alle an einem Strang gezogen, so wäre die Lust sicherlich weiterhin vorhanden gewesen. Ein neuer Investor steht nicht auf der Matte. Gerade im Rahmen der Pandemie bleibt die Frage, ob es einen Nachfolger geben wird.
Die Antwort lautet eher: Nein!
„Wenn ein Bauer seine Kühe auf dem Platz stellen würde auf dem wir trainieren müssen, dann würde er mit jeder Tierschutzorganisation in Deutschland ärger kriegen.“
Stefan Krämer, Trainer KFC Uerdingen
Der KFC Uerdingen steht vor einer ungewissen Zukunft. Aktuell geht es Woche für Woche darum den Spielbetrieb aufrechtzuhalten. Ein „Sonderlob“ gab es auf der Pressekonferenz für Gino Fechner. Der 23-Jährige ist das „Gesicht“ der Truppe und geht mit seiner Mentalität voran. Im Aufbauspiel hat er dem KFC gegen den SV Waldhof Mannheim eine wichtige Spielstruktur gegeben. „Gino hat hier schon auf allen Positionen gespielt. Wir sollten es mal mit ihm im Sturm versuchen. Der macht das wirklich gut. Es wird schwer sein ihn hier zu halten.“
Fechner ist nicht wie von Krämer beschrieben 21, sondern tatsächlich 23 und bringt wichtige Erfahrungswerte aus Kaiserslautern mit. In Lautern gab es im Hintergrund oftmals Querelen (Lizenz, Trainer und Vorstand), dazu bringt er die nötige Erfahrung in Liga 2 und 3 mit.
Fechner wird mit Sicherheit seinen Weg im Fußball gehen und auf den Listen sämtlicher Vereine stehen. Die PK nach dem Spiel sehen die XN-Leser übrigens unter folgendem Link: