Können die Zebras noch ins Aufstiegsrennen eingreifen?
In der vergangenen Saison scheiterte der MSV Duisburg noch denkbar knapp im Duell um den dritten Platz, welcher zu den Relegationsspielen für die 2. Liga berechtigt hätte. Nach einem kurzen Moment der Enttäuschung wurde der Blick allerdings wieder in Richtung Saison 2020/21 gerichtet. Schließlich soll es möglichst schnell zurück in die nächsthöhere Klasse gehen. Doch wie stehen die Chancen für die Zebras nach dem durchwachsenen Saisonauftakt? So können die Zebras noch ins Aufstiegsrennen eingreifen!
Zwei Jahre Lieberknecht – die Bilanz
Zu Beginn des Monats feierte Torsten Lieberknecht seinen zweiten Jahrestag beim MSV Duisburg. Im Oktober 2018 übernahm der Übungsleiter die Zebras in der zweiten Liga. Zwar konnte auch er den Abstieg nicht verhindern, doch mit ihm soll es nun wieder nach oben gehen. Danach sah es in der vergangenen Saison lange aus. Nachdem man für eine Weile die Tabelle anführte und die Zeichen auf Aufstieg standen, gab der MSV im Saisonendspurt dann doch noch alle Trümpfe aus der Hand. In der neuen Saison soll allerdings laut MSV Duisburg wieder angegriffen werden. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Ich habe einen Verein gefunden, der zu mir passt, und ich glaube auch, dass ich zum MSV passe. Immer noch“, so Lieberknecht gegenüber den Medien. Damit erteilte der Trainer auch den Wechselgerüchten eine Absage, denen zufolge er beim 1. FCK als Nachfolger von Boris Schommers im Gespräch sei.
Drahtseilakt für den MSV
Stattdessen will Lieberknecht mit dem MSV den anstehenden Drahtseilakt meistern. Trotz eines finanziellen Fehlbetrags von rund drei Millionen Euro aus der vergangenen Saison, will das Team sportlich wieder angreifen. Dabei zwingt das Minus die Verantwortlichen auch dazu, die bereits im vergangenen Sommer eingeschlagene Linie des Ausbildungsvereins weiter zu verfolgen. Der MSV setzt auf junge, regionale Talente, die bei den Zebras den nächsten Schritt machen sollen. So stießen im Sommer unter anderem mit Tobias Fleckstein, Niko Bretschneider oder David Tomic verheißungsvolle Spieler zum Verein. Nun muss die junge Mannschaft beweisen, dass sie auch mit den Niederungen der Tabelle umzugehen weiß.
Durchwachsener Saisonstart unter widrigen Bedingungen
Zum Auftakt in die neue Saison ging es zunächst gegen Aufstiegsfavorit Hansa Rostock. Nachdem es bereits eine Woche zuvor im Pokal eine bittere 5:0-Pleite gegen den BVB gegeben hatte, musste die Mannschaft von Torsten Lieberknecht auch zum Ligaauftakt gegen Rostock eine Niederlage hinnehmen. Zwar ging man zunächst mit 0:1 in Führung, allerdings drehten die Hanseaten anschließend das Spiel. Bei dem folgenden 1:1 gegen Zwickau konnte Lieberknecht allerdings schon eine kleine Entwicklung erkennen. Schritt für Schritt solle sich die neuformierte Mannschaft entwickeln und zusammenwachsen. Dabei warten die Zebras weiterhin auf den ersten Dreier der Saison. Denn auch gegen Lübeck kamen sie am 3. Spieltag nicht über ein 1:1 hinaus.
Wann lichtet sich das Lazarett?
Die Umstände machen es dem Trainer aber auch nicht wirklich leicht. Routinier Moritz Stoppelkamp fällt weiterhin aufgrund des Pfeifferschen Drüsenfiebers aus und wird auf unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung stehen. Auch Ahmet Engin ist mit seiner Oberschenkelverletzung bis auf Weiteres außer Gefecht gesetzt. Gleiches gilt für Joshua Bitter, der wegen eines Muskelrisses ebenfalls frühestens im kommenden Jahr zurückerwartet wird. Demensprechend ranken sich auch immer wieder Transfergerüchte um den MSV. Ob der Verein im Winter insbesondere im offensiven Bereich noch einmal nachlegen wird, kommt nicht zuletzt auf den weiteren Verlauf der Hinrunde an.
Kann der MSV noch um den Aufstieg mitspielen?
Auch wenn sich die Zebras bislang noch nicht in Zweitligaform präsentierten, ist noch alles möglich. Bereits im vergangenen Jahr durchlief die Mannschaft in der Hinrunde ein kleines Tief, ehe es mit einer Siegesserie bis an die Tabellenspitze ging. Ein ähnliches Szenario erhoffen sich die Fans natürlich auch für diese Spielzeit – mit einem besseren Ausgang. Da die Mannschaft im DFB-Pokal bereits in der ersten Runde ausgeschieden ist, kann sie sich nun voll und ganz auf die Liga konzentrieren. Der BVB zählt laut Betway mit einer Sporwetten Quote von 6,00 (Stand: 23.10.) zu den zwei größten Favoriten auf den Cup und war in der Frühphase der Saison einfach eine Nummer zu groß für die Zebras. Doch die Erfahrungswerte aus diesem Spiel können im Verlauf der Saison noch wichtig werden.
Wenn es Trainer Torsten Lieberknecht gelingen sollte, die Mannschaft zu einer echten Einheit zu formen und auch die Verletzten nach und nach zurückkehren, kann der MSV wieder in das Aufstiegsrennen eingreifen. Die Konkurrenz schläft zwar nicht, doch das Potenzial für mehr ist bei den Zebras auf jeden Fall gegeben.