Der Jongleur aus Ruhrort
Direkt an der Straßenkreuzung am Ruhrorter Friedrichsplatz sieht man ihn tagtäglich. Nico jongliert. Eine Begegnung mit jemanden, dem Arbeit auch ohne Anstellung wichtig ist.
Kaum sind die beiden Fußgängerampeln rot, nimmt er Stellung vor den wartenden Autos und legt los. Mit drei Keulen jongliert er drauflos als wenn es kein Morgen gibt. Wenn die letzte Keule im hohen Bogen gefangen, stoppt er und bittet die Autofahrer, um eine kleine Gabe.
Nico, heißt er. 35 Jahre jung und Vater dreier Kinder. Durch persönliche Umstände geht er seiner Art der Arbeit nach. „Andere sitzen den ganzen Tag zuhause. Da jonglier ich lieber“ erzählt der kontaktfreudige, junge Mann. Gewandert ist er. Und wie. Beinahe sieben lange Jahre. Den Jakobsweg. Spanien, Italien. Aber auch bei jedem Wetter durch die tschechische Republik. „Mein Verdienst ist quasi Glückssache. Manche bleiben stur sitzen aber andere geben gerne was“.
Seit drei Jahren ist er nun in Ruhrort ansässig. Viele Bekanntschaften hat er durch seinen täglichen Einsatz gemacht. Eine Mitwirkung und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben hat er somit inne. Und ist es nicht so, dass dies auch Arbeit bedeutet? Eine durchaus nützliche Interaktion mit den Mitmenschen. Freude bereitet er. Und das ist auch gut so. Schön, dass es Nico gibt.