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Duisburgs Sauerland Politik

Von Max Bauer
31. Juli 2017
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Adolf Sauerland (CDU), ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Duisburg und Hassbild vieler. Persönlich verantwortlich für die Katastrophe der Love-Parade gemacht, verbrannt und verachtet. 21 Menschen sind damals in den Tod gelaufen, blind. Eine wahre Katastrophe, für die heute noch die Schuldigen gesucht werden. Für einige ist der Schuldige seit damals jedoch klar und ohne Umschweife bringen sie das immer wieder mit ihrem Hass zum Ausdruck, vergessen jedoch den Menschen hinter seinem Amt.

Wenn ich so durch Duisburg laufe, gerade im Innenstadtbereich, erinnert mich alles an Herrn Sauerland. Alles, was nun versucht wird, durch die SPD als das ihre zu verkaufen, ist das Meisterwerk eines Walsumers Ex-Oberbürgermeister. Herr Sauerland, hat über Jahre geplant, nicht so wie der heutige Reaktions-Oberbürgermeister über drei Monate.

Von der hässlichen Bahnhofsplatte zieht es sich wie ein Teppich quer durch die Duisburger Landschaft: ein Bauvorhaben nach dem anderen, eine nachhaltige Realisierung nach der anderen. Wir haben in Duisburg, ob wir dies möchten oder nicht, Herrn Sauerland viel zu verdanken. Mehr sogar, als wir ihm öffentlich zugestehen. Wäre die Katastrophe der Love-Parade nicht in seine Karriere gekracht, er wäre heute noch mit seinem Mofaroller quer durch Duisburg unterwegs und sich sicherlich immer noch nicht zu schade, bei jedem potenziellen Investor die Türklinke zu putzen, für seine Stadt. Ja, sogar beim Rausgehen sein gespültes Wasserglas in Gastgebers Schrank wieder zurück zustellen, um einen guten und bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Wenn man mich fragt, ob ich in meiner politischen Laufbahn Fehler gemacht habe, muss ich mit „Ja!“ antworten und hinzufügen: „Ganz sicher sogar werde ich zukünftig auch Fehler begehen. Ich gebe mir Mühe jeden Fehler zu vermeiden, aber ich werde ohne Fehler nicht lernen und mich weiterentwickeln können.“ Diese Selbsterkenntnis ist in der Politik jedoch verhöhnt. Ja, sie wird sogar durch jeden Trainer für Öffentlichkeitsarbeit konsequent gemieden, wie der Teufel das Weihwasser meidet. Es ist ein Zeichen von Schwäche, die Medien zerreißen einen, man wird nie wieder Fuß fassen können – so die Grundüberzeugung im politischen Alltag.

Damals, gerade aktiv geworden in der politischen Parteiarbeit, habe ich mich in meinem naiven Leichtsinn mitreißen lassen. Ich habe nicht verstanden, warum ein Oberbürgermeister so reagiert, wie er damals reagiert hat. Ich habe nicht verstanden, was das sollte, ich war 24 Jahre alt, die Eierschalen hinter den Ohren. Heute, 31 Jahre und ein paar Jahre im politischen Alltag verankert, verstehe ich ganz genau, was passiert ist. Mehr sogar, ich kann es nachempfinden und sogar fühlen.

Wir haben damals einen großen Fehler begangen, welcher sich in der heutigen Zeit konsequent überall verschlimmert: Wir führen Debatten in Duisburg, in NRW und deutschlandweit mit einer moralischen Erhabenheit. Die Medien heizen diesen Prozess, auch unsere damalige Duisburger Tragödie, maßgeblich mit an. Nein, Politik darf nicht ohne jeglichen Anstand und Moral handeln und entscheiden. Haltung und Werte gehören zum Handwerkszeug, wie zum Zimmermann ein Hammer. Jedoch kann ein Zimmermann ohne Nägel keinen Dachstuhl bauen.

Ein Paradebeispiel findet man in der derzeitigen Flüchtlingsdebatte und zum Thema Innere Sicherheit. Man muss es faktisch und sachlich benennen: Die damalige Grenzöffnung war laut Europäischen Gerichtshof keinerlei Rechtsbruch und trotzdem war diese Grenzöffnung ein Fehler mit fatalen Folgen. Als die Flüchtlinge damals in München ankamen, bat die bayrische Landesregierung andere Bundesländer um Hilfe. NRW half, Bayern verteilte unregistrierte Flüchtlinge auf einen Zug gen NRW. Als der Zug in Dortmund ankam, befand sich in diesem Zug nur noch 1/3 aller losgeschickten Flüchtlinge. Keiner weiß bis zum heutigen Tag, wo die restlichen der „hilfebedürftigen“ Flüchtlinge abgeblieben sind. Bis zum heutigen Tage möchte niemand die Verantwortung für dieses Desaster übernehmen, lobt aber die moralische Haltung der Bundesregierung. Faktisch ist dies jedoch ein innenpolitisches Sicherheitsdesaster, welches jedoch kaum Anerkennung findet. Hauptsache ist, man kann beruhigt seiner Nachtruhe nachgehen. Wir führen Debatten darüber, ob wir eine Putzfrau, „Putzfrau“ nennen dürfen. Sie könnte sich gekränkt fühlen, deshalb führen wir die Begrifflichkeit „Fußbodenkosmetikerin“ ein, für das eigene Gewissen – hochgespitzt trifft diese Metapher die derzeitig politische Prioritätensetzung.

Die moralische und fehlerfreie Erhabenheit ist eine trügerische Sicherheit für sein eigenes Weltbild und beruhigt nur das eigene Gewissen. Eine Verbesserung von Missständen und akuten Problemen wird diese Geisteshaltung niemals herbeiführen können. Im Gegenteil, sie erdrückt und erstickt jede sachliche- und faktenbasierte Debatte im Keim. Es gibt nur noch gut oder böse, rechts oder links und das politische Arschloch, welcher ein Mix aus etwas Undefinierbaren darstellt. Wer sachlich und realitätsnahe Fakten auf den Tisch bringt, wird von allen Seiten mit der moralisch fehlerfreien Keule erschlagen, diffamiert, verfolgt, abgestempelt, und wenn es realisierbar wäre, an ein Schwarzes Brett gehangen – freigegeben zur gesellschaftlichen Hexenverbrennung.

Formiert sich eine gesellschaftliche kleine Gruppe rund um den moralischen Fressenstopf, an dem sich jeder seines ruhigen Gewissens bedienen kann, ist die Presselandschaft meist nicht weit entfernt, um den gegenseitigen Zerfleischungsprozess voranzutreiben. Die jeweiligen Oppositions-Parteien formieren sich zum Abendmahl, natürlich völlig selbstlos. Dabei vergessen alle eine elementare Frage: Wer ist fehler- und makellos und weshalb wird der Politik nicht ermöglicht Fehler zu begehen, diese klar zu benennen und dessen Umstände abzustellen? Aufgrund der moralisch erhabenen Elitegesellschaft? Dann sollten Sie sich die Fragen stellen, welche moralischen Grundwerte dahinter stecken, Menschen einer modernen Hexenjagd auszusetzen. Ja, man sollte erkennen das es Duisburg und auch in Teilen von ganz Deutschland an einem fehlt: Demut, Bescheidenheit und vor allem Dankbarkeit. Vielleicht ist es dann auch wieder möglich, sich auch als verantwortlicher Fehler in seinem Weiterentwicklungsprozess offen einräumen zu können. Denn nur das, ausschließlich, trägt dafür Sorge Missstände abstellen zu können.

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