Duisburgs Süden in 10 Jahren mit rund 9.000 Einwohnern mehr – ein neuer Stadtteil entsteht
Ein neuer Stadtteil könnte entstehen, wenn man derzeit die OB-Vorwahleuphorie von Sören Link liest und hört.
Duisburger und Nicht-Duisburger bekämen angeblich nicht nur ein neues Quartier (ein wirklich blödes Wort) im Duisburger Süden zwischen Wedau und Bissingheim, nein ganz Duisburg ev. sogar einen neuen Stadtteil.
Statt Bahnbetrieb nun Wohnen und Arbeiten in Wedau. Doch ist das Gelände wirklich geeignet? Welche Probleme entstehen?
Nun ja, 9.000 Leute sollen künftig auf dem alten Wedauer Bahnbetriebsgelände wohnen und das in schönster Lage teils direkt an den Seen der 6-Seen-Platte.
Ein Architekturbüro aus Berlin hat gerade den Gestaltungs-Wettbewerb darum gewonnen.
Auf der diesjährigen ExpoReal(hörthört, die beginnt erst Anfang Oktober!!!) will der Noch-OB das Projekt vorstellen und Investoren stünden jetzt schon Schlange.
Grundsätzliche Frage: Braucht Duisburg die Erschließung dieser Fläche? Mind. 10 Jahre soll das Projekt immerhin in Anspruch nehmen – Planungsbeginn war 2015 – also mind. bis 2025. Günstiger Wohnraum wird aber jetzt schon gebraucht.
Hier eine Projektseite im Web: https://www.beg-nrw.com/projekte-1/duisburg-wedau/
Und schließlich hier auch noch ein paar ernüchternde Zahlen, Infos und Andeutungen:
- von ehemals geplanten 1.800 Wohneinheiten hat man auf 3.000 erhöht, eine echte Verdichtung
- nur 5% sozialer Wohnungsbau (der dringend benötigt wird) sind vorgesehen, es entsteht eine Reiche-Leute-Siedlung
- das soziale Gefälle zwischen DU-Nord und -Süd wird verstärkt, die Ghettoisierung vorangetrieben,
- die Zuwegungen sind dürftig, alle sind nur einspurig, bei einem Verkehrsaufkommen von zusätzlichen geschätzten 6.000 PKW (nur die der neuen Anwohner)
- die Fläche wird vllt. ein (fast) komplett verseuchtes Gebiet sein, Ex-Bahnbetriebsgelände, über 100 Jahre alt, dazu muß man nur ein wenig im Netz recherchieren und man liest Blei, Cadmium, Arsen, Unkrautvernichtungsmittel, Kampfstoffe, Öle, usw., eine herrliche Mischung wahrscheinlich bis in Tiefen von fünf und mehr Metern
- ein Schutzwall gegen die Lautstärken der nächtlichen Güterzüge soll 15 Meter hoch werden und in Bissingheim geht die Sonne früher unter
- ob der Schutzwall tatsächlich auch Schall schluckt was den Bissingheimern zugute kommen soll, bleibt fraglich
- Bürger die bislang noch die 6-Seen-Platte genießen als Naherholungsgebiet werden das Nachsehen haben
- die Stadt wird versuchen möglichst hohe Grunderwerbssteuern zu erzielen
- die Fläche wird zusätzlich verkehrbelastet durch neue Institute der Uni sowie eine Art Einkaufszentrum
- wird der Schutzwall eine Sondermülldeponie werden? Wird er den „Drecksmüll“ aus dem Gelände enthalten?