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DuisburgHeadlineJurgaLoveParade
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Duisburg braucht einen / eine neue OB

Von Dr. Werner Jurga
26. Juli 2010
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sauerland1

Als ich gestern etwa um die gleiche Uhrzeit einen Kommentar zu der Loveparade-Katastrophe schrieb und mich darin auf das Auftreten des Duisburger Oberbürgermeisters am Samstag Abend konzentriert hatte, war ich – übrigens das erste Mal in all den Jahren – richtig empört über Adolf Sauerland. Nicht, dass ich mich nicht schon einmal über ihn geärgert hätte. So etwas kommt vor, und ich habe allen Grund zu der Annahme, dass er sich auch schon einmal über mich geärgert haben dürfte.
Stammleser erinnern sich vielleicht, dass ich Herrn Sauerland in der ein oder anderen Kolumne kritisiert und hin und wieder auch den Eindruck erweckt hatte, ich würde mich über ihn aufregen. Ach, nun ja, sagen wir mal so: das gehört einfach dazu. Ich möchte an dieser Stelle keine Bilanz ziehen, was Sauerland m.E. gut gemacht, und was er nicht so gut gemacht hat. Dazu fehlt mir noch die Distanz zu den Ereignissen der letzten beiden Tage.

Sauerlands Einlassungen am Samstag Abend waren beschämend. Dennoch habe ich gestern nicht einmal seinen Rücktritt gefordert, sondern es dabei belassen festzustellen, was ohnehin eine nicht zu leugnende Tatsache ist. Nämlich, dass er der politisch Verantwortliche für die Tragödie vom Samstag Nachmittag ist.
Ich schrieb, Sauerland „sollte sich besinnen und um sein Amt mit Aufrichtigkeit kämpfen! Oder er muss seines Amtes enthoben werden!“ Der Blogger "duisburger" bezeichnete deshalb meinen Beitrag als „zynisch“, da auch „auch die SPD und die Grünen geil auf dieses Event“ gewesen seien.
Na ja, das Adjektiv „zynisch“ gefällt mir ohnehin nicht so sehr; doch wenn man es schon so benutzt, wie „duisburger“ es benutzt, dann waren ja wohl eher Sauerlands Einlassungen „zynisch“. Dass auch (einige) Rote und Grüne – um die Terminologie aufzugreifen – „geil auf dieses Event“ waren, ist zutreffend, wurde von mir an anderer Stelle auch erwähnt, geht hier aber völlig an der Sache vorbei.
Sauerland hatte die Loveparade mit aller Energie, mit Tricks und Kniffen durchgedrückt und niemand anders. Er war hier die treibende Kraft; und selbst wenn dem nicht so gewesen wäre: er ist nun einmal der politisch Verantwortliche.

Wenn es sich, was ich annehme, um denselben "duisburger" handelt, dann gehört auch er zu denjenigen, die bereits vorher auf „derWesten“ gewarnt hatten. Zitat: "Es wird das größte Chaos geben. Die Stadt wäre besser beraten gewesen, die Loveparade abzusagen. Dann wäre ein paar Tage negative Presse über Duisburg in den Nachrichten zu hören – aber über diese Loveparade wird man noch lange reden – leider nur in negativer Form. Armes Duisburg."
Wie auch immer: viele hatten gewarnt. Auf „der Westen“ oder anderswo im Internet. Inzwischen wissen wir, dass Sauerland auch von Polizei und Feuerwehr gewarnt worden ist. Auch der aus Kreisen der Polizeigewerkschaft zu hörende Hinweis, dass kommerzielle Interessen Druck auf den OB – und allgemein auf die Politik – aufgebaut hätten, vermag m.E. Herrn Sauerland nicht zu entlasten.
Der Oberbürgermeister war gewohnt, mit kapitalstarken Interessen umzugehen, und hat es während seiner Amtsführung gewiss mit ganz anderen Kalibern als den Loveparade-Veranstaltern zu tun gehabt. Wie immer man die Sache auch dreht und wendet: die Loveparade war „sein“ Projekt. In gewisser Art und Weise versinnbildlicht diese Megaparty das Amtsverständnis Adolf Sauerlands.

Bekanntlich hat der OB die Nacht nach dem Schock nicht dazu genutzt, seine Verteidigungsstrategie zu überdenken. Übrigens, um dies kurz einzuschieben: 24 Stunden später bezweifle ich, ob dies – jedenfalls im Kampf um die Erhaltung seines Amtes – noch irgendetwas genützt hätte. In jedem Fall hätte ein höheres Maß an Aufrichtigkeit Sauerland besser zu Gesicht gestanden als die beschämenden Auftritte, die er sich und Duisburg als Finale zugemutet hat.
Egal: er ist bei seiner Haltung geblieben, und so nahmen die Dinge ihren – wie ich finde: unwürdigen – Lauf. Die versammelte Journalistenschar, ohnehin schon gereizt wegen seiner Statements vom Vortag, reagierte auf Sauerlands Auftritt bei der Pressekonferenz so, wie es vernünftigerweise erwartet werden muss. Vernichtende Verrisse quer durch die gesamte Medienlandschaft, logisch … Sage niemand, Sauerland werde hier zum Sündenbock gemacht!

Seit dem frühen Abend machen Gerüchte über Sauerlands Rücktritt die Runde. Ein Dementi kommt dermaßen butterweich daher, dass es kaum als solches erkennbar ist. Direkt danach: „nee, heute nicht. Latrinengerücht. Sagt JS.“ Da soll man sich einen Reim drauf machen! Einerseits ein „Latrinengerücht“, Synonym für „Scheißhausgerücht“ (Google); anderseits „heute nicht“. Ob Sosic das wirklich so gesagt hat: „heute nicht“?!
Es nützt nichts zu spekulieren. Mehr noch: man braucht nicht spekulieren. Es ist aus. Vorbei! Sauerland muss zurücktreten. Er hat keine Chance mehr. Wer das Statement der Bundesfamilienministerin beim gemeinsamen Besuch des Tunnels mit Hannelore Kraft gesehen hat, wer die Erklärung des Kanzleramtsministers zu deuten weiß, dem ist klar, dass unter diesen Umständen Sauerland keinerlei Unterstützung seitens der CDU erwarten kann.
Wie auch?! Er hat sich hoffnungslos verrannt. Seine Tage als OB in Duisburg sind gezählt. Es werden schwere Zeiten auf ihn zukommen. Eigentlich hat Adolf Sauerland einen solch jämmerlichen Abgang nicht verdient. Schade! Doch mit seiner – auf anderen Duisburger Politikfeldern vielleicht durchaus angemessenen – egozentrischen Verbohrtheit hat er sich in Sachen Loveparade alles kaputt gemacht. Ja, das ist bitter.
Dennoch gilt meine Anteilnahme nicht ihm, sondern den Verletzten in den Duisburger Krankenhäusern, den psychisch traumatisierten Tunnelopfern und den Angehörigen der Verstorbenen.
Adolf Sauerland muss uns nicht interessieren. Seine Worte der Anteilnahme nicht, sein politischer Absturz nicht, seine Leistungen für Duisburg nicht, kurzum: der Mensch Adolf Sauerland nicht. Solange er nicht in freier Rede das Wörtchen „Entschuldigung“ über seine Lippen bringt, sollte uns der Mitbürger Sauerland vollkommen egal sein.

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