Duisburg: „Ich bin froh, beim ASV zu sein“ – Im Fokus: Rachid Soufi
Im ASV noch weitgehend unbekannt, in der Laufszene längst ein Name. Beim Ratinger Neujahrslauf und Dinslakener Citylauf hat Rachid Soufi bereits auf sich aufmerksam gemacht. Beide Volksläufe gewann der gebürtige Marokkaner, der seit etwa zehn Jahren in Deutschland lebt und mittlerweile Deutscher ist, souverän. Am vergangenen Sonntag lief er in Freiburg im Breisgau. Dort standen die Deutschen Meisterschaften (DM) auf der Halbmarathon-Distanz an. Auch hier überzeugte Neu-ASVler Rachid Soufi. Der 1989 geborene Student der Volkswirtschaft wurde insgesamt 50. in 1 Stunde 10 Minuten und 50 Sekunden. Ehrgeizig ist der junge Mann.
„Ganz zufrieden war ich mit meinem Halbmarathon-Debüt freilich nicht. Ich war noch nicht ganz fit. Es hätte schneller sein können.“ Zuvor, sagt er, sei er im Trainingslager im ostafrikanischen Kenia gewesen… auf 2400 Meter Höhe. So richtig sei er noch nicht zurück gewesen.
Erschwerend dazu kommt für Rachid zurzeit die muslimische Fastenzeit, Ramadan hat begonnen. Rachid ist Muslim und fastet. Das bedeutet vor allem: Disziplin, Durchhaltevermögen und Entbehrungen. Während der Wettkämpfe darf er aber natürlich trinken. Dennoch: „Es ist immer schwierig.“ Dies, obwohl er schon seit Kindesbeinen fastet und Erfahrungen hat.“
Bei den DM in Freiburg setzte sich mit Marathon-Europameister Richard Ringer (LG Rehlingen) und Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) nicht nur die Favoriten durch, sondern beide gewannen trotz der widrigen Umstände und schwierigen Strecke mit neuen Streckenrekorden. Richard Ringer lief bei seinem Sieg 1:01:44 Stunden und Miriam Dattke gewann in 1:10:47 Stunden. Nur kurz danach kam Rachid ins Ziel.
Rachid Soufi läuft seit 13 Jahren, sagt er im Gespräch. Zum ASV gekommen ist der in Düsseldorf lebende Langstreckenläufer über Vereinsmitglied und Laufshop-Betreiber Karsten Kruck. „Ich bin froh, Mitglied im ASV zu sein. Teil des ASV zu sein bedeutet mir viel.“ Der ASV sei eine Top-Adresse in NRW.
Was hat Rachid dieses Jahr noch vor? „Ich möchte mein Bestes geben und meine Zeiten verbessern.“ Auch wolle er den ASV, „meinen Verein“, auf Meisterschaften gut repräsentieren – national wie international. Dessentwegen trainiert er hart. Fast täglich.
Im April will er wieder laufen, wo weiß er noch nicht genau. Vielleicht in Paderborn beim 75. Osterlauf, der zugleich der ältester Straßenlauf Deutschlands ist? Oder in Lintorf? Oder in Moers? „Einfach immer mein Bestes zeigen“, sagt Rachid Soufi, dessen Vorbild der äthiopischer Ausnameläufer Kenenisa Bekele ist.