Warnstreik bei den Duisburger Verkehrsbetrieben am 3. März 2023
Warnstreik bei den Duisburger Verkehrsbetrieben (DVG) am 3. März 2023 von Betriebsbeginn bis Betriebsende – Bessere Bezahlung der Fahrerinnen und Fahrer von Bus und Straßenbahn ist Voraussetzung für Mobilitätswende
Am kommenden Freitag werden die Beschäftigten der DVG ihre Arbeit nicht aufnehmen und erneut in einen Warnstreik treten. Der Arbeitskampf richtet sich gegen das nicht zu akzeptierende letzte Angebot der Arbeitgeber und ist eine deutliche Unterstützung für die Position der ver.di Verhandlungskommission. „Weder Laufzeit noch prozentuale Höhe der Lohnanhebung noch die fehlende soziale Komponente gehen im Arbeitgeberangebot auf den bereits erfahrenen Reallohnverlust und den Attraktivitätsverlust im Nahverkehr ein;“ resümiert Sven Kalinowski, ver.di Sekretär im Nahverkehr, die Gründe der ansteigenden Unzufriedenheit unter den Beschäftigten. Die Gewerkschaft ver.di fordert ein 10,5 % Lohnzuwachs bei einem Mindestbetrag von 500 € und 12-monatiger Laufzeit.
„Ändert sich Nichts Entscheidendes bei der Bezahlung von Fahrerinnen und Fahrern, dann wird auch Nichts aus der beschworenen Mobilitätswende“, bringt Kalinowski die mit der Tarifrunde verbundene Herausforderung auf den Punkt. Denn ein Haupthindernis sei der sich verschärfende Personalmangel. Vorsichtige Schätzungen stellen fest, dass bis 2030 bundesweit 100.000 neue Fahrerinnen und Fahrer und andere Fachkräfte für den ÖPNV benötigt werden. Die bereits heute bei der DVG spürbare Unterbesetzung setzt die Beschäftigten unter Druck. „Arbeit muss liegenbleiben und Fahrzeuge sind nicht einsatzbereit,“ weiss Kalinowski aus seiner Tätigkeit zu berichten. „Die fortdauernde Personaldisposition auf Kante führt alltäglich zu kurzfristige Dienstplanänderung oder der Aufforderung an freien Tagen zum Dienst zu erscheinen – dabei gehen Gesundheit und Familie drauf.“ Um der Zuspitzung zu entkommen, suchen sich Beschäftigte andere Jobs, wo sie weniger Stress und verlässlichere Arbeitszeiten finden.
Ein deutlicher Lohnzuwachs ist daher kurz- und mittelfristig zwingend erforderlich für den gesicherten Ausbau und ein Attraktivitätsplus des ÖPNV. Spürbare Veränderungen sind nicht aufschiebbar, damit genügend Menschen im Nahverkehr arbeiten wollen und die Verkehrswende gelingen kann.
Hinweis für das Geschehen bei der DVG vor Ort:
Bei der DVG werden sich am 3.März ab 3.00 Uhr die ersten Streikenden sich einfinden. Danach wird keine Ausfahrt von Bus und Straßenbahnen bis Dienstende von den Betriebshöfen Unkelstein und Grunewald an diesem Tag stattfinden.