Der Duisburger Arbeitsmarkt im Februar 2019
Arbeitslosenzahl im Februar: 28.414
Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat: – 254
Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr: – 2.257
Arbeitslosenquote im Februar: 11,1%
Arbeitslosenquote im Vormonat: 11,2%
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 12,2%
„Nach einem saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist der Rückgang im Februar ein gutes Zeichen. Dennoch sehen wir, dass am Arbeitsmarkt derzeit viel Bewegung ist. So sind mehr Menschen aus Beschäftigung in die Arbeitslosigkeit gegangen als im Vorjahreszeitraum; gleichzeitig konnten weniger arbeitslose Personen eine neue Arbeit aufnehmen“ Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Duisburg sieht dennoch eine gute Basis für Arbeitsuchende: „Gleichzeitig meldeten uns im Februar die Unternehmen über 1.100 neue Stellen. Vor diesem Hintergrund können wir auch dieses Jahr mit einer Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten rechnen. Hiervon werden besonders junge Menschen profitieren, die sich jetzt nach Ausbildungsende bei uns arbeitslos melden mussten. Die Nachfrage nach Fachkräften ist ungebrochen hoch. Der Schritt in die Weiterbildung sollte gerade für arbeitslose Menschen die höchste Priorität haben, wenn sie nicht mehr über aktuelle Qualifikationen verfügen. Schon jetzt sind fast 20 Prozent mehr Menschen durch Arbeitsagentur und jobcenter in beruflicher Weiterbildung als vor einem Jahr. Das Budget macht im rechtlichen Rahmen alle Qualifizierungsbedarfe realisierbar und ermöglicht in 2019 noch mindestens 2.800 neue Eintritte in Weiterbildung.“
Arbeitslosigkeit
Mit 28.414 arbeitslos gemeldeten Duisburgerinnen und Duisburgern waren im Februar 254 Personen weniger als im Januar 2019 von Arbeitslosigkeit betroffen (- 0,9 Prozent).
Damit waren in diesem Monat 2.257 Personen oder 7,4 Prozent weniger als noch vor einem Jahr arbeitslos gemeldet (Februar 2018: 30.671 Arbeitslose).
Die Arbeitslosenquote liegt bei 11,1 Prozent (Vormonat 11,2 Prozent). Im Februar des Vorjahres lag sie bei 12,2 Prozent und damit um 1,1 Prozentpunkte über dem aktuellen Wert.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit insgesamt sind im Februar leicht um 12 oder 0,2 Prozent niedriger als im Vormonat ausgefallen. Die Zahl der Zugänge ist damit von 5.993 im Januar auf jetzt 5.981 gesunken. Im Vorjahr lag die Zahl der Zugänge in Arbeitslosigkeit bei 6.072 und damit um 91 oder 1,5 Prozent über den Zugängen in Arbeitslosigkeit in diesem Februar.
Von den 5.981 neu gemeldeten Arbeitslosen kamen im Februar 1.502 aus einer vorhergehenden Erwerbstätigkeit am 1. Arbeitsmarkt. Im Vormonat meldeten sich 1.773 Menschen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt arbeitslos (- 271, – 15,3 Prozent gegenüber dem Vormonat). Betrachtet man die einzelnen Wirtschaftszweige, kommen die meisten Arbeitslosmeldungen aus den Bereichen „Arbeitnehmerüberlassung“, „Wirtschaftliche Dienstleistungen (z.B. Grundstücks- und Wohnungswesen, Rechts- und Steuerberatung, Kfz-Vermietung, Steuerberatung)“ und „Handel / Instandhaltung und Reparatur von Kfz“.
Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit insgesamt betrugen im Februar 6.263. Das waren 1.646 oder 35,7 Prozent mehr Menschen als im Januar (4.617) und 38 oder 0,6 Prozent mehr als vor einem Jahr (6.225). 1.048 Menschen konnten wegen der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit am 1. Arbeitsmarkt ihre Arbeitslosigkeit beenden (+ 201, + 23,7 Prozent zu Januar 2019).
Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Mit 2.422 Personen waren im Februar 63 mehr junge Leute unter 25 von Jugendarbeitslosigkeit betroffen als im Januar (2.359). Diese Zahlen liegen um 160 oder 6,2 Prozent unter dem Wert von Februar 2018 (2.582). Im Februar enden viele dreieinhalbjährige Ausbildungen (und verlängerte zwei- und dreijährige Ausbildungen); dies führt zu einem kurzzeitigen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit. Diese Jugendlichen werden in Unternehmen als frisch ausgebildete Fachkräfte benötigt und habe deshalb sehr hohe Chancen auf eine schnelle Vermittlung in Arbeit.
Die Zahl der über 50jährigen Arbeitslosen sank im Februar um 144 oder 1,7 Prozent auf aktuell 8.279 (Vormonat 8.423) und liegt um 317 (-3,7 Prozent) unter dem Vorjahreswert (8.596).
Die darin enthaltene Zahl der arbeitslosen Personen über 55 Jahre sank im Februar im Vergleich zum Vormonat von 4.948 auf jetzt 4.856 (-92). Hier waren im Vorjahresmonat 5.007 Personen arbeitslos gemeldet. In dieser Altersgruppe sind somit 151 Personen oder 3 Prozent weniger als im Februar 2018 arbeitslos gemeldet.
Im Februar ist auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber Januar wieder zurückgegangen und liegt aktuell bei 11.744 betroffenen Personen; 287 oder 2,4 Prozent weniger (Vormonat 12.031). Der aktuelle Wert befindet sich damit um 1.749 Personen oder 13 Prozent unterhalb des Vorjahresmonats (13.493).
Im Berichtsmonat sank die Zahl der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer auf jetzt 11.493 (- 112 oder – 1 Prozent), davon befinden sich 9.575 in der Grundsicherung. Dies sind in beiden Rechtskreisen zusammen 789 oder 6,4 Prozent weniger als im Februar des Vorjahres (12.282).
Geflüchtete Menschen
In Duisburg sind 4.709 Menschen mit Aufenthaltsgestattung, Aufenthaltserlaubnis Flucht oder einer Duldung arbeitsuchend gemeldet. 2.412 sind davon arbeitslos; rund 94 Prozent der Arbeitsuchenden werden vom jobcenter Duisburg in der Grundsicherung betreut.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Betrachtet man die Arbeitsmarkt-Entwicklung getrennt nach den beiden Rechtskreisen SGB III und SGB II, so steigt die Arbeitslosenquote im Versicherungsbereich (SGB III) auf 2,4 Prozent. Der Februar-Wert 2019 liegt damit um 0,1 Prozentpunkte über dem Niveau von Februar 2018 mit 2,3 Prozent.
Im aktuellen Monat waren 6.067 Duisburgerinnen und Duisburger im Versicherungsbereich arbeitslos gemeldet. Das sind 59 oder 1 Prozent mehr arbeitslose Personen als noch im Januar (6.008). Vor einem Jahr, im Februar 2018, waren in der Betreuung der Agentur für Arbeit 210 oder 3,6 Prozent weniger Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (5.857).
Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)
In der Grundsicherung (SGB II) ist die Arbeitslosenquote zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt jetzt bei 8,7 Prozent. Im Vorjahr lag sie im Februar bei 9,9 Prozent.
22.347 Personen (-313 und -1,4 Prozent) waren im Februar in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet (Januar 22.660). Im Vergleich zum Februar 2018 (24.814) sind in der Grundsicherung aktuell 2.467 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
1.122 neue Stellen wurden der Agentur für Arbeit aktuell gemeldet, 383 Stellen mehr als im Vormonat (Januar 2019: 739) und 36 oder 3,3 Prozent mehr als im Februar 2018 (1.086).
Der Bestand an gemeldeten Stellen ist im Februar wieder gestiegen und liegt aktuell mit 4.550 Stellenangeboten (+127, +2,9 Prozent im Vergleich zu Januar) auf einem hohen Niveau. Damit liegt der Stellenbestand des aktuellen Monats weiterhin spürbar über dem des Vorjahresmonats (4.263 Stellenangebote im Februar 2018, +287 Stellen / + 6,7 Prozent).
Von den gemeldeten Arbeitsstellen, die aktuell zu besetzen sind, kommen die meisten aus dem Bereich „Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung“ (1.009 Stellen), gefolgt von „Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit“ (980 Stellen). An dritter Stelle liegt der Bereich „Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung“ (820 Stellen).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung ist im Februar leicht gestiegen – um 42 Personen oder 0,1 Prozent auf aktuell 37.694 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Unterbeschäftigung in Duisburg um 2.120 oder 5,3 Prozent. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist im Februar gesunken und liegt aktuell bei 75,4 Prozent (Vergleich Vormonat 76,1 Prozent, Vorjahresmonat 77 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote liegt im aktuellen Berichtsmonat bei 14,3 Prozent; wie im Januar 2019 (Februar 2018: 15,4 Prozent). In die Größe der Unterbeschäftigung fallen neben den Arbeitslosen auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sowie Personen für die bestimmte gesetzliche Sondertatbestände gelten. Bei der Betrachtung der Arbeitslosigkeit spielt die Unterbeschäftigung eine wichtige Rolle. So sind im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt mit aktuell 1.651 Teilnehmerinnen und Teilnehmern 253 Personen mehr in beruflicher Weiterbildung. 584 Personen weniger als im letzten Jahr befinden sich in einer sogenannten Fremdförderung (aktuell 1.122). Das sind Förderungen, die nicht von der Agentur für Arbeit oder dem jobcenter Duisburg finanziert werden – insbesondere notwendige Sprach- und Integrationskurse für geflüchtete Menschen. Zur Unterbeschäftigung zählen außerdem Arbeitsgelegenheiten, an denen zurzeit 2.317 Personen (680 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt) teilnehmen.