Duisburg – Künstler Jürgen Meister zieht Wettbewerbsbeitrag zurück
Duisburg – Grade eben bekam die xtranews Redaktion eine Mail von Jürgen Meister, dem gestern in die Kritik geratene Künstler. Ob Meister seinen Wettbewerbsbeitrag zurück gezogen hat nachdem die Jury über eine weitere Zusammenarbeit entschieden hat, oder erst danach, werden wir in Erfahrung bringen.
Guten Tag meine Damen und Herren,
um Schaden vom Ansehen Kommission für die Errichtung eines Mahnmals für die Opfer Loveparade abzuwenden habe ich mich entschieden, meinen Wettbewerbsbeitrag zurückzuziehen. Wegen der massiven und unsachlichen Anfeindungen und Unterstellungen sehe ich mich zu diesem Schritt gezwungen. Ich habe mir nichts vorzuwerfen und wünsche der Kommission alles Gute. Ich bedauere diese Entwicklung außerordentlich.
Ich lege großen Wert auf folgende Feststellungen:
meine Beschäftigung mit dem Thema Loveparade haben mich zu der Erkenntnis geführt, dass das Bild von tanzenden Menschen mit erhobenen Händen das wichtigste Symbol für die Loveparade ist. Ich selber war nie auf einer Loveparade, woraus ich nie einen Hehl gemacht habe, und kenne die Veranstaltung nur aus den Medien. Da ich eine Abbildung von tanzenden Menschen für die Entwicklung einer Silhouette benötigte, habe ich in den bekannten Datenbanken, die entsprechende Abbildungen zum Weitergebrauch anbieten, recherchiert und einige Abbildungen incl. Copyright und der Erlaubnis, daraus Derivate zu kreieren, gekauft. Es gab eine Reihe von Abbildungen, die mir tauglich erschienen, meine Vision zu unterstützen. Aus diesen (foto)grafischen Vorlagen habe ich dann durch Bearbeitung, Ergänzung, Löschung und weitere Veränderungen z. B. durch Einarbeiten meiner eigenen, fotografierten Hände, dort, wo eine Präzisierung der Form notwendig war, meine Idee einer Silhouette entwickelt, die dann auch zum Schneiden der Stahlbramme verwandt werden wird.
Ich habe meine Silhouette tanzender Menschen mit erhobenen Armen mit den Namen der Opfer zu einer dreidimensionalen Stahlskulptur mit einem bühnenartigen Betonsockel zu einem neuen Kunstwerk als Begegnungsstätte und Ort des Gedenkens kombiniert, das es in dieser Form vorher noch nie und nirgendwo gegeben hat. Damit ist meine Urheberschaft zweifelsfrei!
Die Silhouette ist eine realistische Darstellung, die nach einer eigenen oder gefundenen Vorlage, oder wie in diesem Fall, von einem zur weiteren Nutzung gekauften Foto erstellt worden ist. Alle Realisten haben sich der Fotografie, seit es sie gibt, als Vorlage bedient, sogar der bereits der Mitte des 19. Jahrhunderts geborene realistische Maler Wilhelm Leibl. Ich habe nicht geklaut und niemanden hinters Licht geführt, sondern die Informations-Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts genutzt. Die Qualität des Entwurfes bezieht er seiner Botschaft!